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Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Titel: Ein Mann für eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa Mackle
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biete ihnen etwas zu trinken an.“
    „Dafür kannst du niemand Besseren finden“, sagte Anna grinsend. „Wie seh ich aus? Ist mein Pferdeschwanz noch in Ordnung oder stimmt sonst was nicht?“
    „Du siehst prima aus. Los, geh schon.“
    Anna wollte heute gelassen, selbstsicher und kultiviert auftreten. Im Flur holte sie noch einmal tief Luft. Dann öffnete sie die Tür. Da stand ein gut gebauter Mann von durchschnittlicher Größe, aber von mehr als durchschnittlichem Aussehen, mit kurzen Haaren und einem Lächeln im Gesicht. Er trug eine Topfpflanze und schaute sie leicht verwirrt an.
    „Das war doch nicht nötig“, kicherte Anna, als sie die Hand ausstreckte, um die Pflanze in Empfang zu nehmen.
    „Äh ... wohnen hier nicht Simon ...?“
    „Richtig. Das ist Simons und Claires Haus. Nur inzwischen ist Claire durch ein jüngeres Modell namens Anna ersetzt worden. Ich bin Anna.“
    „Du machst ...“
    „Natürlich mache ich Spaß. Ich bin Claires beste Freundin. Komm doch herein.“
    Jake, es musste Jake sein (er trug keinen Ring), lachte schallend.
    „Du bist genial!“, brüllte er begeistert. „Ich wäre fast darauf reingefallen!“
    Anna freute sich. Sie hatte einen guten Eindruck gemacht. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, witzig zu sein. Es war einfach so passiert, als sie die Pflanze gesehen hatte. Vielleicht hatte es etwas mit dem Glas Wein zu tun, dass sie hinter Claires Rücken gepichelt hatte.
    „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich dir natürlich auch eine Blume mitgebracht“, sagte er schmunzelnd.
    „Dann eben das nächste Mal.“ Anna nahm seinen Mantel. „Trinkst du was?“
    „Ja, und rauchen tu ich auch.“
    Beide lachten.
    „Mal im Ernst, ich könnte jetzt einen Gin Tonic vertragen“, sagte er.
    Anna ging in die Küche.
    „Eis ist im Kühlschrank“, sagte Claire während sie das Hühnchen betastete. „Es scheint gar zu sein.“
    „Wo hattest du Jake denn die ganze Zeit versteckt?“, fragte Anna und goss einen großen Schluck Gin ins Glas.
    „Hey, lass Jake in Ruhe. Er ist ganz in Ordnung. Sei nicht so kiebig“, schimpfte Claire.
    „Ich bin nicht kiebig. Ich mein es ernst. Er ist witzig. Der würde gut auf Victorias Party passen. Und da er Simon kennt, müsste ich mich auch nicht den ganzen Abend um ihn kümmern. Das ist perfekt.“
    Claire schaute sie ungläubig an. „Das kann nicht dein Ernst sein. Jake ist überhaupt nicht dein Typ.“
    „Das ist doch meine Sache.“
    „Das machst du doch nur, weil du Liebeskummer hast.“
    „Sei nicht albern. Steve ist zwar ein toller Typ, aber er ist viel zu unreif für mich. Das Ganze war nicht mehr als ein verlängerter One-Night-Stand.“
    Claires Miesmacherei nervte Anna allmählich. Claire war fest davon überzeugt, dass ihre Beziehungen von vornherein zum Scheitern verurteilt waren. Sie hielt sie für eine wandelnde Katastrophe auf deren Stirn „BENUTZ MICH“ stand. Jake war vielleicht nicht Russel Crowe, aber er war nicht übel.
    Es klingelte wieder.
    „Mach du auf“, sagte Anna, „ich bringe Jake seinen Drink.“ Um die verheirateten Kerle brauchte sie sich nicht zu kümmern. Bei denen konnte sie noch so charmant sein, es war nutzlos. Die waren schon vergeben!
    „Wusstest du, dass Gin depressiv machen kann kann?“ Anna gab ihm das Glas.
    „Niemals.“
    „Wirklich. Das ist medizinisch erwiesen. Manche reagieren sogar richtig sauer.“
    „So ein Blödsinn.“ Jake kippte das halbe Glas Gin hinunter. Er schluckte mühsam und blinzelte zweimal. „Mach ‘ne Fliege, Fettsack.“
    Vollkommen entgeistert starrte Anna ihn an.
    „Herrje, du hast wirklich recht!“ Er lachte unbefangen. „Es hat eine fürchterliche Wirkung auf mich.“
    Anna lachte gezwungen. Mein lieber Schwan, das war überhaupt nicht witzig. Knochengestell oder auch Quatschkopf wäre nicht ganz so schlimm gewesen. Aber Fettsack ? Das ging eindeutig zu weit. So hatte Victoria sie immer genannt. Es war wohl doch nicht so schlau, ihn zu Victorias Party mitzunehmen. Am Ende würden sie noch gemeinsam über sie herziehen.
    „Vielleicht solltest du lieber ein Bier trinken“, sagte sie mit einem schalen Lächeln.
    John und Richard kamen herein und begrüßten Anna förmlich. Sie waren durch und durch Geschäftsleute. Beide trugen Brille. Johns Haare lichteten sich merklich, und Richard war schon komplett grau. Erschreckend! Diese Typen waren doch erst in den Dreißigern! Jake machte zwischen seinen beiden Kollegen eine überaus gute Figur. Anna

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