Ein Liebestraum auf den Bahamas
Schlaf hatte er die Arme um sie geschlungen. Nach ihrem leidenschaftlichen Liebesspiel war auch Cassie eingeschlafen. Aber jetzt lag sie hellwach da. Und grübelte.
Brandon hatte ein wunderschönes Zuhause. Während er sie herumgeführt und ihr alles gezeigt hatte, war ihr aufgefallen, mit wie viel Liebe und Stolz er es eingerichtet hatte. Sein ganzes Leben lang hatte Brandon hart gearbeitet, um sich ein so schönes Zuhause leisten zu können. Nach dem Tod seines Vaters waren einige seiner Klienten zu anderen Kanzleien abgewandert, weil sie Brandon für zu unerfahren hielten. John Garrison hatte zu den wenigen gehört, die zu ihm gehalten und ihn sogar weiterempfohlen hatten. Und heute führte Brandon erfolgreich die Arbeit seines Vaters fort.
Als er sich im Schlaf bewegte, warf sie einen Blick über die Schulter. Cassie begehrte ihn wie keinen Mann vor ihm. Sie wünschte, sie könnte ihn heiraten und seine Kinder bekommen. Ihre Liebe für ihn war so groß. Doch so klar ihr all das auch war, sie wusste, dass sich ihre sehnlichsten Wünsche nicht erfüllen würden.
Weil Brandon sie nicht liebte.
Und sie könnte keinem Mann hinterherlaufen, der sie nicht liebte. Weil sie von Eltern erzogen worden war, die so viel füreinander empfunden hatten, könnte Cassie sich niemals mit weniger als Liebe zufriedengeben. Am vernünftigsten wäre, so schnell wie möglich das Weite zu suchen, bevor Brandon ihr das Herz brach.
Tief in sich wusste sie, dass sie genau das tun musste, so schmerzhaft dieser Schritt auch war. Miami war Brandons Welt, nicht ihre. Statt wie geplant zwei Wochen zu bleiben, würde Cassie nach dem Dinner am Sonntag abreisen. Es war wichtig, dass sie und Parker sich einigten; und sie freute sich darauf, ihre Geschwister kennenzulernen. Aber danach musste sie fortgehen. Je länger sie mit Brandon zusammen war, desto größer wurde ihre Sehnsucht nach einem Leben mit ihm. Schon jetzt waren ihre Gefühle für ihn so stark, dass es Cassie große Überwindung kosten würde. Trotzdem ging es nicht anders.
Sie musste so schnell wie möglich nach Hause zurück. Es gab keinen anderen Weg.
Brandon lief von der Terrasse ins Haus, um zum klingelnden Telefon zu hasten. Er stellte sich so ans Fenster, dass er Cassie weiterhin beobachten konnte, wie sie im Swimmingpool ihre Bahnen zog.
Ihr Bikini war wahnsinnig verführerisch. Brandon hätte stundenlang nur dastehen und sie bewundern können. Ungeduldig griff er nach dem Telefon. „Ja?“
„Brandon, ich bin’s, Parker.“
Er hatte sich schon gefragt, wann Parker sich wieder meldete. An diesem Tag hatten sie beide immer wieder versucht, den anderen zu sprechen, und sich ständig verpasst. Parker musste von einem Meeting zum nächsten. Und Brandon hatte schon früh das Haus verlassen, weil er Cassie zum Frühstück ausgeführt und ihr dann South Beach gezeigt hatte.
Nachdem sie erwähnt hatte, wie sehr sie chinesisches Essen liebte, waren sie mittags in eins seiner Lieblingsrestaurants gegangen, das „China Grille“. Danach hatte er ihr einen ihrer dringlichsten Wünsche erfüllt und sie zum Friedhof gefahren, damit sie das Grab ihres Vaters besuchen konnte. Brandon hatte an ihrer Seite gestanden, während Cassie von ihrem geliebten Vater Abschied genommen hatte. Als sie von ihrer Trauer überwältigt wurde, hatte Brandon sie fest umarmt und gehalten.
Zu Hause angekommen, hatte Brandon ihr vorgeschlagen, sich im Swimmingpool zu entspannen. Später wollte er mit ihr zu Abend essen und mit ihr in das Nachtleben von South Beach eintauchen.
„Ich bin froh, dass wir uns endlich erwischen, Parker.“
„Ich auch. Wie geht es Cassie?“
Lächelnd sah Brandon hinaus. Cassie stand am Rand des Pools und wollte offensichtlich einen Kopfsprung ins Wasser machen. Seiner Meinung nach war Cassie eine Frau, von der andere Männer nur träumten – allein beim Anblick ihres atemberaubend schönen Körpers raste Brandons der Puls. Aber das würde er ihrem ältesten Bruder nicht auf die Nase binden.
„Cassie geht es gut. Sie wollte kurz in den Swimmingpool, bevor wir ausgehen.“
„Ich wollte dir nur sagen, dass ich Mom nichts von Cassies Ankunft erzählt habe.“
Das gefiel Brandon ganz und gar nicht. „Aber das tust du noch, oder?“
„Irgendwie glaube ich nicht, dass es im Moment geht.“
Brandon runzelte die Stirn. „Warum nicht? Wenn Bonita zu Hause ist, musst du sie darauf vorbereiten, dass Cassie hier ist. Sonst bringe ich sie morgen nicht zu euch. Sie hat es
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