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Ein Liebhaber wie Tony

Ein Liebhaber wie Tony

Titel: Ein Liebhaber wie Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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obwohl Tony ihr schon vor langer Zeit von der stürmischen Affäre und späteren Blitzhochzeit mit Carmen erzählt hatte. Für Sharon stand fest, dass die beiden eine große Leidenschaft verbunden hatte. Romantisch und wunderschön, allerdings mit tragischem Ausgang. Der richtige Stoff für einen Liebesroman, wären nicht wirklich Menschen und Gefühle darin verwickelt gewesen.
    Â»Ich könnte Daddy anrufen«, sagte Briana.
    Sharon schloss für einen Moment die Augen. »Brian, meinst du nicht, so etwas sollte man besser von Angesicht zu Angesicht besprechen?«
    Â»Du weißt etwas!«, meinte das Mädchen.
    Â»Wasch dir noch mal die Hände, bitte.«
    Â»Dad hat’s dir erzählt, stimmt’s?«, bohrte Brian weiter und seifte sich gehorsam die Hände ein.
    Sharon fühlte sich in die Enge getrieben, und für einen Augenblick war sie richtig wütend auf Brian, Carmen und Tony.
    Â»Kannst du mir mal folgende Frage beantworten?«, verlangte sie etwas scharf. »Warum hast du dieses brennende Verlangen nach Wissen nicht schon vor ein paar Stunden gehabt, als Daddy noch hier war?«
    Brian schwieg und starrte auf den Boden.
    Â»Hab’ ich’s mir doch gedacht. Hör zu, wenn es dir schwerfällt, mit Dad zu reden und du moralische Unterstützung brauchst, helfe ich dir. Einverstanden?«
    Brian nickte.
    Am Nachmittag zog wieder ein Gewitter auf, und heftiger Regen setzte ein. Bald darauf fiel der Strom aus. Solange es noch hell war, spielte Sharon mit den Kindern Pascheesie. Danach rösteten sie über dem Feuer im Kamin Würstchen. Obwohl Sharon sich redlich bemühte, war die Stimmung längst nicht so gut wie am Abend zuvor. Deshalb atmete Sharon fast erleichtert auf, als es Zeit wurde, schlafen zu gehen.
    Richtig erleichtert fühlte sie sich allerdings nicht, denn im Schlafzimmer schien immer noch ein Hauch von Tonys Anwesenheit zu liegen. Als sich endlich der Schlaf einstellte, fing Sharon an zu träumen: Sie befand sich auf ihrer Hochzeit, trug das weiße Kleid, das sie von ihren gesamten Ersparnissen gekauft hatte, und schritt an Tonys Arm zum Traualtar.
    Â»Wollen Sie diesen Mann zu Ihrem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen?«, fragte der Pastor.
    Bevor Sharon antworten konnte, erschien Carmen, ebenfalls im Hochzeitskleid, an Tonys anderer Seite.
    Â»Ja, ich will«, antwortete Carmen, und Sharon entschwand wie ein Geist.
    Beim Erwachen war ihr elend zumute. Sie umklammerte mit beiden Händen die Bettdecke und hatte Mühe, wieder in die Wirklichkeit zu kommen. Erschöpft sank sie zurück in die Kissen. Es gab keinen Strom, der Regen prasselte aufs Dach, und Sharon fühlte sich einsamer als je zuvor.
    Der nächste Tag verlief besser. Der Sturm hatte aufgehört zu wüten, und der Strom funktionierte wieder. Sharon sorgte dafür, dass sie für die nächste Nacht ein Buch zur Hand hatte, sollten ihre Träume wiederkehren.
    Aber in der folgenden Nacht träumte sie weder von Carmen noch von Tony. Verwirrt und ruhelos wachte Sharon auf. Es kam fast einer Erlösung gleich, das Holzhaus am Nachmittag abschließen und wegfahren zu können.
    Das große Haus im Tudorstil wirkte verlassen, als Sharon und die Kinder dort ankamen. Mrs Harry war bereits nach Hause gegangen, und Tony schien ebenfalls abwesend zu sein. Das kleine rote Licht am Anrufbeantworter blinkte in einem fort.
    Sharon wollte es erst ignorieren, aber schließlich ließ sie das Band zurücklaufen und drückte auf die Starttaste. Tonys Stimme erklang.
    Â»Hallo, Baby. Schön, dass du wieder zu Hause bist. Laut Mama muss ich mich mit Brian unterhalten. Nach dem Essen heute Abend kümmere ich mich darum. Mach dir also keine Sorgen.«
    Es trat eine kleine Pause ein, dann lief ein Anruf von Sharons Mutter ab.
    Â»Sharon, hier ist Bea. Da ich dich in der anderen Wohnung nicht erreicht habe, versuch ich’s jetzt hier. Ruf mich bitte so schnell wie möglich an. Tschüss.«
    Die anderen Nachrichten waren alle für Tony. Also spulte Sharon das Band wieder zurück und wählte die Nummer ihrer Mutter in Hayesville, einem sehr kleinen Ort am Peninsula.
    Bea hob sofort ab, und Sharon setzte sich in Tonys Schreibtischstuhl. »Bea, ich bin’s. Ist irgendetwas los?«
    Â»Wo bist du?«, fragte Bea sofort zurück.
    Â»Im Haus.«
    Â»Komische Vereinbarung«, murmelte Bea. Sie war weder mit Sharons

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