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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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Sie, Herr Doktor. Seitdem haben wir keinen Sex mehr.“
    Was letzte Nacht passiert war, wollte sie nicht ausplaudern.
Das tat ja auch gar nichts zur Sache und war für dieses Gespräch sowieso nicht
relevant. „Nun gut. Wenn Sie sich darüber absolut sicher sind, stelle ich Ihnen
das Rezept aus.“
     
    Auf dem Weg zur Apotheke kam sie jedoch ins Grübeln. Die
Möglichkeit einer Schwangerschaft hatte sie niemals in Betracht gezogen. Sie
hatte vor über sieben Wochen, an ihrem Hochzeitsmorgen das letzte Mal mit Marc
geschlafen. Sie erinnerte sich an diesen aufregenden Moment zweifelsohne noch
ganz genau. Es war auf irgendeine unerklärliche Weise ein ganz ungewöhnlicher
Sex gewesen. Sie hatte erst nicht gewollt, doch Marc hatte sie gnadenlos
verführt. Er war ganz besonders zärtlich gewesen und hatte ihr endlos liebevoll
in die Augen geschaut. Es war kein heißblütiger, triebhafter oder ungezügelter
Sex gewesen. Sie hatten sich aus tiefstem Herzen geliebt. –  Sinnlich. Ja, das
war der richtige Ausdruck. Sie hatten sich mit allen Sinnen geliebt, wie noch
niemals vorher. Als hätten sie es geahnt, dass es das letzte Mal für sie sein
sollte.
    „Hallo! Kann ich Ihnen behilflich sein?“, weckte sie jemand
aus ihren Tagträumen. Sie stand schon mitten in der Apotheke, und die
Verkäuferin hatte sie angesprochen. Sie reichte ihr Rezept über den
Verkaufstresen und wartete geduldig auf ihr Medikament. Beim Verlassen der
Apotheke stellte sie sich die Frage: Wann habe ich eigentlich zum letzten Mal
meine Periode gehabt? Sie versuchte sich krampfhaft zu erinnern. –  Sie kam
nicht darauf.
    Sie saß im Wagen, kramte nervös ihren Timer aus der
Handtasche und kontrollierte ihre Eintragungen der letzten Wochen. Sie konnte
aber an keiner Stelle ein großes P entdecken. Seit sie die Pille nicht mehr
nahm, und sie ein Baby haben wollten, führte sie auf Anordnung von Frau Dr.
Fuhrmann darüber Buch.
    Sie blätterte im Kalender weiter zurück. Endlich fand sie
einen Eintrag. Großes P, zwei Wochen vor der Hochzeit. Sie rechnete vier Wochen
dazu und suchte das nächste große P. Dabei fuhr sie konzentriert mit dem
Zeigefinger über die Kalenderblätter. Da war nichts! Kein P weit und breit!
„Habe ich wohl in der ganzen Aufregung vergessen einzutragen“, sagte sie laut.
Sie blätterte noch einmal vier Wochen vor. –  Wieder kein P! Nach ihrer
Rechnung hätte sie vor ungefähr ein-einhalb Wochen ihre Periode haben müssen.
„Definitiv nicht! Daran würde ich mich doch erinnern! Ich habe doch kein
Alzheimer! So lange ist das ja wohl nicht her!“
    Folglich konnte sie das ganz sicher ausschließen. Sie
rechnete laut. „Wenn ich die Blutung zwei Wochen nach der Hochzeit nur vergessen
habe einzutragen. – Also, wenn ich meine Tage doch gehabt habe, wäre ich ja
jetzt auch schon über die Zeit. – Tonterías! So ein Quatsch! Um schwanger zu
sein, hätte ich ja mit Marc in diesem Zeitraum schlafen müssen. – Und wenn ich
diese Blutung gar nicht vergessen habe einzutragen, weil ich überhaupt keine
hatte?“
    Das konnte doch auch möglich sein. Es hatte einfach nichts
zum Notieren gegeben. „Das könnte ja bedeuten ..., das würde ja heißen,... dass
ich schwanger bin!“, rief sie aufgeregt. Es müsste dann irgendwann in den zwei
Wochen vor der Hochzeit passiert sein. Oder vielleicht sogar an diesem besagten
Morgen, als sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatten. War das dieses
unerklärlich Einzigartige gewesen? Hatten sie etwa an ihrem Hochzeitstag ein
Kind gezeugt? Hatte das Schicksal an diesem Tag ihnen nicht nur besonders übel
mitgespielt, sondern ihnen auch noch ein ganz besonderes Geschenk gemacht?
    „Was mache ich denn jetzt?“, fragte sie sich. „Ich muss
sofort zu Frau Dr. Fuhrmann!“, entschied sie spontan und ließ den Motor an. Sie
schaute auf die Uhr. Wenn sie nicht allzu lange warten müsste, würde sie Marc
noch pünktlich abholen können.
     
    In der Hanseklinik angekommen, legte sie den Weg bis in Frau
Dr. Fuhrmanns Praxis im Laufschritt zurück. Völlig außer Atem kam sie im
Vorzimmer der Chefärztin an.
    „Frau Doktor Fuhrmann hat jetzt keine Sprechstunde. Kommen
Sie heute Nachmittag wieder“, sagte ihr die Sprechstundenhilfe. „So lange kann
ich aber nicht warten. Ich muss jetzt sofort mit Frau Dr. Fuhrmann sprechen!“,
sagte Christina streng.
    „Das geht nicht! Tut mir ...“
     
    Christina ließ die Arzthelferin gar nicht ausreden und
stürmte geradewegs in das

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