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Ein Leben voller Liebe

Ein Leben voller Liebe

Titel: Ein Leben voller Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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fühlen sich in Ihrer Haut nicht wohl.«
    Er betrachtete sie eingehend.
    »Und Sie sind vermutlich auch nicht hier, weil Sie meine Ärztin sind.«
    Alex ließ Großmutter Larsons Perle los. Es störte sie, dass sie so leicht zu durchschauen war. Normalerweise war sie diejenige, die Menschen einschätzte.
    »Sie machen das sehr gut«, räumte sie ein. »Und Sie haben Recht. Ich bin nicht als Ärztin hier. Allerdings fühle ich mich in meiner Haut wohl. Ich weiß nur nicht, wie ich das Thema ansprechen soll.«
    »Warum nicht direkt heraus?« schlug er mit einem nur angedeuteten Lächeln vor.
    »Dann möchte ich mit Ihnen über das Treffen sprechen, das Sie am Freitagabend versäumten. Möglicherweise habe ich die Bedeutung falsch eingeschätzt.«
    Er zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Und was ist damit?«
    »Könnte es sich um etwas Persönliches gehandelt haben?
    Wenn es ist, was ich vermute, könnte ich Ihnen vielleicht helfen.«
    »Und was vermuten Sie?«
    »Es geht um Ihre Brüder. Ich glaube, Sie wollten sich mit ihnen treffen.«
    Sekundenlang war nur das Summen der Klimaanlage und das gleichmäßige Klicken der Infusionspumpe neben dem Bett zu hören. Chase Harrington war mit Sicherheit ein Meister der Selbstbeherrschung, doch er verriet sich.
    »Woher wissen Sie das?« fragte er verwirrt.
    »Ryan und Tanner sind auf meiner Party«, erwiderte sie sanft.
    »Ryans Frau und Tanners Verlobte erwähnten das Treffen mit diesem Bruder aus Seattle. Ich zählte einfach zwei und zwei zusammen. Außerdem sehen Sie den beiden Männern sehr ähnlich.«
    Er warf einen Blick zur geschlossenen Tür. »Wo sind sie jetzt?«
    »Im Restaurant. Sie meinten vorhin, ich wäre nicht als Ihre Ärztin hier. Das stimmt allerdings nicht. Ich darf über Ihren Unfall nicht sprechen, wenn Sie es mir nicht erlauben. Aber wenn Sie wollen, kann ich Ihnen helfen.«

    Chase strich sich durch das Haar. Er hasste es, dass er hier liegen musste. Noch mehr aber hasste er es, wie sich sein Magen jedes Mal zusammenzog, wenn er an das Zusammentreffen mit den beiden Männern dachte, die er noch nie gesehen hatte.
    Seine Brüder!
    Bis vor wenigen Monaten hatte er nicht einmal von ihrer Existenz gewusst. Doch seit er vor vier Monaten herausgefunden hatte, dass die Leute, die er für seine Eltern gehalten hatte, nur seine Adoptiveltern waren, hatte er sehr viel erfahren.
    »Sie haben noch nichts gesagt?«
    »Nein«, versicherte sie.
    »Dann tun Sie es auch bitte nicht. Ich will die beiden kennen lernen, aber nicht in einem Bett und mit einer Infusionsnadel im Arm. Sobald ich das Krankenhaus verlassen kann, melde ich mich bei ihnen.«
    »Den beiden ist es doch gleichgültig, ob Sie in einem Rollstuhl sitzen oder auf einer Trage liegen.«
    »Mir ist es nicht gleichgültig«, wehrte er ab. »Ich habe bereits die Nachricht hinterlassen, dass ich aufgehalten wurde. Wenn es mir besser geht, melde ich mich wieder.«
    Alex verzichtete auf Widerspruch. Zu oft hatte sie schon bei Patienten Angst gesehen und erkannte sie daher mühelos. Sie konnte sich nur nicht vorstellen, wovor Chase Harrington Angst hatte. Es sei denn, er fürchtete, seine Brüder könnten ihn jetzt nur aus Mitleid akzeptieren.
    »Ich unternehme nichts ohne Ihre Zustimmung«, versicherte sie. »Ich kann Sie nicht vorzeitig entlassen, aber vielleicht hilft es, wenn Sie zumindest vorübergehend dieses Zimmer verlassen.«
    Er richtete den Blick durchdringend auf sie.
    »Vermutlich wollen Sie Ryan nicht in seinem Büro treffen«, fuhr sie fort. »Aber ich finde für Sie ein leeres Zimmer. Sie müssten allerdings im Rollstuhl sitzen und an eine Infusion angeschlossen sein«, warnte sie. »Die Schwester kann Ihnen dafür Ihre Straßenkleidung anziehen.«
    »Warum wollen Sie mir helfen?« fragte er skeptisch.
    »Weil Sie mein Patient sind«, erwiderte sie und begriff sein Misstrauen nicht. »Und Ihre Brüder sind meine Freunde. Beide haben dem Zusammentreffen so gespannt wie Sie entgegengesehen.«
    »Ich möchte lieber warten, bis ich wieder auf eigenen Beinen stehen kann, bevor ich mit ihnen zusammentreffe.
    Dadurch wird es… einfacher. Im Moment habe ich außerdem nichts anzuziehen. In der Notaufnahme hat man mir die Kleidung vom Leib geschnitten, und ich weiß nicht, wo meine Reisetasche ist.«
    »Es ist Ihre Entscheidung«, entgegnete Alex. »Sollten Sie es sich anders überlegen, sagen Sie mir Bescheid. Wenn Sie möchten, gebe ich Ihnen eine Nummer, unter der ich immer zu erreichen bin.«
    Er legte

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