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Ein Leben voller Liebe

Ein Leben voller Liebe

Titel: Ein Leben voller Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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tiefe Stimme klang rau. Er betrachtete die Prellungen und schien das Bein kaum zu sehen. Als er noch etwas sagen wollte, verließ ihn di e Zurückhaltung. Erstickt murmelte er etwas Unverständliches, beugte sich herunter und umarmte Chase.
    Ohne zu überlegen, erwiderte Chase die Umarmung. Ein Kloß saß ihm im Hals. Er schluckte schwer und unterdrückte die unbekannten Empfindungen, während Tanner näher kam.
    Tanner wirkte befangen, als er Chase die Hand drückte, wollte ihm schon auf die Schulter klopfen und sah den Infusionsschlauch. Im letzten Moment hielt er sich zurück.
    Nach einem Blick auf die Fixierung der Bruchstelle wurde er blass. »Mann, du siehst schlimm aus.«
    »Ja«, bestätigte Chase. »Aber du müsstest erst den Lastwagen sehen.«
    Tanner lächelte flüchtig. »Über den Lastwagen weiß ich nicht Bescheid, aber Alex sagte, dein Wagen wäre platt gewalzt. Sie war erstaunt, dass du so gut weggekommen bist.«
    »Alex?«
    »Dr. Larson«, erklärte Ryan. »Unglaublich, dass du die ganze Zeit hier warst. Ich hatte keine Ahnung.« Er setzte sich. »Ich weiß nicht, wie ich dich nennen soll. Am Telefon hast du dich als Andrew Malone vorgestellt.«
    Chase fand zu seiner üblichen Selbstbeherrschung zurück.
    »Der Name steht auf meiner Geburtsurkunde. Ich dachte, ihr würdet ihn kennen, sofern ihr überhaupt etwas von mir wisst.«
    Ryan nickte. Chase hatte damit gerechnet, dass seine Brüder den Namen kannten, unter dem er aufgewachsen war. Sie sollten jedoch nicht davon beeinflusst werden, sondern ihn kennen lernen wollen, weil sie verwandt waren. Sie waren darauf eingegangen. Niemand ahnte, wie viel ihm das bedeutete.
    »Bleiben wir bei Chase«, fuhr er fort, weil er keinen anderen Namen mit sich selbst in Verbindung brachte.
    »Es wäre ohnedies verwirrend, wenn wir dich Andrew nennen«, meinte Tanner. »So heißt unser Neffe.«
    »Neffe?«
    »Ryans ältester Sohn.«
    »Ich habe noch einen zweiten Jungen«, berichtete Ryan.
    »Griffin ist vier. Und Lisbeth ist sechs. Tanner hat eine Tochter, Lia. Meine Frau ist schwanger. So ist eben unsere Familie«, fügte er lächelnd hinzu.
    Chase wollte tief Atem holen und stockte, als die Rippen schmerzten. Von Tanners Kind hatte er nichts gewusst. Im Bericht des Detektivs waren jedoch Ryans Kinder aufgeführt.
    Chase hatte nicht weiter darüber nachgedacht, aber wenn er Nichten und Neffen hatte, war er Onkel.
    Plötzlich fiel ihm ein, dass auch seine Ärztin ein Kind hatte.
    Alex wurde sie genannt, obwohl der Name sehr hart war für eine Frau, deren Haut so weich wirkte, dass sie geradezu danach verlangte, gestreichelt zu werden.
    »Also, Chase«, sagte Ryan, »ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.«
    »Wie hast du uns gefunden?« fragte Tanner.
    »Durch einen Detektiv«, erwiderte Chase. »Mein Vater… der Mann, den ich für meinen Vater hielt, starb vor vier Monaten.
    Bei der Verlesung seines Testaments erfuhr ich, dass ich adoptiert wurde.«
    Walter Harrington erklärt, dass Chase Randall Harrington sein Adoptivsohn ist und dass besagter Chase Randall Harrington nichts aus dem Nachlass erhalten soll.
    Chase hatte nicht vergessen, wie fassungslos er gewesen war.
    Auf das Geld kam es ihm nicht an. Er besaß zehn Mal so viel wie Walter. Doch er hatte sich leer gefühlt, als er das Arbeitszimmer verließ und seine Mutter ihn anflehte, sich nicht darüber aufzuregen, dass sie dieses Detail nie erwähnt hatte. Erleichtert war er nur gewesen, weil er nun endlich wusste, wieso er die Anerkennung dieses Mannes nie hatte erringen können. Er war gar nicht sein Sohn gewesen.
    »Der Detektiv informierte mich über euch«, fuhr er fort. »In eurer Kindheit und Jugend wart ihr bei Pflegefamilien, manchmal gemeinsam, dann auch wieder getrennt. Was er nicht herausfand…«
    »Man versuchte uns nach Möglichkeit nicht zu trennen«, erklärte Ryan.
    »Allerdings waren wir ungefähr ein Dutzend Mal nicht zusammen«, warf Tanner ein.
    »Tut mir Leid«, entschuldigte Ryan sich für die Unterbrechung. »Was fand der Detektiv nicht heraus?«
    »Was mit meinen… unseren Eltern geschah.« Chase war noch nicht daran gewöhnt, nicht nur an sich zu denken.
    »Ihr wart drei und vier Jahre alt, als sich die Fürsorge um euch kümmerte. Ich wurde mit sechs Monaten adoptiert.«
    Ryan übernahm die Antwort. »Sie gerieten auf der Rückfahrt von San Francisco auf einer Bergstraße auf Glatteis. Uns hatten sie bei Freunden zurückgelassen und waren zu unserer schwer erkrankten

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