Ein Liebestraum auf den Bahamas
die farbenfrohen Fische. Der Anblick und die Geräusche wirkten auf Cassie beruhigend. Entspannt saß sie da und genoss den friedlichen Moment.
Bald ging sie wieder nach oben und legte sich behutsam ins Bett. Brandon schlang sofort den Arm um sie und drückte sie an sich. „Wo warst du?“, flüsterte er schlaftrunken. „Du hast mir gefehlt.“
Sie schmiegte sich an ihn. „Ich war unten, um nachzudenken.“
„Worüber?“
„Ich habe beschlossen, mit dir nach Miami zu gehen, Brandon“, erklärte sie fest.
Und während sie ihn küsste, zweifelte sie nicht im Geringsten daran, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
8. KAPITEL
Cassie saß auf dem gegenüberliegenden Sitz in Brandons Privatflugzeug. Sie waren vor wenigen Minuten an Bord gegangen. Nun verkündete der Pilot über den Lautsprecher, dass sie gleich vom Internationalen Flughafen in Nassau abheben konnten.
Während der vergangenen Woche war Cassie mit den Vorbereitungen für die Reise beschäftigt gewesen. In den Ohren Außenstehender klang es wahrscheinlich verrückt: Sie war siebenundzwanzig Jahre alt und würde zum allerersten Mall ihren fünf Halbgeschwistern begegnen. Cassie konnte es selbst kaum begreifen. Und zu ihrer Überraschung hatten sich bereits vier ihrer Geschwister gemeldet, nachdem sie von Cassies Besuch erfahren hatten. Nur Parker hatte nicht angerufen. Stattdessen hatte sich seine Frau Linda mit ihr in Verbindung gesetzt und bekräftigt, wie sehr sie sich auf den Besuch freute.
Inzwischen waren die Aufräumungsarbeiten nach dem Unwetter abgeschlossen. Cassie und Brandon hatten die entwurzelten Bäume abtransportieren lassen und die Zweisamkeit genossen. Cassie hatte ihm die Insel gezeigt und einige ihrer Verwandten mütterlicherseits vorgestellt. Sie waren zusammen einkaufen gegangen, hatten mehrmals in Restaurants gegessen und waren mit dem Boot ihrer Eltern aufs Meer hinausgefahren. Aber die schönste Zeit hatte sie verbracht, als sie sich nachts an Brandon geschmiegt hatte, wenn sie sich geliebt oder einfach nur gemütlich nebeneinander gelegen hatten.
Jetzt würde sie zwei Wochen in Miami bleiben und als Gast in Brandons Haus wohnen. Danach würde sie wieder auf die Bahamas reisen und ihr Leben fortführen wie früher. Obwohl es schwer war, versuchte Cassie, nicht an den Tag der Abreise zu denken. Dann musste sie Brandon verlassen, er würde seiner Wege gehen und sie ihrer. Er lebte nun einmal in Amerika und sie weit entfernt.
Inzwischen war Cassie sich seiner Gefühle nicht sicherer geworden – ganz im Gegensatz zu ihren. Sie liebte ihn und würde diese Liebe für ihn mit ins Grab nehmen. Genau wie ihre Mutter schien auch sie dazu bestimmt zu sein, nur für einen Mann diese tiefe Liebe zu empfinden.
Plötzlich sah Brandon von den Dokumenten auf, die er gerade las, und ertappte Cassie dabei, wie sie ihn beobachtete. „Alles okay?“, fragte er besorgt und legte die Papiere beiseite.
„Ja, mir geht’s gut.“ Das war nicht gelogen. Denn er hatte ihr die schönsten Tage ihres Lebens geschenkt. Sie würde immer dankbar dafür sein.
„Wie wäre es, wenn du mal zu mir herüberkommst?“
Sein Sitz war eindeutig nur für einen Menschen gebaut. „Das geht nicht, Brandon.“
Er lockte sie mit einem verführerischen Lächeln und krümmte den Finger. „Komm her. Wir werden dafür sorgen, dass es geht.“
Der heisere Klang seiner Stimme und sein verheißungsvoller Blick ließen Cassie erschauern. Sie löste den Gurt und eilte zu Brandon. Schnell öffnete er seinen Sicherheitsgurt und zog Cassie auf seinen Schoß. „Mach dir keine Gedanken wegen Gil“, flüsterte er. „Sein Job besteht darin, uns zu unserem Ziel zu bringen. Er wird sich nicht darum kümmern, was hier hinten vor sich geht.“
Sehnsüchtig schmiegte sie sich an ihn. Das würde ihr am allermeisten fehlen – seine Nähe, seine starken Arme … seine harten Muskeln, das Gewicht seines Körpers auf ihrem. Ganz zu schweigen von dem wundervollen Gefühl, das sie genoss, wenn sie ihn in sich spürte. Und seinen Duft würde sie nie vergessen, diese berauschende Mischung aus Regen, Sonne und ihm.
„Ich habe mit Parker gesprochen, bevor wir ins Flugzeug gestiegen sind.“
Sie hatte ihm zwar zugehört, war gedanklich jedoch noch weit weg und schwieg.
Sanft drückte er sie an sich. „Cassie?“
Lächelnd warf sie ihm einen Blick zu. „Ich schlafe nicht.“
Einen Moment lang sagte er nichts, sondern strich ihr nur zärtlich über das Kinn. Seine
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