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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Merridew-Mädchen gewisse Anzeichen bei anderen.
    Im Park hatte sie den Eindruck gehabt, er beschütze die Mädchen. Das war ihr als liebenswert erschienen. Aber jetzt begann sie sich zu fragen, ob es das war.
    Die Leute hatten auch geglaubt, Großvater wolle sie nur schützen, aber das hatte er nicht. Bei Großvater hatte sich alles um Macht und Kontrolle gedreht.
    Diese Geschichte, die Mr. Reyne ihr darüber erzählt hatte, wie er seine Schwestern verloren hatte ... hatten die Mädchen versucht, vor ihm wegzulaufen? Wie Hope und ihre Schwestern vor ihrem Großvater fortgelaufen waren?
    „Wenn jemand sein Herz hüten muss, dann du, Liebes. Und wenn du dir um jemanden Sorgen machen willst, dann nicht um mich, sondern um die armen Kleinen. “
    Das würde sie tun, beschloss Hope schläfrig. Sie würde herausfinden, was sie für seine beiden Schwestern tun konnte. Wenn diese Kinder in irgendeiner Gefahr schwebten, würde sie sie retten. Sie wusste, wie es war, in ständiger Furcht aufzuwachsen. Hope würde nicht danebenstehen und zusehen, wie es anderen geschah, ohne etwas zu unternehmen.
    Also würde sie Sebastian Reyne häufiger sehen müssen, als ihr lieb war. Das bedeutete ein Risiko; Faith hatte recht. Denn selbst das Wissen, dass er Lady Elinore den Hof machte, selbst die Zweifel wegen seiner Schwestern änderten nichts daran, dass sie sich immer noch zu ihm hingezogen fühlte.
    Aber schließlich - sie gähnte, endlich doch müde - war sie immer schon abartig gewesen.
    Wie üblich wachte Sebastian früh am Morgen auf. Er lag ein paar Augenblicke da, reckte sich und stieg aus dem Bett. Die Stadt lag noch im Schlaf.
    Er wusch sich und kleidete sich bei Kerzenlicht an. Leise ging er zum Schlafzimmer der Mädchen und öffnete die Tür. Seit er sie wieder bei sich hatte, hatte er immer als Erstes am Morgen und als Letztes in der Nacht nach ihnen gesehen, ob alles in Ordnung war. Wie er es getan hatte, als sie noch Babys waren.
    Dorie war wie gewöhnlich zu Cassie ins Bett gekommen. Sebastian schlich auf Zehenspitzen näher. Die beiden Kinder lagen dicht aneinandergeschmiegt wie Kätzchen, und ihre Gesichter waren frei von Sorgen. Er wünschte, sie würden immer so aussehen. Als er sich zum Gehen wandte, knarrte eine Diele unter seinen Füßen, und Cassie schrak auf. Eine Klinge schimmerte im schwachen Licht der Dämmerung.
    „Es ist gut, Cassie, ich bin es nur“, sagte er leise. „Schlaf wieder ein. Ihr seid in Sicherheit.“
    Sie knurrte verschlafen, und das Messer verschwand unter ihrem Kopfkissen, bevor sie sich erneut unter die Decken kuschelte. Dorie hatte sich nicht gerührt, aber er war sicher, dass sie wach war. Für alles andere war sie zu reglos und angespannt. „Schlaf gut, Dorie. Dir kann auch nichts passieren.“
    Behutsam schloss er die Tür hinter sich. Das Herz lag ihm schwer wie ein Stein in der Brust. Würde seine Unfähigkeit die beiden Mädchen ihr Leben lang verfolgen?
    Er dachte daran, einen Morgenritt zu unternehmen, aber seit er Miss Hope im Park zu Pferde angetroffen hatte, blieb ihm die Entspannung seiner Ausritte versagt. Ständig schaute er über seine Schulter, suchte nach einer schlanken, weiblichen Gestalt, die ventre-a-terre auf einem Braunen durch die Anlage galoppierte.
    Stattdessen ging er zu seinem Arbeitszimmer, zündete die Lampe auf seinem Schreibtisch an und begann zu arbeiten. Vor ihm stapelte sich ein ganzer Berg Papiere, in dem er sich vergra-ben konnte. Dem Himmel sei Dank.
    Kurz nach neun Uhr klopfte es an die Eingangstür. Da Sebastian gerade durch die Halle ging, öffnete er selbst. Hinter ihm kam ein Lakai schlitternd zum Stehen.
    Plötzliche Stille senkte sich über die Besucher, als sie sein Gesicht sahen. Als hätten sie über ihn gesprochen. Drei strahlend blaue Augenpaare musterten ihn kühl.
    „Guten Tag, Mr. Reyne“, sagte Miss Hope. „Wir kommen, um Cassie und Dorie abzuholen.“ Gerade zwei Finger reichte sie ihm zum Gruß und vermied es, ihn direkt anzusehen. Sie wirkte ... misstrauisch. Wann immer sie sich bisher begegnet waren, hatte sie ein herzliches Lächeln für ihn gehabt. Heute nicht.
    Genau das hatte er beabsichtigt, als er sie gestern brüsk von seiner Werbung um Lady Elinore unterrichtet hatte. Er hatte nicht geahnt, wie sehr ihm ihr Lächeln fehlen würde. Fast war es wie ein Schmerz.
    Absurderweise gekränkt, berührte er ihre Finger kaum und trat einen Schritt zurück. Steif erklärte er: „Bitte, kommen Sie doch herein. Die Mädchen sind

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