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Ein Lotterielos. Nr. 9672

Ein Lotterielos. Nr. 9672

Titel: Ein Lotterielos. Nr. 9672 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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wie sie sie auf
    alle Angebote dieser Art gegeben, obwohl er sich gar nicht
    unmittelbar an sie gewendet hatte, doch Joel hielt sie da-
    vonab.
    »Ehe ich dem Herrn Sandgoist antworte«, sagte er,
    »möchte ich ihn fragen, ob er weiß, wem jenes Los eigent-
    lich gehört.«
    »Nun, der Hulda Hansen, meine ich doch.«
    »Richtig, dann sollte er die Frage, ob sie sich von ihm zu
    trennen geneigt ist, doch auch dieser vorlegen.«
    »Aber, Joel!« rief Frau Hansen.
    »Laß mich ausreden, Mütterchen«, fuhr ihr Sohn fort.
    »Gehörte dieses Los nicht völlig rechtmäßig unserem Vet-
    ter Ole Kamp, und hatte Ole Kamp dann nicht das Recht, es
    seiner Braut gleichsam zu vermachen?«
    »Unbestreitbar«, antwortete Sandgoist ungefragt.
    »So muß er sich also an Hulda Hansen wenden, wenn
    er’s erlangen will.«
    »Zugegeben, Herr Silbenstecher«, erwiderte Sandgoist.
    »Ich ersuche hiermit also Hulda, mir das von Ole Kamp er-
    haltene Los mit der Nummer 9672 abzutreten.«
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    »Herr Sandgoist«, erklärte das junge Mädchen mit fester
    Stimme, »es sind mir für dieses Los schon viele Angebote
    gemacht worden, aber alle vergeblich. Auch Ihnen muß ich
    ganz so antworten, wie ich bisher geantwortet habe. Wenn
    mein Verlobter mir dieses Los mit seinen letzten Abschieds-
    worten gesendet hat, ist seine Absicht dahin gegangen, daß
    ich es für mich behalten, aber nicht verkaufen solle. Ich
    kann mich desselben also um keinen Preis entäußern.«
    Nach diesen Worten wollte Hulda sich schon zurück-
    ziehen in der Meinung, daß dieses Gespräch, so weit es sie
    selbst anging, mit ihrer unzweideutigen Weigerung beendet
    sei. Auf einen Wink ihrer Mutter blieb sie jedoch noch da.
    Frau Hansen hatte eine etwas verächtliche Bewegung ge-
    macht, und aus dem Stirnrunzeln und den wetterleuchten-
    den Augen Sandgoists erkannte man, daß der Zorn in ihm
    aufzulodern drohte.
    »Ja, bleiben Sie, Hulda«, sagte er. »Das kann nicht Ihr
    letztes Wort gewesen sein, und wenn ich auf meinem Ver-
    langen beharre, geschieht es, weil ich ein unumstößliches
    Recht dazu habe. Ich denke übrigens, ich werde mich falsch
    ausgedrückt haben oder Sie haben mich mindestens falsch
    verstanden. Es versteht sich ja von selbst, daß die Gewinn-
    aussichten dieses Loses nicht deshalb gewachsen sind, weil
    ein Schiffbrüchiger es in eine Flasche eingeschlossen und
    irgendein anderer diese glücklicherweise aufgefunden hat.
    Mit den Anschauungen der großen Menge ist aber gar nicht
    zu rechnen, und es unterliegt keinem Zweifel, daß viele
    Leute gerade jenes Los zu besitzen wünschen. Sie haben
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    schon Kaufgebote darauf gemacht und werden noch mehr
    machen. Ich wiederhole, die Sache bekommt damit die Be-
    deutung eines Geschäftes, und ein solches wollte ich Ihnen
    vorschlagen.«
    »Sie werden aber einige Mühe haben, sich darüber mit
    meiner Schwester zu verständigen, mein Herr«, bemerkte
    Joel ironisch, »wenn Sie ihr von einem Geschäfte sprechen,
    spricht sie dabei nur von einem Gefühl.«
    »Das sind leere Worte, junger Mann«, antwortete Sand-
    goist, »und wenn ich mich erst vollständig erklärt habe,
    werden Sie einsehen, daß das, was mir ein gutes Geschäft
    für mich dünkt, auch für Sie selbst als ein solches erscheint.
    Ich bemerke hierzu noch, daß es das sogar für Frau Hansen
    werden würde, die dabei unmittelbar beteiligt ist.«
    Joel und Hulda sahen sich an. Sollten sie jetzt verneh-
    men, was ihre Mutter ihnen bisher verheimlicht hatte?
    »Lassen Sie mich fortfahren«, sagte Sandgoist. »Ich habe
    nicht verlangt, daß dieses Los mir um denselben Preis ab-
    getreten werde, den es Ole Kamp gekostet hat. Nein, ob mit
    Recht oder Unrecht, jedenfalls hat es zur Zeit einen gewis-
    sen Handelswert erlangt, und deshalb bin ich auch zu ei-
    nem Opfer bereit, um mir seinen Besitz zu sichern.«
    »Sie hörten jedoch schon«, entgegnete Joel, »daß Hulda
    selbst alle höheren Angebote, als Sie ihr eines machen wür-
    den, rundweg abgeschlagen hat.«
    »Wahrhaftig!« rief Sandgoist. »Höhere Angebote! Was
    wissen Sie davon?«
    »Gleichgültig, welche Summe sie erreichten, meine
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    Schwester lehnt sie ab, und ich stimme ihr darin völlig
    bei.«
    »Oho, habe ich hierbei mit Joel oder mit Hulda Hansen
    zu tun?«
    »Meine Schwester und ich, wir sind nur eine Person«,
    antwortete Joel. »Merken Sie sich das, mein Herr, wenn Sie
    es noch nicht wissen!«
    Ohne dadurch aus der Fassung zu kommen, zuckte
    Sandgoist nur

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