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Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Titel: Ein Mann für eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa Mackle
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war. Sie ging in ihre Wohnung und begann, sich zurechtzumachen. War bei ihr eine Schraube locker, fragte sie sich, als sie Lippenstift auf ihre Wangen rieb, um ihnen einen gesunden rosa Schimmer zu verleihen. War das Image für sie wirklich so wichtig? Oder für Mark? Immerhin hatte sie kein Interesse an ihm und er nicht an ihr. Warum also so ein großes Brimborium um alles machen?
    „Übrigens, woher wusstest du, dass ich heute Abend nicht mit Steve ausgehe?“, fragte sie, als Mark eine halbe Stunde später in der Einfahrt stand.
    „Ganz einfach.“ Mark grinste. „Ich habe ihn vorhin mit einem farblosen Vögelchen weggehen sehen.“
    Er hielt ihr die Beifahrertür auf, und sie stieg wütend ein. „Angeschnallt?“ Er warf ihr ein blitzendes Lächeln zu. Er sah heute gut aus und das ärgerte sie. Und er roch noch besser.
    „Ja.“ Anna sah geistesabwesend auf ihre Uhr.
    „Bist du spät dran?“, fragte Mark besorgt.
    „Nein, nein. Ich treffe Elaine erst um zehn.“
    „Elaine ... kenne ich sie?“
    „Nein“, sagte Anna bestimmt.
    „Ist sie Single?“
    „Naja ... ja.“
    „Gut aussehend?“
    „Du bist ganz bestimmt nicht ihr Typ“, giftete sie.
    Es tat ihr aber sofort wieder leid. Immerhin wollte Mark ihr nur einen Gefallen tun. Er konnte doch nichts dafür, dass sie ihn verschaukelte. Sie musste aufhören, wie ein Pitbull um sich zu beißen, wenn sie mit ihm zusammen war. Das war schrecklich ungehobelt.
    Er hielt vor dem Shelbourne Hotel an. "Bist du sicher, dass du klarkommst?“
    „Na klar. Fahr nur weiter. Wirklich. Ich komme schon zurecht“, sagte Anna breit grinsend.
    „Dann amüsier dich gut.“ In diesem Augenblick sah Mark wahnsinnig gut aus. Unglaublich, dass sie ihn jetzt fahren ließ, nur um die Fassade zu wahren.
    „Das werd ich“, sagte sie. „Tschüss.“
    Sie stieg schnurstracks die Treppe des Shelbourne Hotels hoch und ging durch die rappelvolle Hotelhalle direkt zur Damentoilette. Dort betrachtete sie sich gründlich im Spiegel. So gut hatte sie schon lange nicht mehr ausgesehen. Wie schade, dass sie sich für nichts und wieder nichts so aufgebrezelt hatte. Sie öffnete ihr schwarzes Handtäschchen und holte ihre Bürste heraus. Irgendetwas musste sie ja tun. Sie konnte ja schlecht sofort wieder rausgehen. Sie bürstete sich die Haare. Der Raum war voller DENVER die an den Spiegel wollten. Anna fühlte sich vollkommen im Weg. Nachdem sie mit dem Bürsten fertig war, fischte sie ihre Schminke heraus und bearbeitete ihr Gesicht damit, obwohl es gar nicht nötig war. Das dauerte zehn Minuten. Dann bürstete sie noch einmal ihr Haar. Und was sollte sie jetzt machen? Würde es auffallen, wenn sie schon ging? Sie musterte ihr Spiegelbild. Jetzt sah sie aus wie eine Nutte, die ihr Gesicht in einen Topf Schminke getaucht hatte. Na toll.
    Schließlich marschierte sie doch aus dem Hotel und nahm sich ein Taxi.
    „Wohin soll es gehen?“, fragte der Taxifahrer
    „Äh ...“ Ach herrje, wo sollte sie hinfahren? Ganz bestimmt nicht zurück nach Ranelagh. Das wäre zu peinlich. Sie wollte Mark schließlich nicht über den Weg laufen. Außerdem war es unerträglich, alleine in der Wohnung zu sitzen und zu wissen, dass Steve und Claudine unten herummachten.
    „Stillorgan“, sagte sie plötzlich, „Stillorgan, bitte.“ Und bevor sie sich anders besinnen konnte, raste der Taxifahrer los, als wolle er den Grand Prix gewinnen.
    Immerhin würden ihre Eltern sich freuen, sie zu sehen, dachte Anna. Seit ihrem Geburtstag war sie nicht mehr hingefahren. Immer nur den Großvater um sich zu haben, der andauernd von der guten alten Zeit quasselte, musste für die Eltern ziemlich öde sein.
    Annas Eltern waren gar nicht so erfreut, wie sie gedacht hatte. Sie spielten gerade Bridge mit Mr. und Mrs. Brown von nebenan.
    „Was machst du denn hier?“, fragte ihre Mutter stirnrunzelnd.
    „Ich wollte nur mal schnell vorbeischauen“, sagte Anna mit gekünsteltem Lächeln.
    „An einem Freitagabend?“ Sie war eindeutig misstrauisch. „Also wirklich Anna, misch dich doch unter Leute deines Alters. Freitagabends bei deinen Eltern wirst du keinen Mann kennen lernen. Großvater ist in der Küche. Du kannst ihm ein bisschen Gesellschaft leisten.
    Sie verschwand im Wohnzimmer, und Anna blieb allein im Flur stehen. Mannomann, da wollte man eine pflichtbewusste Tochter sein, aber keiner wusste das zu würdigen. Sie war jetzt eigentlich nicht in der Stimmung, die gesamte Geschichte des Roscommon County über sich

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