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Ein Liebhaber wie Tony

Ein Liebhaber wie Tony

Titel: Ein Liebhaber wie Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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der Welt, was ich mehr möchte, als eine zweite Chance mit Sharon«, sagte er zu seiner Mutter und verabschiedete sich.
    Tony fuhr nicht zum Haus, sondern zu seiner Wohnung. Er brauchte etwas Zeit für sich selbst.
    Als er die Wohnung betrat, die er seit der Trennung von Sharon bewohnte, stellte er die Fotos von Carmen ab und vergaß sie augenblicklich. Seine Großmutter Lucia hatte einen ihrer überraschenden Auftritte. Sie kam mit weit ausgebreiteten Armen aus der Küche.
    Lucia genoss aufgrund ihres Alters und ihrer Stellung innerhalb der Morelli-Familie das Privileg, sich aufhalten zu können, wo sie wollte. Tony küsste sie auf die Stirn und begrüßte sie auf Italienisch.
    Lucia erzählte, dass seine Schwester Rose sie hergebracht hatte. Wie alle Familienmitglieder wusste auch Lucia, wo Tony den zweiten Schlüssel zur Wohnung aufbewahrte. Und jetzt wollte sie für Tony kochen.
    Er verehrte die alte Dame, aber im Moment war er nicht in der Stimmung, zu essen oder nett mit ihr zu plaudern.
    Â»Ein anderes Mal. Ich muss gleich wieder weg.«
    Lucia lächelte, berührte sein Gesicht mit einer ihrer kleinen Hände und antwortete, dass sie das Essen in Schüsseln füllen und in den Kühlschrank stellen werde, er brauche es später nur aufzuwärmen.
    Tony beugte sich vor und küsste sie auf die Wange. »Viel Spaß, Großmutter.« Dann verließ er die Wohnung, stieg ins Auto und fuhr zu dem versteckten Plätzchen, von dem aus man den Sound überblicken konnte.
    An diesem Ort mit seinen Bäumen und dem Meer konnte man wunderbar nachdenken, Hoffnung schöpfen und planen. Zweimal jedoch hatte er an diesem Ort geweint.
    Sharon kehrte von der Mittagspause zurück. Tief in ihrer Tasche steckte ein Buch. Helen sollte es nicht sehen. Was zwischen ihr, Sharon, und Tony passierte, war noch zu frisch und zerbrechlich, um darüber zu reden. Auch nicht mit der besten Freundin, und sie wusste, dass ein italienisches Kochbuch Fragen hervorrufen würde.
    Helen war noch bei ihrem üblichen Salatessen. Sharon rief Tonys Schwester Rose an und bat sie um einen Gefallen. Rose war seit zwei Jahren verheiratet und erwartete ihr erstes Kind. Sie versprach, Marc und Brian abzuholen und mit zu sich zu nehmen.
    Nach Feierabend machte Sharon schnell die Abrechnung und eilte dann in den Supermarkt. Mit dem Kochbuch unter der Nase suchte sie alle Dinge zusammen, die sie für Spaghetti mit Venusmuscheln brauchte. Wenn sie es mit diesem Essen nicht schaffte, Tony zu beeindrucken, dann schaffte sie es überhaupt nicht.
    Nach dem Einkaufen machte Sharon sich auf den Weg zum Haus am Tamarack Drive. Auf der großen schwarzen Tafel in der Küche hatte Brian in sauberer Schrift eine Nachricht hinterlassen: »Lieber Daddy, wir sind bei Tante Rose. Ich habe ihr gesagt, dass wir Hausarrest haben, aber sie meinte, die Strafe sei zur Bewährung ausgesetzt, und du sollst in deine Wohnung fahren. Alles Liebe, Bri.«
    Darunter hatte Rose geschrieben: Mach dir keine Sorgen um Großmutter. Ich hole sie sofort ab. Ciao, schöner Mann! R.
    Lächelnd ging Sharon zum Schlüsselkasten, suchte Tonys Wohnungsschlüssel heraus, steckte ihn in die Rocktasche und verließ das Haus.
    Tonys Wohnanlage befand sich am äußersten Rande der Stadt. Sharon wusste es sehr genau. Als sie Tony damals die Scheidungspapiere dorthin schickte, hatte er den Bau der Anlage überwacht.
    Diese Adresse war fest in ihr Gedächtnis gebrannt. Genauso wie Tonys wütender Auftritt im »Traumland«, wo er mit den Papieren in der Hand Erklärungen haben wollte, die Sharon ihm nicht geben konnte.
    Er wohnte am Ende der ersten Reihe von Eigentumswohnungen. Brian und Marc hatten es ihr vor Wochen nach einem Besuch dort erzählt. Sharon fuhr in die Einfahrt und blieb noch ein paar Minuten im Auto sitzen, um Mut zu sammeln.
    Ihre Hand zitterte leicht, als sie schließlich die Tür der Wohnung öffnete und eintrat.
    Wie die Wohnungen fast aller geschiedenen Männer, war auch diese nur spärlich möbliert.
    Neben dem Kamin stand ein beleuchtetes Aquarium, in dem bunt schillernde Fische schwammen. Auf dem Kaminsims lächelten die beiden Kinder von einem Foto, das in glücklichen Zeiten in Disneyland aufgenommen worden war. Tonys Mutter, seine Schwestern und Tanten hatten ihn mit selbst gestickten Kissenbezügen versorgt, die auf der Couch platziert waren. Sharon wusste, dass

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