Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch
Stabilität erhalten Sie, wenn die Bohrlöcher in einem gleichseitigen Dreieck angeordnet sind. Planen Sie zwei Ablage-Ebenen untereinander, um den Rost flexibler nutzen zu können: eine etwa 40 cm unterhalb des Deckels, die zweite Ebene weitere 20 cm darunter. Noch weitere 10 cm tiefer bohren Sie ein Loch für das Thermometer. Sein Fühler ragt ungefähr 4 cm ins Fassinnere.
Ungefähr 5 cm oberhalb des Fassbodens werden drei Löcher für die Kugelhähne gebohrt. Mit den hier eingesetzten Hähnen regeln Sie später die Luftzufuhr und auf diese Weise stufenlos die Temperatur. Am Boden des Fasses montieren Sie als Füße mit jeweils zwei Schrauben drei Holzklötze, die mit Muttern oder Unterlegscheiben so weit vom Fassboden abgesetzt sind, dass Luft zirkulieren kann. > Zum Schluss folgen noch zwei Griffe an der Fassseite und ein großer Griff am Deckel. > Setzen Sie den Feuerkorb, für den sich auch eine ausgebaute Waschmaschinentrommel bestens eignet, am Fassboden auf, und füllen Sie den Korb mit zehn Kilo Kohle, die Sie im Anzündkamin vorgeglüht haben. Sie können Räucherchips zugeben – das fördert die Rauchentwicklung.
Ein fest installierter Kamingrill im Garten erspart den Auf- und Abbau von Grillgeräten. Er ist sozusagen zementierter Beweis Ihrer Liebe zum Grillen – und praktisch. Allerdings sollten Sie sich bei seiner Planung ausreichend Zeit nehmen – und sich genau überlegen, wo er stehen soll. Denn dort, wo er gemauert wird, wird er für viele Jahre bleiben. In seiner Nähe muss Platz für eine Sitzgruppe sein, die so ausgerichtet ist, dass Sie von dort aus das Feuer und das Grillgut stets im Blick haben. Halten Sie beim Bau einen Sicherheitsabstand von zwei Metern zur nächstgelegenen Hauswand Ihres Anwesens sowie deutlich mehr Abstand zum Nachbargrundstück ein. Andernfalls ist Streitgeradezu vorprogrammiert. > Ein Kamingrill, auch Gartenkamin oder „Brick Oven“ genannt, hat ein schlichtes, zweckmäßiges Design: Das Brennholz wird unter dem Grillraum gestapelt und in einer Feuerkammer verbrannt, die nur von einer Seite offen ist. Der Rost ist, bis auf wenige Ausnahmen, höhenverstellbar und von oben durch ein Dach mit Rauchabzug (den Kamin) geschützt. Auf diese Weise kann auch leichter Regen dem Grillvorhaben nichts anhaben. Das ist mehr als geschickt. Und auch nach dem Grillen kann die Feuerstelle noch genutzt werden – indem sie als romantisches Kaminfeuer dient.
Als Liebhaber fortgeschrittener Grilltechniken können Sie Ihren gemauerten Gartengrill mit einer Drosselklappe im Kamin und einer aushängbaren Tür vor dem Feuerraum versehen (lassen) – so sind Sie in der Lage, auch im Kamingrill indirekt zu grillen.
In einer Grube zu grillen hat eine lange Tradition. Viele Völker dieser Welt heben seit Jahrhunderten Erde aus, um Speisen zuzubereiten – und tun das auch heute noch. „Imu“ heißt der Erdofen auf polynesisch, „Hangi“ in Neuseeland, „Lovo“ auf den Fidschi-Inseln und „Mumu“ in Papua-Neuguinea. Bei uns nennt man den unterirdischen Herd der Einfachheit halber schlicht „Erdloch“, was aber nicht heißt, dass in der Erde gegrilltes Fleisch – dank der langsamen und indirekten Befeuerung – nicht auch bei uns richtig gut schmecken könnte.
| DAS EIGENE ERDLOCH | Nehmen Sie einen Spaten in die Hand, und heben Sie eine Grube aus. Die Grube muss dem Grillgut ausreichend Platz lassen. Für ein durchschnittlich großes Hähnchen darf die Grube gut 50 cm tief werden, ebenso breit wie hoch. > In die Grube kommen größere Steine und trockenes Feuerholz. Das Lagerfeuer muss so lange brennen, bis aus den Scheiten glühendes Feuerholz geworden ist. > In der Zwischenzeit wird das Grillgut mariniert und gewürzt. Anschließend wird es in Bananenblätter oder Alufolie gewickelt, bis das Päckchen dicht verpackt ist.
Entfernen Sie nun mit dem Spaten einen Teil der Glut und legen Sie das Paket mit dem Grillgut in die Grube. Die Steine sollten die Hitze hinreichend gespeichert haben und sind nun bereit, sie bald wieder abzugeben. Rund um das Paket verteilen Sie die restliche Glut, decken das Paket ebenfalls mit Glut ab und schließen dann die Grube mit einer Schicht aus Erde. > Ein Hähnchen ist nach zwei bis drei Stunden gar und kann dann vorsichtig dem Erdloch entnommen werden. Bei größeren Tieren muss entsprechend mehr Zeit eingeplant werden.
Kleine Warnung: Sind Sie zum Grillfest bei den Schwiegereltern eingeladen und haben sich bereit erklärt, den Grillmeister
Weitere Kostenlose Bücher