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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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anschaute. „Sie haben gesagt, dass Sie nicht nach Denning zurückkommen wollen. Also müssen Sie andere Pläne haben.“
    Sie schwieg.
    Wie dickköpfig sie sein konnte! Hatte sie seine Gefühle nicht bereits genug durcheinandergewirbelt? Ärgerlich sagte er: „Warum machen Sie ein solches Geheimnis aus Ihren Plänen?“
    Sie hob den Kopf und schaute ihn aus zornig blitzenden Augen an. „Warum? Das wagen Sie zu fragen? Sie, der Sie nie etwas von sich preisgeben! Sie haben kein Recht, in mich zu dringen!“
    Darauf wusste er nichts zu erwidern.
    „Ich begreife nicht einmal, warum meine Pläne von Interesse für Sie sind“, fuhr Chloe noch immer zornig fort. Doch dann veränderte ihr Gesichtsausdruck sich plötzlich. „Sie glauben doch nicht, ich wolle Ihre Schwester ausnutzen?“
    „Natürlich nicht!“, beeilte er sich zu versichern.
    „Dann haben Sie vielleicht Angst, ich könne versuchen, einen von Lady Ashtons vornehmen Bekannten vor den Altar zu zerren?“
    Die Vorstellung, Hardwick könne heiraten, bereitete ihm Übelkeit. „Sie beabsichtigen, sich einen Gatten zu suchen?“
    „Warum nicht?“ Sie spürte, wie ihr Hitze in die Wangen stieg. „Habe ich meine Rolle in Denning Castle so gut gespielt, dass Sie mich für jemanden halten, dem nichts daran liegt, eine eigene Familie zu gründen? Erscheint es Ihnen unpassend, dass jemand wie ich von einem Ehemann und Kindern träumt?“
    Er schluckte und schwieg, denn eine taktvolle Antwort auf diese Frage gab es nicht.
    Ihr Zorn verflog, und übrig blieb nur eine tiefe Traurigkeit. „Die meisten Frauen wünschen sich eine eigene Familie“, sagte sie leise.
    „Heißt das, Sie hegen den gleichen Wunsch?“ Er beobachtete sie genau. Würde ihre Miene verraten, was in ihr vorging? Tatsächlich wusste er nicht genau, auf welche Antwort er hoffte.
    Ihm war, als würden ihre Augen sich einen Moment lang verdunkeln, als ergriffe Verzweiflung Besitz von ihr. Doch schon war ihre Miene wieder undurchdringlich.
    „Ich weiß es nicht“, sagte sie leise. „Manchmal denke ich, dass es nichts Schöneres für mich geben könnte. Und doch bin ich nicht in der Lage, mir ein Leben an der Seite eines Mannes auszumalen.“ Sie seufzte. „Natürlich ist mir klar, dass keiner der Bekannten Ihrer Schwester mich jemals als Gattin in Betracht ziehen würde. Das ist nicht meine Welt.“
    Aber es war seine Welt. Die Welt des Adels, der Hardwick nicht angehörte. Und damit war vieles von dem gesagt, was unausgesprochen zwischen ihnen gestanden hatte.
    „Wenn ich wüsste, wohin ich gehöre, wäre es sicher einfacher, den richtigen Mann zu finden“, fuhr Chloe nachdenklich fort, „oder auch nur konkrete Pläne für die Zeit nach Lady Ashtons Ball zu machen. Wie die Dinge nun einmal liegen, werde ich alles wohl einfach auf mich zukommen lassen.“
    Braedon schüttelte kaum merklich den Kopf. Was war nur mit ihm los? Warum führte er dieses Gespräch? Ein Gespräch von der Sorte, die er am meisten verabscheute. Es war viel zu persönlich und deshalb gefährlich.
    Aber er konnte einfach nicht aufhören, mit Hardwick zu reden. „Ich verstehe nicht recht …“, murmelte er.
    „Ich glaube, dass ich noch auf der Suche nach mir selbst bin“, gab sie zögernd zurück. „Deshalb kann ich nicht sagen, wie ich mir meine Zukunft vorstelle.“
    Schon wieder hatte sie ihn völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie war so anziehend, so geheimnisvoll, so verletzlich und bezaubernd. Es war zum Verrücktwerden! Wie dumm musste er sein, um sich auf diese Nähe zu ihr einzulassen! Sie verwirrte ihn, brachte sein wohlgeordnetes Leben durcheinander, weckte widerstreitende Gefühle in ihm.
    Er wandte sich ihr zu und erklärte: „Sie sind eine merkwürdige Frau. Mehr als ein Jahr lang haben Sie unter meinem Dach gelebt. In all dieser Zeit waren Sie eine ideale Assistentin, ein Muster an Zuverlässigkeit und Effektivität. Und dann haben Sie dieses Leben, das so gut zu Ihnen zu passen schien, einfach fortgeworfen. Hier in London habe ich Sie nun schon in den verschiedensten Rollen erlebt: als Konditorgehilfin, als perfekte Sekretärin für meine Schwester, als Schützling eines alten italienischen Antiquitätenhändlers und als …“, er machte eine hilflose Geste, „… als Frau, die …“
    … die einfach bezaubernd ist, schön, leidenschaftlich und warmherzig.
    Warmherzig? Er runzelte die Stirn und schob den Gedanken weit von sich. „Was, zum Teufel, ist Ihr wirkliches Ich?“
    Sie

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