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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Angelegenheit ist so banal, dass sie nicht der Rede wert ist, meine Liebe?«
    Gillian wich einen Schritt zurück, als seine Stimme eine Höhe erreichte, die normalerweise eine Tonlage tiefer angesiedelt war, doch sie war fest entschlossen, an ihrem Plan festzuhalten. Ohne die schemenhafte dunkle Gestalt zu ihrer Rechten auch nur eines Blickes zu würdigen, straffte sie die Schultern und hob das Kinn.
    »Genau das habe ich gesagt. Banal. Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, so überaus banal ist die ganze Angelegenheit. Über alle Maßen banal, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Sie wunderte sich, dass das Gesicht eines Menschen überhaupt so puterrot werden konnte, wie es gerade ihr Onkel zeigte, ehe ihr Staunen sofort in große Sorge umschlug, als er den Eindruck machte, gleich einen Schlaganfall zu erleiden. Sein Mund öffnete und schloss sich, ohne einen Laut hervorzubringen. Seine Augen traten hervor. Die Haare an seinen Ohren standen ab. »Onkel? Geht es dir gut?«
    »Banal?«
Es war das einzige Wort, das der Earl über die Lippen brachte.
    »Ich hole Tante Honoria«, sagte Gillian und wandte sich zum Gehen. Ein schmerzhafter Griff an ihrem Arm hielt sie jedoch auf.
    »Ich glaube, Sie schulden mir eine Erklärung, Madam.«
    »Ich schulde
Ihnen
eine Erklärung?« Vor Wut kochend starrte Gillian den finster dreinblickenden Earl an. »Wie können Sie es wagen! Sie haben versprochen, all diese Dinge für sich zu behalten, doch stattdessen haben Sie nichts Besseres zu tun, als zu meinem Onkel zu rennen und alles zu petzen. Wenn hier jemand eine Erklärung abzugeben hat, dann
Sie
, Mylord, und nicht ich.«
    Weston lockerte den Griff und seine hinreißenden Augen wurden schmal. »Wovon reden Sie eigentlich?«
    Gillian blickte kurz zu ihrem Onkel, der aussah, als würde er jeden Moment in Ohnmacht fallen, beugte sich dann zu ihm vor und zischte dem Earl ins Ohr. »Gestern. Ihre Pferde. Als ich sie erschreckt habe – Sie haben gesagt, es wäre absolut nicht der Rede wert!«
    Das schallende Lachen, das das kleine Arbeitszimmer erfüllte, riss Lord Collins aus seinem lebensbedrohlichen Zustand. Sowohl er als auch Gillian starrten Weston verblüfft an. Der Schwarze Earl lachte. Nein, er lachte nicht einfach; er hielt sich vor Lachen den Bauch und trocknete sich die Tränen.
    »Ich wüsste nicht, was daran so lustig ist«, brummte Gillian mit ärgerlicher Miene, während sie zusah, wie sich der Earl die Augen trocken rieb. »
Sie
müssen ja nicht mit derlei Dingen leben.«
    »Ganz im Gegenteil, meine Liebe, ich fürchte, gerade
ich
werde damit leben müssen. Lord Collins, dürfte ich Ihre Nichte einen Augenblick allein sprechen?«
    Gillian wartete, bis ihr Onkel gegangen war, ehe sie den Earl argwöhnisch anschaute. »Bin ich das?«
    Er trat zu ihr und nahm ihre Hand. »Was sind Sie?«
    »Ihre ›Liebe‹?«
    Weston hielt inne und blickte ihr tief in die smaragdgrünen Augen. »Ihr Onkel hat mir gestattet, um Ihre Hand anzuhalten. Ich würde niemals um die Hand einer Frau bitten, für die ich nicht eine starke Zuneigung empfände.«
    »Oh.« Gillian legte den Kopf schräg und wunderte sich, dass sie nicht vor lauter Glückseligkeit zu schweben begann. »Schön. Ich nehme an.«
    Der flüchtige Ausdruck von Überraschung auf seinem Gesicht ließ sie insgeheim schmunzeln. Da sie bereits so eine Ahnung hatte, dass es nicht leicht war, den Earl aus der Fassung zu bringen, genoss sie diesen Anblick umso mehr. Mit einem leichten Schwindelgefühl beobachtete sie, wie er sich verbeugte, ihr die Hand küsste und sie sachlich davon in Kenntnis setzte, dass die Heirat unverzüglich stattfinden würde, sofern sie keine Einwände hätte. Die entsprechende Genehmigung hatte er bereits eingeholt und als Hochzeitstag schlug er den übernächsten Tag vor.
    »Ich habe keinerlei Einwände, Mylord; Ihre Pläne sind mehr als akzeptabel.«
    Weston war verblüfft, dass sie so schnell einwilligte. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass selbst die ungeduldigsten Bräute von einem Mann zuerst Worte seiner unendlichen Liebe und unsterblichen Ergebenheit hören wollten, ehe sie Ja sagten. »Haben Sie irgendwelche Fragen? Bedenken? Anmerkungen?«
    Gillian konnte nicht umhin, zu bemerken, mit welchem Nachdruck er sie dies fragte. Sie ließ sich zu einem Lächeln hinreißen und schüttelte den Kopf. »Nein, überhaupt nicht. Und Sie?«
    Einer seiner Mundwinkel zuckte. »Nein, ich glaube, dass damit all meine Fragen beantwortet sind.

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