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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Crouch bitte aus, dass wir auszufahren gedenken.«
    »Aaah, das hat Spaß gemacht«, sagte Charlotte zufrieden und schob die Muster von ihrem Schoß. »Ich glaube, unsere Wahl wird dir gefallen. Nick hat ein gutes Auge für Farben. Können wir uns auf den Weg machen? Ich habe eine Liste mit Fragen angefertigt, die wir Lord Carlisle stellen werden, Gilly.«
    »Was für Fragen?«
    »Hier ist die Liste.« Sie überreichte Gillian ein gefaltetes Blatt Papier und sah ihr über die Schulter, als sie zu lesen begann. »Wie du siehst, steht unter Punkt eins, nach den Namen von Lord Westons Mätressen fragen.«
    »Bettkäfer«, korrigierte Gillian mit einem kurzen Blick zu Nick.
    »
Betthasen
. Ehrlich, Gillian. Es ist wirklich beschämend, wie du die Sprache verunstaltest! Also, ich bin nicht sicher, ob Lord Carlisle ihre Namen alle kennt, aber du weißt ja, wie die Herren sind – sie tratschen schlimmer als wir Frauen.«
    »Stimmt. Hm … als Nächstes hast du
Lady Weston
aufgeschrieben.«
    »Ja, du sagtest, er hätte Weston wegen Elizabeth gedroht, also muss er sie gekannt haben. Zwei Fliegen mit einem Deckel…«
    Gillian blinzelte. »Wie bitte?«
    »Du schlägst zwei Fliegen mit einem Deckel. Das ist eine Redewendung. Hast du sie etwa noch nie gehört? Sie bedeutet, dass man zwei Dinge auf einmal erledigt. Ich hätte gedacht, dass man diesen Ausdruck sogar in den Kolonien verwendet.«
    Gillian öffnete den Mund, um ihre Freundin zu verbessern, entschied sich dann jedoch, es zu lassen. »Hmmm … als nächster Punkt steht hier
Einkünfte
.« Sie schaute hoch. »Warum soll ich Lord Carlisle nach Nobles Einkünften fragen?«
    »Nicht nach Lord Westons Einkünften, sondern nach seinen
eigenen

    »Und warum soll ich ihn danach fragen?«
    »Weil er ein Earl ist, Dummerchen, und wie jeder weiß: Lieber einen Earl in der Hand, als eine … äh, was auch immer. Worauf ich hinauswill: Mama würde es mir nie verzeihen, ließe ich mir einen perfekt passenden Earl durch die Finger schlüpfen, nur weil du es versäumst, ihn nach seinen Einkünften zu fragen.«
    »Charlotte, es kann gut sein, dass dieser Lord Carlisle hinter dem Angriff auf Noble steckt! Würdest du jemanden mit einem so schlechten, boshaften Charakter heiraten wollen?«
    »Pah, das ist nichts, womit ich nicht fertigwerden könnte.«
    Gillian verdrehte die Augen und ging die Liste weiter durch.
    »Heißt das hier etwa, wofür ich es halte?«
    Charlotte blickte ihr wieder über die Schulter. »
Aufgepolstert
? Ja, natürlich heißt es das! Du möchtest doch wohl kaum, dass ich einen Mann heirate, der seine Schultern und Waden aufpolstert, oder?«
    »Äh, natürlich nicht, wofür hältst du mich?«
    »Für egoistisch – denn das bist du, seit du verheiratet bist. Sehr, sehr egoistisch; du denkst nur noch an dich selbst. Also, gibt es noch irgendetwas, das wir diesen Lord Carlisle fragen sollten?«
    Gillian kaute auf der Lippe, während sie überlegte. »Ich wüsste gerne, worum es in dem Streit mit Noble ging, aber das wird er uns wohl kaum verraten.«
    Charlotte lächelte frevlerisch, ehe ihr Gesichtsausdruck urplötzlich umschlug und sie ein so unschuldiges, süßes Lächeln präsentierte, das einen Engel zum Weinen bringen konnte.
    »Oh, du bist wirklich gut«, sagte Gillian mit einem wehmütigen Lächeln. »Du gehörst auf die Bühne, Char. Meinst du, dass es bei ihm funktioniert?«
    Charlotte hielt den süß-naiven Ausdruck noch für ein paar Sekunden, ehe sie den Mund kräuselte. »Übung, meine Liebe, das ist alles nur Übung. Wenn wir auf dem Weg zu Lord Carlisle sind, zeige ich dir gern, wie es geht. Das Geheimnis besteht darin, Unschuld zu vermitteln, wenn man …«
    »Ein anderes Mal vielleicht.« Gillian scheuchte ihre Cousine zur Tür und wandte sich zu Nick, um auch ihn anzutreiben. Sie wurde mit dem Anblick eines neun Jahre alten Jungen belohnt, der in einer Pose demütiger Sanftmut und Ergebenheit erstarrt war. Er blickte sie mit dem Ausdruck eines völlig reinen Herzens an, aus dem Naivität und Unbefangenheit sprachen. Dann ließ er seine langen dunklen Wimpern langsam über seine silbergrauen Augen fallen und spähte schließlich unter ihnen hervor, um zu sehen, wie sie reagierte. Gillian lachte und küsste ihn auf seine rosige Engelswange. »Ja, ja, ich sehe, dass auch du auf die Bühne gehörst. Kommen Sie, Mr Kean. Ihr Publikum wartet bereits ungeduldig auf Ihren nächsten Auftritt.«
    »Muss das wirklich sein?«, fragte Charlotte ein paar

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