Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
Vom Netzwerk:
Jeans.
    »Glaubst du, er schaut sich nackte Frauen an?«, fragte sie und lächelte zaghaft. »Ich erinnere mich, wie ich Robert einmal dabei erwischt habe, wie er sich so eine Webseite mit riesigen Brüsten ansah. Ich war völlig fassungslos. Ehrlich, die Dinger waren so groß wie die Motorhaube eines VW-Käfers. Hätte ich gewusst, dass er auf so was stehen würde, hätte ich mehr Kuchen gegessen. Natürlich ging ich vor Wut an die Decke. Der arme Robert.«
    »Ha!«, rief ich aus. »Joe plant wahrscheinlich etwas Romantisches. Du weißt doch, wie er ist. Du hättest die Blumen sehen sollen, die er mir gestern geschenkt hat. Ich glaube, zwischen ihm und der Blumenhändlerin läuft was, zumal sie sehr hübsch ist. Na, ich sollte besser keine Witze darüber machen. Vielleicht ist am Schluss noch was dran.«
    Ich betrachtete mich und Isabel in einem zerbrochenen Spiegel, der angelehnt vor einen umgedrehten Stuhl stand, den wir noch entsorgen mussten.
    »Er wäre wahrscheinlich etwas gelassener, wenn du dich richtig zu ihm bekennen würdest«, erklärte Isabel ernst. »Du weißt, dass er das will. Er hat vermutlich immer noch das Gefühl, er müsste dich für sich gewinnen. Du kennst ihn und weißt, wie willensstark er ist. Er gibt nie auf. Wie hat er noch mal seinen ersten Job bekommen?«
    Ich lächelte bei der Erinnerung an Joes Aktion, um die Aufmerksamkeit eines Zeitungsherausgebers auf sich zu lenken.
    »Er schrieb ihm einen Monat lang jeden Tag einen Brief«, antwortete ich. »Er gibt nie auf, und genau das liebe ich an ihm. Nun ja, an sich liebe ich alles an ihm.«
    »Dass du ihn so sehr liebst, habe ich noch nie aus deinem Mund gehört«, erklärte Isabel grinsend. »Was ist in dich gefahren? Entweder liebst du ihn wirklich, oder du hast ein schlechtes Gewissen. Was ist es?«
    Ich runzelte die Stirn, zuckte mit den Achseln, stieg über eine Kiste und schaute auf den Boden. Mir schoss Ethan durch den Kopf.
    »Egal, zurück zum Café«, sagte ich. »Wenn dieser ganze Dreck auf dem Boden erst mal verschwunden ist, wird es hier nicht mehr aussehen wie auf einer Müllhalde, sondern wie in einem Café. Hoffe ich.«
    Ich war ein bisschen sauer auf Isabel, da ich wegen ihr ein schlechtes Gewissen hatte, wenngleich sie dafür gar nichts konnte. Mit den Händen in den Hüften schaute mich in dem Laden um, einem ehemals billigen Fresslokal, das in Ausstattung und Ambiente im Jahr 1982 stecken geblieben war. Es hatte dringend renoviert und modernisiert werden müssen. Ich seufzte.
    Obwohl mein eigenes Café ein Traum war, den ich schon seit Jahren hegte, hatte ich fürchterliche Angst, es nicht allein zu schaffen, jetzt, da Isabel fortgehen würde. Noch beunruhigender war jedoch, dass ich irgendwie 15000 Pfund auftreiben musste, um eine komplette neue Küche, weitere Möbel und ein paar unbezahlte Rechnungen zu bezahlen. Keine leichte Aufgabe, angesichts der Tatsache, dass ich bereits fast alles ausgegeben hatte und der Kreditrahmen der Bank ziemlich ausgeschöpft war. Ich könnte Robert bitten, seine Investition zu erhöhen, doch das wollte ich auf keinen Fall.
    Auch wenn ich mir um all das Sorgen machte und es noch so viel zu erledigen gab, kreisten meine Gedanken nur um eines: Ethan Miller. Ist das Schicksal? Ich atmete schwer aus.
    »Ich wünschte, ich würde hierbleiben«, erklärte Isabel, schälte sich eine Banane und biss hinein. »Ich habe das mit Dubai nie geplant und will noch nicht einmal da hin, aber ich kann ja schlecht von Robert verlangen, dass er die Stelle ablehnt. Und eine Fernbeziehung ist auch keine Lösung, oder? Ich meine, für mich wär’s in Ordnung, aber Robert könnte was dagegen haben. Du kennst ihn. Wie konnte er nur so dumm sein und uns dieses ganze Geld leihen? Was für ein Schwachkopf!«
    Ich lachte und umarmte Isabel, die in ihrem blauen Sommerkleid und der grünen Strickjacke toll aussah. Ihre Pfirsichhaut war perfekt, ihr platinblondes Haar seidig weich.
    »Ich weiß«, beruhigte ich sie. »Ich mache dir überhaupt keinen Vorwurf, Isabel. Es war für euch beide eine schwierige Entscheidung – und ohne Roberts Geld gäb’s das alles hier gar nicht. Es ist nur ein Jammer, dass ich die Kosten so unterschätzt habe. Aber egal, du wirst mich doch oft hier besuchen, oder?«
    »Aber ja«, versicherte sie und lächelte traurig. Sie warf die Bananenschale weg, hob ein paar Abdeckplanen auf und riss das Zellophanpapier ab, in das sie eingewickelt waren. Ich beobachtete sie dabei, machte den Mund

Weitere Kostenlose Bücher