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Ein Leben voller Liebe

Ein Leben voller Liebe

Titel: Ein Leben voller Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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großzog.
    Sie wirkte ruhelos. Das kannte er von sich selbst. Auch wenn sie müde war, konnte sie nicht ganz abschalten.
    »Etwas konnten mir Ryan und Tanner nicht erklären.«
    »Und was?« fragte Alex.
    »Wieso Sie Ärztin wurden und die Orthopädie wählten.
    Ich wüsste das gern, weil Sie mich noch einige Monate lang betreuen werden.«
    »Auf diese Frage habe ich schon gewartet.«
    »Das klingt, als hätten Sie mit meinen Brüdern gesprochen.«
    »Mit Ronni und Kelly.«
    »Dann hat wohl jeder von uns seine eigene Gerüchteküche.«

    »Sieht so aus.« Sie erwiderte sein schwaches Lächeln.
    »Also, wieso Orthopädie?«
    »Sie fasziniert mich«, entgegnete sie und wirkte plötzlich viel lockerer als sonst. »Als kleines Mädchen schlug ich in einem Lexikon nach, um etwas über den Knochenbau eines Vogels herauszufinden, dessen Flügel ich schienen wollte. Mein Dad half mir. Als der Vogel gesund war und wegflog, beschloss ich, das Gleiche für Menschen zu machen.«
    »Sie zu heilen, wenn sie verletzt wurden?«
    »So ungefähr.«
    »Wie alt waren Sie damals?«
    »Zwölf. Wieso haben Sie beschlossen zu bleiben?« fragte sie unverändert lächelnd.
    »Ich kann an jedem Ort der Welt arbeiten.« Chase deutete zum Fenster. »Ich möchte mich hier um eine Liegenschaft kümmern.
    Und Ryan könnte Hilfe brauchen, um das restliche Geld für den neuen Flügel aufzutreiben. Ich habe Freunde, die sich für eine Kinderstation erwärmen werden, vor allem weil man Spenden von der Steuer absetzen kann.«
    Er brauchte dafür nicht in Honeygrove zu bleiben, sondern hätte das auch daheim erledigen können. Das war Alex klar, und Chase wusste es auch.
    »Sie möchten vermutlich Ihre Brüder näher kennen lernen.«
    Sie sah ihm an, dass es stimmte, auch wenn er es nicht zugab.
    »Wie sieht es denn da unten aus?« fragte er und wechselte gezielt das Thema, indem er auf die Naht am Schenkel und den externen Fixateur deutete, der die Knochen zusammenhielt.
    »Besser als erwartet. Sie sind für mich eine Überraschung«, räumte Alex ein. »Meistens sieht es erst eine Woche später so gut aus.«

    »Ich hätte Ihnen gleich sagen können, dass ich mich durch nichts lange aufhalten lasse.«
    »Das war nicht nötig. Ich habe es mir schon gedacht.«
    »Dr. Larson?« Eine hübsche junge Krankenschwester mit blondem Pferdeschwanz steckte den Kopf zur Tür herein. »Tut mir Leid, wenn ich störe. Da ist ein Anruf für Sie. Ihre Nachbarin.«
    »Meine Nachbarin?«
    »Mrs. Mason. Sie ist jetzt am Stationstelefon.«
    Die Masons hatten den verheirateten Sohn mit dem Sportwagen, von dem Tyler ständig redete. Alex kannte sie recht gut, konnte sich jedoch nicht vorstellen, warum sie im Krankenhaus anriefen.
    »Fragen Sie bitte, was sie will?«
    »Das sagte sie schon.« Die Schwester verzog das Gesicht wie Tyler, wenn er Brokkoli essen sollte. »Sie sagte, dass Wasser aus Ihrer Garage kommt und über die Straße fließt.«
    »Kein Wunder, dass Sie sich nicht entspannen können«, bemerkte Chase.
    Alex eilte ans Telefon. Sie wusste genau, wie sie sich entspannen konnte. Sie brauchte nur eine halbe Stunde in der Badewanne, doch in der letzten Zeit war sie einfach nicht dazu gekommen. Und diese Woche verlief noch hektischer, weil sie sich um Brent kümmern musste.
    Ohne weiter darüber nachzudenken, dass sie sich immer um jemand anderen kümmern musste, nahm sie den Anruf entgegen. Es floss tatsächlich Wasser aus ihrer Garage, doch ein bisschen Wasser klang nicht nach einer Katastrophe. Vermutlich war der Heißwasserboiler undicht geworden. Fuhr sie eben heim und stellte das Wasser ab, und heute Abend konnte sie die Garage aufwischen. Tanner sollte für einen neuen Boiler sorgen.
    Der Installateur konnte sich auch gleich um die tropfende Waschmaschine kümmern. Das stand ohnedies schon lange auf dem Programm.
    Zehn Minuten später öffnete sie das Garagentor per Funk, als sie in die Einfahrt bog. Der Boiler war neben der Tür befestigt, die ins Haus führte. Das Wasser kam jedoch nicht von dort, sondern floss unter der Tür zur Waschküche hervor.
    Eindeutig war die Leitung zur Waschmaschine geborsten.
    Es handelte sich nicht um ein bisschen Wasser, und es floss auch nicht nur durch die Waschküche und die Garage. Die Tür zur Küche stand offen, und das Wasser hatte sich im Esszimmer ausgebreitet… und im Wohnzimmer…
    und in der Diele… und in den Schlafzimmern.
    Der gesamte Teppichboden war aufgeweicht, und das Wasser hatte sich an Wänden,

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