Ein Liebestraum auf den Bahamas
dass du dich früher oder später mit deinen Halbgeschwistern treffen musst. Und warum solltest du es nicht tun? Es sind deine Verwandten, deine Familie. Ihr sechs seid alle Garrisons.“ Er lachte. „Und ihr seht euch verdammt ähnlich.“
Erstaunt hob sie den Blick. „Ja?“
„Ihr habt alle diese niedlichen kleine Grübchen hier“, sagte er, beugte sich vor und berührte sie am Kinn.
Cassie lächelte belustigt. „Es ist eine Kerbe, Brandon.“
Schnell gab er ihr einen Kuss auf die Lippen. „Wie du willst, mein Schatz.“
Als er sie „mein Schatz“ nannte, schlug ihr Herz schneller. Sie empfand so tiefe Liebe für ihn, dass eine wohlige Wärme ihren Körper ausfüllte. Sekunden verstrichen, in denen keiner sprach, dann bat Cassie ihn leise: „Erzähl mir von ihnen.“
Zum ersten Mal zeigte sie echtes Interesse an ihrer unbekannten Familie. Und Brandon entging diese Tatsache nicht. Er unterdrückte ein erfreutes Lächeln. „In Ordnung. Ich glaube, über Parker habe ich dir alles Wichtige erzählt. Er ist sechsunddreißig Jahre alt; und so arrogant er dir bei euren Gesprächen auch vorgekommen sein mag, im Grunde ist er ein netter Kerl. Früher war er ein Workaholic, wie er im Buche steht. Aber das hat sich geändert, seit er verheiratet ist. Seine Frau Linda ist ein wahres Geschenk. Bevor sie zusammengekommen sind, war sie seine persönliche Assistentin.“
Er trank einen Schluck Tee. „Stephen ist fünfunddreißig und genau wie Parker sehr entschlossen und zielstrebig. Außerdem kann man sich auf ihn immer verlassen, und er ist sehr großzügig. Inzwischen ist er mit Megan verheiratet, die beiden haben eine dreijährige Tochter.“
„Vielleicht bringe ich ja etwas durcheinander. Aber ich dachte, er hat erst vor einem Monat geheiratet?“
Sie sah ihn so verständnislos an und wirkte dabei so bezaubernd, dass Brandon unwillkürlich lächelte. „Nein, das stimmt.“
„Und er hat eine dreijährige Tochter?“
Brandon lachte. „Megan und er hatten vor einigen Jahren eine Affäre, da wurde Megan schwanger. Das hat Stephen allerdings erst später erfahren. Jetzt sind sie wieder zusammen und sehr glücklich.“
Sein Lächeln vertiefte sich, als er fortfuhr: „Der dritte Bruder ist Adam. Wir sind sehr eng befreundet, und ich kann stolz behaupten, dass er mein bester Freund ist. Deshalb verbringe ich auch wesentlich mehr Zeit mit ihm als mit den anderen Geschwistern. Adam ist dreißig und besitzt einen beliebten Nachtclub in Miami, das ‚Estate‘. Tja, und zu guter Letzt sind da noch die Zwillinge Brooke und Brittany. Sie sind achtundzwanzig. Brittany gehört ein Restaurant, das ‚Brittany Beach‘, und Brooke leitet das ‚Sands‘, ein Immobilienunternehmen für Luxuswohnungen.“
Zunächst schien Cassie nicht zu reagieren. Sie wirkte, als wäre sie in Gedanken ganz woanders. Dann presste sie die Lippen aufeinander und fragte: „Was ist mit der Frau meines Vaters?“
„Was soll mit ihr sein?“, erwiderte Brandon unverbindlich.
„Ich bin sicher, dass sie nicht besonders froh darüber war, von meiner Mom zu erfahren.“
„Nein, das war sie nicht. Dass es dich gibt, hat sie allerdings mehr schockiert. Ich denke, sie hat zumindest geahnt, dass er eine Affäre hatte. Bonita hat jedoch sicher nicht damit gerechnet, mit der Existenz eines Kindes konfrontiert zu werden. Ich brauche dir nicht zu beschreiben, wie sie die Neuigkeit aufgenommen hat.“
Es würde nichts nützen, ihr Näheres über Bonita zu erzählen. Cassie musste nur noch eins wissen. „Wenn du dich entschließt, mit mir nach Miami zu kommen, möchte ich ehrlich zu dir sein: Bonita Garrison wird dich nicht mit offenen Armen empfangen. Wahrscheinlich würde sie nicht mit der Wimper zucken, solltest du plötzlich vom Erdboden verschwinden.“
Cassie hätte sich fast an ihrem Tee verschluckt. Dieser Mann war voller Überraschungen. Nachdem er sich entschlossen hatte, ihr die Wahrheit zu sagen, hielt er wirklich mit nichts hinter dem Berg. „Wenn sie so denkt, geht es den anderen doch sicher auch …“
„Nein, ganz und gar nicht“, unterbrach er sie. „Ihre Mutter beeinflusst sie in keiner Weise. Komm mit mir nach Miami, Cassie, und lerne deine Geschwister kennen.“
Seufzend strich sie sich durch das Haar und lehnte sich zurück. „Du weißt nicht, was du von mir verlangst, Brandon.“
„Doch, aber dir bleibt nichts anderes übrig. Dieser Kampf zwischen dir und Parker kann nicht ewig andauern. Glaubst du denn, John
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