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Ein Leben voller Liebe

Ein Leben voller Liebe

Titel: Ein Leben voller Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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Vorhängen und Möbeln bis zu einer Höhe von fast einem halben Meter hochgesogen.
    In Strümpfen stand Alex auf dem sich wölbenden Holzfußboden und versuchte den Kater vom Kühlschrank zu locken. Und sie dachte bewusst nur daran, was sofort getan werden musste.
    Sie musste die Versicherung anrufen, die Visite auf der Station beenden, Patientenberichte diktieren, die Jungen abholen, wieder herkommen und Kleidung sowie alles andere einpacken für die nächsten… Tage? Wochen?
    Jetzt fiel ihr ein, dass sie Tyler versprochen hatte, einen Videofilm über schnelle Wagen auszuleihen. Das war nun an die unterste Stelle ihrer Liste gerutscht. Dabei enttäuschte sie ihren Sohn nur ungern.
    Sie hinterließ eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter des Versicherungsagenten und eine zweite in Ronnis Praxis, sie schnellstens zurückzurufen. Zuerst musste sie eine Unterkunft für die Nacht finden. Die Goldfische und die Maus konnte sie vorerst hier lassen. Den Kater musste sie allerdings mitnehmen.
    Um sechs Uhr hatte Alex mit Ronni vereinbart, dass sie mit ihren Schützlingen im Gästehaus übernachten konnte. Das Häuschen war viel zu klein für einen aktiven Jungen, die Larson-Tiere, Alex und einen Jugendlichen. Darum hatte Ronni angeboten, Brent für die Nacht in ihrem Haus unterzubringen.
    Morgen musste Alex sich etwas anderes suchen. Immer einen Tag nach dem anderen angehen! So lebte sie ohnedies schon seit fünf Jahren.
    Nachdem Alex nach dem Patienten auf der Intensivstation, der ihr große Sorgen bereitete, gesehen hatte, rief Ryan an. Jetzt war sie schon so weit, alles eine Stunde nach der anderen anzugehen.
    »Natürlich kannst du das Gästehaus benutzen, Alex«, versicherte er. Seine Frau hatte ihm soeben berichtet, was geschehen war. »Aber ich habe eine viel bessere Lösung.
    Ich war gerade bei Chase. Das von ihm gemietete Haus ist riesengroß, und da du ihn noch einige Tage lang nicht entlässt, kannst du dort wohnen.
    So hast du Zeit, dir etwas für länger zu suchen, während dein Haus repariert wird, und du brauchst auch Brent nicht woanders unterzubringen. Ich bin schon spät dran und muss mich beeilen, aber du kannst dir bei Chase den Schlüssel holen.«
    »Ryan, warte!« Sie überlegte fieberhaft, während sie unter dem Schreibtisch mit dem Fuß nach dem Schuh tastete. »Das ist sehr nett von dir…«
    »Hey, schon gut«, unterbrach er sie. »Viel Glück.«
    Bevor sie das Angebot ablehnen konnte, hatte er schon aufgelegt. Das war typisch für Ryan Malone. Er ergriff stets die Initiative und erledigte alles möglichst schnell und sehr gründlich.
    Die von ihm gefundene Lösung war für Alex jedoch inakzeptabel. Da Ryan nicht mehr zu sprechen war, musste sie eben Chase gegenüber höflich ablehnen, sobald sie mit dem letzten Patienten fertig war.

    Sie schlüpfte in den Schuh und nahm die Jacke vom Haken.
    Eigentlich ergab es keinen Sinn, dass Ryans Anruf sie heftiger aufgeregt hatte als alles, was in den letzten zwei Stunden geschehen war. Vermutlich kam das nur daher, dass sie jetzt noch mehr zu erledigen hatte.
    Völlig in Gedanken versunken, zog sie die Jacke an und zuckte zusammen, als der Ärmel über die schmerzhaften Kratzer der Katzenkrallen strich.
    Tom war nicht freiwillig in den Tragebehälter gegangen.
    Er hasste das Ding, und Alex konnte ihm das nicht einmal verdenken. Sie hatte ihn nur ein Mal hineingesteckt, als sie ihn zum Tierarzt brachte, und das hatte er bestimmt nicht genossen.
    Heute hatte er sich noch mehr als sonst gewehrt.
    Im Moment saß er im Tragebehälter, den sie zwischen einer Zimmerpalme und dem Bücherschrank abgestellt hatte, und er sah sie Mitleid erregend durch die Gittertür an. Wenn er ihr Schuldgefühle eingeben wollte, war er sehr erfolgreich. Aber wenigstens lief er nicht mehr ruhelos im Plastikbehälter auf und ab und miaute auch nicht.
    Das war noch schlimmer gewesen.
    Es hatte sie zu sehr daran erinnert, wie Chase sich fühlte. Allerdings sah sie Chase eher als Panter, der in seinem Käfig auf und ab ging.
    Dass sie trotz aller Probleme immer wieder an Chase dachte, war kein gutes Zeichen.
    »Ich bin Ihnen für das großzügige Angebot sehr dankbar«, sagte Alex, »aber ich kann nicht in dem Haus wohnen.«
    »Es ist nicht großzügig, sondern praktisch«, erwiderte Chase.
    »Sie müssen irgendwo wohnen, und mein Haus steht leer.
    Es geht auch nicht darum, dass Sie nicht können. Sie wollen nicht.
    Warum nicht?« fragte er kühl.

    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass

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