Ein Lord entdeckt die Liebe
Marquess zu, „ich verlasse mich darauf, dass Sie Chloe beschützen.“
„Das werde ich tun“, erklärte er ernst.
Chloe hingegen hätte beinahe gelacht. Die größte Gefahr für sie stellte nicht der Speer dar, sondern Lord Marland selbst.
9. KAPITEL
Ö ffnen. Schließen. Öffnen. Schließen.
Braedon ballte die rechte Hand zur Faust, streckte die Finger wieder aus, presste sie erneut zusammen. Er sehnte sich danach, einen Degen oder besser noch ein Schwert in der Hand zu halten und einen heftigen Kampf auszutragen. Wenn er doch nur einen Trainingspartner hätte! Dann könnte er endlich etwas gegen den Ärger, das Verlangen und die Verwirrung tun, die ihn erfüllten. Über der Anstrengung des Kampfes würde er alles andere vergessen. Er würde sich auf seine Atmung, den Schlag seines Herzens, die Kraft seiner Muskeln und jede Bewegung seines Gegners konzentrieren. Er würde wieder er selbst sein.
Stattdessen war er sich selbst fremd geworden und empfand eine tiefe Verunsicherung. Unentwegt bemühte er sich, seine widerstreitenden Gefühle vor der Welt zu verbergen. Vor allem vor Hardwick, die neben ihm ging. Es fiel ihm schwer, nicht immer wieder zu ihr hinzuschauen. Wenn er doch nur vergessen könnte, dass er sie geküsst hatte! Schließlich hatte er es nicht aus romantischen Gründen getan, sondern allein, um Pisanos Ruf zu schützen, Laxton in die Irre zu führen und die Jagd nach dem Speer nicht zu gefährden.
Umso verwirrender war es, dass der Kuss ihn so aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Bei Jupiter, dieser Kuss war ein unglaubliches Erlebnis gewesen. So erregend, dass er durchaus zu mehr hätte führen können.
Ja, gestand er sich ein, es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte Hardwicks Kleid geöffnet, um ihre Brüste zu liebkosen.
Tatsächlich hatte er sich einen Moment lang vorgestellt, sie würden noch bedeutend weiter gehen. Hardwick war dazu bereit gewesen, genau wie er. Sie hatte sich an ihn geschmiegt, seine Wange gestreichelt und seinen Kuss mit ungeahnter Leidenschaft erwidert. Bezaubernd … Und gefährlich. Denn die Schutzmauer, die er so mühsam um sein Inneres errichtet hatte, wäre beinahe eingestürzt, nur weil er Hardwicks Hingabe gespürt hatte und ihren weichen weiblichen Körper …
Nun musste er eine Entscheidung treffen, wie er sich zukünftig verhalten wollte. Bis vor Kurzem noch hatte er gehofft, er könne „seine“ Hardwick mit zurücknehmen nach Denning Castle. Doch die Frau, die ihn geküsst und so heftig erregt hatte, war nicht seine Hardwick. Sie war eine Fremde. Eine Fremde, die keine sackartigen Kleider trug und ihre schönen Augen nicht hinter einer Brille versteckte. Eine selbstbewusste Frau, die nie mit militärisch wirkenden Knöpfen spielte. Eine hinreißende Schönheit, die er so sehr begehrte, dass sein Atem sich beschleunigte, wenn er nur daran dachte, wie sie ihn geküsst hatte.
Himmel, wenn er den Kontakt zu ihr nicht ganz abbrechen wollte, musste es ihm irgendwie gelingen, sie in die alte Hardwick zurückzuverwandeln!
Verzweiflung überfiel ihn.
„Vier Tage noch“, sagte er, um sich abzulenken. „Ich glaube nicht, dass ich es ertrage, vier Tage lang nichts zu tun und nur zu warten.“
„Ich werde mich ein wenig umhören“, schlug Chloe vor. „Aber viel werden wir nicht unternehmen können, ehe diese Vortragsreihe stattfindet. Das ist mir sogar ganz recht, denn die Vorbereitungen für den Ball Ihrer Schwester sind noch längst nicht abgeschlossen.“
„In einer Woche soll das Fest stattfinden, nicht wahr? Mairi erwähnte, dass Ashton sich beeilen muss, um rechtzeitig hier zu sein. Ich hoffe nur, er schafft es. Andernfalls handelt er sich bestimmt eine Menge Ärger ein.“
„Ich bin sicher, dass er nicht zu spät kommt“, gab Chloe zurück und machte einen Schritt zur Seite, weil ein schwer beladener Botenjunge sie beinahe umgerannt hätte. „Er wird das Fest genießen und sehr zufrieden damit sein, dass Lady Ashton sich so viel Mühe gegeben hat, um ihm eine Freude zu machen. Ich glaube“, sie lachte leise, „Mairi möchte Lord Ashton endlich ihr Herz öffnen. Das wird ihn glücklich machen. Und dann werden die beiden bestimmt eine wundervolle harmonische Ehe führen und viele süße Kinder bekommen.“
Braedon hoffte sehr, dass Chloe sich nicht irrte. „Was werden Sie tun, Hardwick, wenn Mairi Sie nicht mehr braucht?“
„Mir wird schon etwas einfallen“, gab sie leichthin zurück.
Aber ihm fiel auf, dass sie ihn dabei nicht
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