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Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Titel: Ein Maerchenprinz aus dem Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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als Wüste.“
    Sie glitt aus dem Wagen und ließ ihn ein Stück hinter sich. Alle ihre Sinne waren hellwach, während sie die trockene, heiße Luft einatmete. In der Ferne flimmerte die Luft, und sie glaubte, Wasser zu sehen.
    â€žEine Fata Morgana“, sagte sie leise.
    â€žDa drüben, nicht wahr?“ Rashid stellte sich dicht hinter sie und deutete in die entsprechende Richtung. Bethanne nickte. „Es sieht aus wie Wasser, aber wir würden dort nie welches finden.“
    â€žIch weiß. Ich habe erst einmal eine solche Luftspiegelung gesehen. Es ist wirklich einzigartig. Und so still. Wenn wir schweigen, habe ich das Gefühl, meinen eigenen Herzschlag zu hören.“
    Er antwortete nicht, und eine ganze Weile nahm sie alles in sich auf. Die Schönheit der Wüste, die Wärme von Rashids Körper, seinen Duft, der sich mit dem der Wüste vermischte. Nie würde sie diesen Augenblick vergessen.
    Gedankenverloren drehte sie sich zu ihm um. „Danke, dass du mir das gezeigt hast“, sagte sie.
    Zu ihrer Verwunderung legte er ihr die Hand unters Kinn und hob ihr Gesicht an. „Du überraschst mich immer wieder“, meinte er, ehe er sie küsste.
    Sie spürte den Druck seiner Lippen auf ihren, heiß und abwartend. Leise aufseufzend schmiegte sie sich an ihn und öffnete ihren Mund, den Rashid mit seiner Zunge spielerisch erforschte, bis sie zu vergehen glaubte und die Welt um sie her vergaß. Es gab nur noch sie beide, den Wind, den Sand, der glühendheiß wie ihre Leidenschaft war.
    Allzu schnell beendet Rashid den Kuss, und als sie ihn ansah, war sie von dem Blick seiner dunklen, unergründlichen Augen wie hypnotisiert. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und ein Gefühl von Schwerelosigkeit überkam sie. Dieser Moment würde ihr ganz sicher für immer in Erinnerung bleiben.
    â€žWir sollten zurückfahren“, sagte er.
    Der Zauber verflog. Sie trat einen Schritt zurück und wandte sich ab, damit Rashid ihr nicht ansah, was dieser Kuss bei ihr bewirkte.
    â€žDanke, dass du mich hierhergebracht hast. Die Wüste ist wirklich ein besonderer Ort“, sagte sie und ging zurück zum Wagen.
    Schweigend fuhren sie nach Quraim Wadi Samil zurück, und viel zu schnell für Bethannes Empfinden tauchte die Silhouette der Stadt vor ihnen auf. Gleichzeitig hatte sie das Gefühl, sich immer weiter von Rashid zu entfernen. Der Kuss hatte mit Sicherheit nichts zu bedeuten. Sie waren beide aufgewühlt nach dem Zwischenfall im Flugzeug und dem plötzlichen Ausfall des Piloten gewesen. Froh, am Leben zu sein, hatten sie sich zu einer Umarmung hinreißen lassen. Sie wünschte allerdings, es wäre mehr gewesen.
    Zum Abendessen auf der Terrasse des kleinen Hotels gesellte sich Fatima wieder zu ihnen. Sie sprachen hauptsächlich über Alexes, dessen Aussichten auf Genesung der Arzt vorsichtig optimistisch beurteilte. Rashid hatte nach ihrer Rückkehr ins Hotel sofort mit ihm Kontakt aufgenommen. Allem Anschein nach hatte Alexes einen kleinen Schlaganfall erlitten.
    â€žWird er denn wieder ganz gesund?“, erkundigte Bethanne sich.
    â€žDie Tests sind noch nicht ganz abgeschlossen. Aber ich hoffe es. Allerdings steht noch nicht fest, ob er jemals wieder wird fliegen können.“
    Bethanne nickte. „Zumindest nicht allein. Doch vielleicht als Copilot.“ Sie empfand tiefes Mitgefühl mit dem Mann. Fliegen war sein Lebensinhalt. Nun würde er sich möglicherweise neu orientieren müssen.
    â€žDa am nächsten Tag das Essen mit dem Minister stattfindet, bleibt uns nichts anderes übrig, als morgen die Rückreise nach Alkaahdar anzutreten, und zwar ohne ihn“, fuhr Rashid fort.
    In diesem Augenblick sagte Fatima etwas auf Arabisch.
    â€žSie möchte wissen, wann sie nach Hause zurückkehren kann“, erklärte er Bethanne.
    â€žMeinetwegen braucht sie nicht zu bleiben“, antwortete sie.
    â€žEs ist aber durchaus sinnvoll, dass du eine Anstandsdame um dich hast.“
    Bethanne sah ihn fragend an. „Das kann nicht dein Ernst sein.“
    â€žWenn wir weiter so tun, als wären wir eng befreundet, sollten wir uns an die Gepflogenheiten meines Landes halten.“
    â€žDas ist ja vorsintflutlich.“
    â€žWir leben in einem Kulturkreis, in dem die Tradition eine große Rolle spielt. Ich will ja nur die Frau, für die ich mich interessiere, vor Tratsch und übler

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