Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
Vom Netzwerk:
lasse. Alles um mich herum fängt an, sich zu drehen, und ich schließe die Augen. Meine Güte, inzwischen ist mir wirklich flau. Ich lasse den Kopf zwischen meine Knie sinken und sauge die schneidend kalte Luft tief in meine Lungen.
    Ein. Aus. Ein. Aus. Ein. Aus. Ein -
    Ich habe keine Ahnung, wie lange ich so dagesessen und tief ein- und ausgeatmet habe, als ich das Knirschen von Schuhen höre. Ich halte den Atem an und reiße die Augen auf.Wer ist das? Wahrscheinlich Spike, der zurückgekommen ist, um mich weiter mit dem Interview zu nerven, was meine Laune augenblicklich dem Tiefpunkt entgegensinken lässt.
    Ich bleibe reglos sitzen, den Kopf noch immer zwischen den Knien, und starre zu Boden, im kindlichen Wunsch, dass er mich vielleicht nicht sehen kann, solange ich ihn nicht sehe. Okay, als ich fünf Jahre alt war und mit meinen Großeltern Verstecken gespielt habe, hat es immer funktioniert.
    Inzwischen ist das Knirschen lauter, näher, direkt vor mir. Ein Paar Schuhe erscheint in meinem Blickfeld. Nur die Spitzen. Der Mann bleibt stehen.
    Verdammt.
    »Äh.«
    Er räuspert sich und wartet darauf, dass ich aufschaue. Damit er sich an meinem Anblick weiden kann, jede Wette. Ich bin versucht, ihn einfach nicht zu beachten und zu beten, dass er die Botschaft begreift und verschwindet. Aber mir ist klar, dass keine Aussicht darauf besteht. Spike ist Journalist. Hartnäckigkeit ist sein zweiter Vorname.
    Ich starre noch eine Weile auf seine glänzenden Stiefel, wappne mich für den Ansturm aus Witzen – nun, da er sieht, dass ich selbst einer bin, denke ich gekränkt -, ehe ich den Kopf hebe. Während mir genau in dem Bruchteil einer Sekunde, die man dafür braucht, etwas auffällt, was nicht ins Bild passt. Moment mal, Spikes Schuhe sind abgestoßen und nie zugebunden.
    Die Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag.
    Das sind nicht Spikes Schuhe.
    »Fühlen Sie sich nicht wohl?«
    Er ist es. Der Mann aus dem Museum. Ausdruckslos starre ich auf sein unfassbar kantiges Kinn mit der sexy Spalte und lasse den Anblick einen Moment lang auf mich wirken. Währenddessen kommen mir zwei Gedanken:
    1. Was für ein seltsamer Zufall. Was um alles in der Welt macht er hier?
    2. Was für ein unglaubliches Glück. Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn noch mal wiedersehe.
     
    »Sie sehen ein wenig blass aus.«
    »Nein, es geht schon. Mir ist nur ein bisschen … schwindlig.«
    Er mustert mich besorgt, ehe er seine Schläfen berührt und sie zu massieren beginnt.
    »Mir ist auch ein wenig schwindlig. Dürfte ich mich vielleicht neben Sie setzen?«
    »Oh, klar, natürlich.« Ich rutsche ein Stück zur Seite, um ihm Platz zu machen. Plötzlich bin ich lächerlich nervös, so wie ich mich immer fühle, wenn ich jemanden attraktiv finde. Verstohlen linse ich zu ihm hinüber. Er trägt immer noch diese witzigen Klamotten wie gestern, aber lustige Kostümierung hin oder her: Er sieht nach wie vor wahnsinnig gut aus.
    Er schlägt die Schöße seines dicken Wintermantels nach hinten und setzt sich neben mich. Mein Herzschlag beschleunigt sich.Was macht es schon, dass er ein Rüschenhemd, eine zugeknöpfte Weste und eine Taschenuhr trägt? Ich war mit einem Mann zusammen, der weiße Cowboystiefel trug, schon vergessen?
    Äh, hallo, Emily, du bist nicht mit ihm zusammen.
    ›Noch nicht‹, höre ich die leise Stimme in meinem Kopf sagen.
    Meine Güte, was ist nur über mich gekommen? Seit wann schlummert denn ein Raubtier in mir?
    Eine Zeit lang sitzen wir einfach nur schweigend nebeneinander. Ich habe die Arme um meine Knie geschlungen und versuche, ihn zu beobachten, ohne dabei ertappt zu werden, indem ich den Blick halb abwende. Er sitzt kerzengerade da und massiert sich mit gequälter Miene die Schläfen.
    Zumindest sieht es so aus, aber haben Sie jemals versucht, jemanden von der Seite zu beobachten? Es schmerzt wirklich in den Augen.
    »Ich glaube, wir sind uns gestern in Chawton Manor begegnet.« Er wendet sich mir zu und ertappt mich prompt dabei, wie ich ihn anstarre.
    Ich laufe dunkelrot an. Kann man sich noch dümmer anstellen als ich? »Ähm, ja«, antworte ich unsicher und frage mich, was als Nächstes kommen mag.
    »Miss Emily, die Amerikanerin, richtig?«
    Als er mich ansieht, komme ich nicht umhin, den Einfall des Lichts in seine Augen zu bemerken, sodass man honigfarbene Sprenkel um seine Iris erkennen kann. »Und Sie sind Mr. -« Ich verstumme verlegen.
    »Darcy«, erwidert er mit fester Stimme. »Mr. Darcy.«
    Oh gut, wir

Weitere Kostenlose Bücher