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Ein Mann von Ehre

Ein Mann von Ehre

Titel: Ein Mann von Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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genoss das Erlebnis.
    „Tanzen Sie nicht, Miss Eastleigh?“
    Ihr Herz machte einen Sprung, als sie hinter sich die Stimme des Earls of Marlowe vernahm. Sie drehte sich zu ihm um, und ihre Miene drückte große Überraschung und die Freude darüber aus, ihm wieder gegenüberzustehen.
    „Mylord!“, sagte sie lächelnd. „Ich hatte zwar gehofft, Sie würden heute hier sein. Aber im Park haben Sie nicht erwähnt, dass Sie zum Ball gehen würden. Daher habe ich nicht mit Ihnen gerechnet.“
    „Mein Freund Hugh hat auf meinem Erscheinen bestanden“, erwiderte Damian und schaute belustigt Miss Eastleigh an. „Ich habe noch immer Freunde, mag mich ihnen jedoch nicht aufdrängen.“
    „Ein wahrer Freund würde es bestimmt nicht als unangenehm empfinden, Sie zu Gast zu haben. Wäre ich nicht genötigt gewesen, auf Frederick Rücksicht zu nehmen, hätte ich Mrs. Jenkins damals sofort aufgefordert, das Haus zu verlassen.“
    „Hätten Sie das wirklich getan, meine allerliebste Miss Eastleigh? Wie mutig Sie sind!“
    Sie errötete. „Verspotten Sie mich nicht! Ich bin nicht gewillt, mir von ihr nach der Hochzeit meines Bruders Vorschriften machen zu lassen.“
    „Eine wahre Amazone“, murmelte Damian erheitert und fand, Rosalyn sähe ganz entzückend aus, besonders durch die leichte Röte, die der Stolz ihr in die Wangen getrieben hatte. „Sind Sie auch mutig genug, um mit mir zu tanzen?“
    „Ja! Aber ich sage Ihnen lieber gleich, dass Mrs. Jenkins nicht hier ist und mir daher keine Vorhaltungen machen kann.“ Damians gute Stimmung ging auf Rosalyn über. Ihre Augen funkelten schelmisch. „Nein, nein, sehen Sie mich nicht so an! Das ist nicht nett von Ihnen. Mrs. Jenkins fühlte sich unpässlich und hat daher Miss Hamilton und mich nicht begleitet. Unter den gegebenen Umständen sehe ich folglich keinen Grund, warum ich nicht mit Ihnen tanzen sollte, Mylord.“
    „Dann ist das der Lohn dafür, dass ich mich von Hugh dazu überreden ließ, heute Abend herzukommen.“ Damian verneigte sich vor Rosalyn. „Wollen wir ausprobieren, ob ich das Tanzen mittlerweile verlernt habe, Miss Eastleigh?“
    Sie lachte und ergriff seine Hand. Die Musiker stimmten eine populäre Weise an, und die Paare nahmen zum Ländler auf dem Parkett Aufstellung. Rosalyn musste, wie der Ländler es vorschrieb, von einem Herrn zum nächsten tanzen. Sobald sie wieder bei Damian war, lächelte sie ihn an.
    „Wie schön, Sie zu sehen, Miss Eastleigh“, sagte einer der jungen Herren, als er an der Reihe war. „Ich nehme nicht an, dass Sie sich an mich erinnern.“
    „Oh, doch, Mr. Carlton. Vor zwei Jahren waren Sie mit meinem Bruder in Lyston House.“
    „Damals war ich noch nicht ganz trocken hinter den Ohren, doch seither bin ich etwas erwachsener geworden“, erwiderte Philip. „Bestimmt haben Sie mich damals für einen Trottel gehalten. Freddie und ich hatten nur Blödsinn im Kopf.“
    „Das habe ich nicht getan“, entgegnete Rosalyn und lächelte Mr. Carlton an. „Sie haben mir ein Buch mit Lord Byrons Gedichten geschenkt, in dem ich oft lese, ehe ich mich für die Nacht zurückziehe. Es ist eines meiner Lieblingsbücher.“
    „Ach, wirklich?“Vor Freude wurde Philip rot.„Vielleicht gewähren Sie mir später noch einen Tanz?“
    „Ja, natürlich.“ Sie lächelte wieder und tanzte zu Damian weiter.
    „War das einer Ihrer Verehrer, Madam?“, fragte er, als sie seine Hand ergriff. „Habe ich einen Rivalen, der mir Ihre Gunst streitig macht?“
    „Sie Dummkopf!“, antwortete Rosalyn kopfschüttelnd. „Mr. Carlton ist nur wenig älter als mein Bruder.“
    „Dann handelt es sich bei ihm also nur um eine Schwärmerei“, murmelte Damian. „Wissen Sie, wie hübsch Sie heute Abend aussehen? Am liebsten würde ich Sie küssen.“
    Rosalyn warf Damian einen sprechenden Blick zu. Es war boshaft von ihm, sie zu necken. Bestimmt wusste er, wie sehr sie sich danach sehnte, in seinen Armen zu liegen.
    „Wir können jetzt nicht das Parkett verlassen“, erwiderte sie leise. „Allerdings gestehe ich, dass ich in dieser Hitze kaum noch atmen kann.“
    Rosalyn musste sich wieder von Damian trennen, doch sein Blick war verheißungsvoll. Sie wusste, früher oder später fand er eine Möglichkeit, um mit ihr allein sein zu können.
    Bis es so weit war, dauerte es jedoch noch eine Weile. Am Ende des Tanzes bedankte sie sich bei Damian und drehte sich in der Absicht um, auf den Altan zu gehen, um frische Luft zu schnappen. Sie schaffte es

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