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Ein Lotterie-Loos

Ein Lotterie-Loos

Titel: Ein Lotterie-Loos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Unfall Kunde bekommen hätten?… sagte Joël.
    – Eltern hab’ ich ebenso wenig, mein Sohn! Freunde – nun ja, es scheint ja, als wenn ich deren nicht wenig zählte, abgesehen von denen, die ich mir im Hause der Frau Hansen zu erwerben hoffe, und denen habt Ihr Beide die Mühe, mich zu beweinen, ja abgenommen! Doch, liebe Kinder, sagt mir erst, könnt Ihr mich denn auch einige Tage hier behalten?
    – So lange es Ihnen gefällt, Herr Sylvius, versicherte Hulda. Dieses Zimmer gehört ganz Ihnen.
    – Ich hatte ja schon vorher die Absicht, mich in Dal aufzuhalten, wie es wohl alle Lustreisenden thun, um von hier aus Telemarken nach allen Seiten durchstreifen zu können… Jetzt wird’s nun damit freilich nichts, oder es geschieht doch erst später, das ist Alles.
    – Vor Ende der Woche, Herr Sylvius, meinte Joël, hoffe ich, daß Sie wieder vollständig auf den Füßen sein werden.
    – Und ich hoffe es nicht minder.
     

    Er genoß die Pflege Huldas und Joëls. (S. 79.)
     
    – Dann bin ich gern erbötig, Sie in dem Bezirke, wo Sie es wünschen, umherzuführen.
    – Das werden wir ja sehen, Joël; davon sprechen wir, wenn ich erst wieder mehr hergestellt bin. Noch hab’ ich einen ganzen Monat Ferien vor mir, und wenn ich den ganz im Gasthaus der Frau Hansen verbringen sollte, wär’ ich doch gewiß nicht zu beklagen. Ich muß ja von hier aus das Vestfjorddal zwischen den beiden Seen besuchen, muß den Gusta besteigen und einmal nach dem Rjukansos zurückkehren, denn wenn ich auch beinahe ein freiwilliges Sturzbad in demselben genommen hätte, hab’ ich ihn doch eigentlich wenig gesehen…. Und das möchte ich nicht unterlassen.
    – Sie werden noch einmal dahin zurückkehren, Herr Sylvius, antwortete Hulda.
    – Nun, wir begeben uns Alle dahin mit der guten Frau Hansen, vorausgesetzt, daß sie uns begleiten will. Ach, da fällt mir noch ein, daß wir auch Kate, meine alte, treue Haushälterin, und Fink, meinen alten Diener in Christiania, mit einigen Worten benachrichtigen müssen. Sie würden sehr unruhig werden, wenn sie von mir gar nichts hörten, und mir mit Recht böse sein. Nun aber muß ich Ihnen ein Geständniß ablegen. Die Erdbeeren, die schöne Milch – die sind recht angenehm, recht erquickend; als Nahrung reichen sie allein aber doch nicht aus, da ich mich nicht gern auf Krankendiät gesetzt sähe. Ist es für Sie bald Zeit, zu speisen?
    – O, darauf kommt’s ja nicht an, Herr Sylvius.
    – Im Gegentheil, darauf kommt sehr viel an! Glauben Sie denn, ich wollte mich während meines Aufenthalts in Dal am Tische und in meinem Zimmer allein langweilen? Nein, ich will mit Euch und mit Eurer Mutter essen, wenn Frau Hansen nichts dagegen hat.«
    Frau Hansen mußte, als man ihr diesen Wunsch des Professors mittheilte, wenn sie auch vielleicht lieber für sich allein geblieben wäre, demselben doch nachgeben; sie und die Ihrigen konnten es sich ja als eine Ehre anrechnen, einen Abgeordneten des Storthing mit am Tische zu haben.
    »Es ist also abgemacht, erklärte Sylvius Hog, wir werden Alle zusammen im großen Zimmer speisen….
    – Gewiß, Herr Sylvius, bestätigte Joël, und wenn das Essen bereit ist, werd’ ich Sie gleich auf dem Lehnstuhle dahinbringen.
    – Gut, gut, lieber Joël; aber warum denn nicht gleich mittelst Schuß? Nein, wenn ich einen Arm aufstützen kann, komme ich schon dahin. So viel ich weiß, bin ich doch nicht amputirt worden.
    – Wie Sie wünschen, Herr Sylvius, antwortete Hulda, begehen Sie aber keine neue Unvorsichtigkeit, sonst müßte Joël doch noch den Arzt herbeiholen.
    – Was? Drohungen?… Nun ja, ich werde schon vernünftig und ganz artig sein; und so lange ich nicht auf zu knappe Diät gesetzt bin, sollt Ihr an mir den folgsamsten Patienten haben. – Aber, liebe Freunde, habt Ihr denn noch gar keinen Hunger?
    – Es bedarf nur noch einer Viertelstunde, erwiderte Hulda, dann ist Alles fertig und wir können Ihnen mit einer Johannisbeersuppe, einer Forelle aus dem Maan, einem Feldhuhn, das Joël gestern aus Hardanger mitgebracht, und mit einer guten Flasche Wein aufwarten.
    – Schön, mein liebes Kind, ich danke im Voraus!«
    Hulda verließ ihn nun, um sich mit dem Essen zu beschäftigen und den Tisch im großen Zimmer zurecht zu machen, während Joël den Schußkarren wieder zum Werkführer Lengling schaffte.
    Sylvius Hog blieb allein. Woran hätte er da denken sollen, als an die ehrbare Familie, deren Gast und Schuldner er jetzt gleichzeitig geworden war? Was

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