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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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sich, dass du so … spontan handelst?«
    »Ich handle niemals spontan, Harry, das weißt du. Wie ich bereits zu Tolly sagte, bin ich ein Mann der Planung und der Kontrolle. Ich habe das vorhandene Angebot genau in Augenschein genommen. Dabei habe ich eine Reihe von wünschenswerten Eigenschaften wie Temperament, Intelligenz und Fügsamkeit berücksichtigt und so die einzig infrage kommende Frau herausgefiltert. Von Spontaneität kann also kaum die Rede sein.«
    Rosse starrte ihn eine Minute lang an und stand auf, als Weston sich erhob. Er reichte ihm die Hand. »Ich hoffe doch sehr, du erlaubst mir, dein Trauzeuge zu sein?«
    »Natürlich. Morgen früh besorge ich mir die Heiratsgenehmigung, um anschließend die Braut und ihre Familie über ihr Glück zu informieren.«
    Der Marquis stieß ein spitzes Lachen aus, das er jedoch schnell in ein Husten verwandelte. »Du hast noch gar nicht um ihre Hand angehalten?«
    Weston wischte sich ein verschwindend kleines Staubkorn von seinem makellosen Jackenärmel. Sir Hugh zögerte kurz, bevor er den beiden folgte und gemeinsam mit ihnen zur Tür hinaus und die Treppe zur Halle hinabschlenderte.
    »Nein, noch nicht. Gibt es einen Grund, der dich glauben lässt, ich müsste mir Sorgen machen?«, fragte Weston mit betont beiläufiger Stimme.
    »Überhaupt nicht, bis auf die Tatsache, dass sie den Antrag vielleicht ablehnt«, antwortete Rosse. »Das Gerede über Elizabeths Tod ging wie ein Lauffeuer durch die Gesellschaft, Noble – eine Reihe wichtiger Männer hat dich bereits geschnitten. Sogar du musst zugeben, dass dein Ruf ein beachtliches Problem darstellt. Möglicherweise verwehrt dir der Onkel der Amazone die Erlaubnis, ihr den Hof zu machen.«
    Der Schwarze Earl blickte seinen Freund kurz ungläubig an, als er Mantel, Hut und Gehstock entgegennahm und dann aus dem Haus trat. »Wie du sehr wohl weißt, kümmert es mich wenig, was die Leute von mir denken. Sie können mir nicht schaden, also lass sie doch reden, was sie wollen. Und was Collins betrifft, kann ich mir nicht vorstellen, dass er den Ehevertrag ablehnen wird, den ich ihm anbieten werde.«
    »Für die Amazone«, sagte Sir Hugh mit vor Emotionen belegter Stimme.
    Die drei Männer blieben draußen stehen. Noble rieb sich wärmend die Hände, als er den zunehmenden Mond betrachtete. »Für die, wie du sagst, Amazone.«
    Rosse musterte neugierig das Gesicht des Baronets und wunderte sich kurz über den Ausdruck, der in den zusammengekniffenen blassblauen Augen aufflackerte, ehe er sich umdrehte und Weston zu seiner Kutsche begleitete. Er beugte sich durch die offene Tür zu ihm hinein. »Weiß Tolly, dass du derjenige bist, der ihn vor dem Bankrott bewahrt?«
    »Nein, und dabei möchte ich es auch belassen. Wenn er herausfindet, dass ich es war, der mehr für das Land geboten hat, als es wert ist, wäre ihm das ziemlich peinlich.«
    Rosse sah den Schwarzen Earl einen Moment lang prüfend an. »Ihm den Hals zu retten, indem du die Bank davon abhältst, die Zwangsvollstreckung einzuleiten, geht weit über einen Freundschaftsdienst hinaus, Noble.«
    Weston blickte zur Seite und zuckte die Achseln. »Ich hatte Ehrenschulden bei seinem Vater.«
    »Die du schon vor zwei Jahren und in vollem Umfang beglichen hast, als du Tolly aus diesem Glücksspielschlamassel herausgeholfen hast.«
    Wieder zuckte Noble mit den Schultern.
    »Was die andere Sache betrifft …«, Rosse ließ endlich das Grinsen sehen, das er nun schon seit einer halben Stunde unterdrückte, »… könntest du mit deiner Brautwahl richtigliegen, Noble. Sei dennoch gewarnt – du könntest vielleicht herausfinden, dass deine Amazone nicht nur Nick, sondern auch dir guttut.« Mit einem Tippen an den Hut spazierte er, fröhlich vor sich hin pfeifend, in Richtung seiner eigenen Kutsche davon.
    Sir Hugh beobachtete die Abfahrt der beiden, ehe auch er sich zu seiner Kutsche begab und dem Fahrer eine Adresse in Kensington nannte.
    Am darauffolgenden Nachmittag saß Gillian in der Küche und dachte nach.
    »Essensreste machen die ganze Sache nicht besser.«
    Die Köchin, eine runzlige Frau, die knapp größer als eine Siebenjährige war, thronte auf einem hohen Stuhl auf der anderen Seite des Tisches. »Nein, Miss, ganz im Gegenteil.«
    »Haben wir schon einmal das ausprobiert, was Mr Mystico rät? Die
Times
lobt ihn als
den
Spezialisten bei Verdauungsproblemen. Und was bei Menschen hilft, muss doch wohl auch bei Hunden helfen, oder etwa nicht?« Gillian wies auf

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