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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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drehte sich um, schaute mich eindringlich an, rieb sich die Stirn und seufzte.
    »Du weißt, du bist meine beste Freundin, und ich habe dich sehr gern«, erklärte sie. »Und du weißt auch, ich unterstütze dich in allem, was du tust, auch wenn es schon mal sehr eigenartig ist, wie zum Beispiel der Kauf dieser hässlichen Plateauschuhe letzten Sommer.«
    Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen, und ich lachte auch, als ich mich an diese hässlichen Schuhe erinnerte, die ich mir aus einer Laune heraus gekauft hatte.
    »Ja«, antwortete ich. »Ich gebe zu, diese Schuhe waren ein Fehler, aber was hast du?«
    »Schau«, erwiderte sie und lächelte mich traurig an. »Ich mache mir Sorgen um dich. Du hast Ethan gegenüber offensichtlich immer noch starke Gefühle, aber ich finde, du solltest dir sehr, sehr gründlich überlegen, was du tust. Du begibst dich auf gefährliches Terrain, und ich denke, du bist wirklich gerade dabei, dir alles mit Joe zu verscherzen.«
    Ich wurde rot und wollte mich verteidigen, doch plötzlich fehlten mir sämtliche Worte. Ich hatte das Gefühl, von Isabel angemacht zu werden – sie sagte normalerweise nie etwas Kritisches.
    »Ich weiß nicht, was ich empfinde«, sagte ich und schüttelte den Kopf. »Ich war nur ein bisschen betrunken, und jetzt habe ich einen Kater. Auch wenn mich Ethan geküsst hat, hat sich nicht wirklich etwas verändert.«
    Ich griff nach einem Becher auf dem Abtropfgestell, ging zum Spülbecken, goss mir etwas kaltes Wasser ein und trank es in einem Zug aus, in der Hoffnung, die Übelkeit loszuwerden. Hatte Isabel recht? War ich beinahe Joe untreu geworden?
    »Alles hat sich verändert«, warf Isabel ein. »Seit Ethan wieder aufgetaucht ist, wirkst, wie auf einem anderen Stern. Du meinst zwar, es hat sich nichts verändert, doch ich finde, dass du Joe gegenüber untreu bist, weil du ihm von der ganzen Geschichte nichts erzählt hast. Ich möchte nicht, dass du wegen Ethan noch einmal den Boden unter den Füßen verlierst. Genauso wenig möchte ich, dass du Joe verlierst, nur weil du zu viel Angst hast, dich an jemanden zu binden, der dich ehrlich liebt und für immer und ewig an deiner Seite bleiben wird.«
    »Mich verliere?«, fragte ich ungläubig, obwohl ich genau wusste, wovon sie sprach.
    Sie nickte, ihre Augen vor Sorge weit aufgerissen.
    »Ja«, sagte sie. »Als du mit Ethan zusammen warst, hattest du für nichts und niemanden Zeit. Du hast sein Leben gelebt, nicht dein eigenes. Du bist bei deinem Job geblieben, obwohl er dich nicht glücklich machte, denn alles, was für dich zählte, war Ethan. Ich weiß, er ist eine beeindruckende Persönlichkeit, und es ist schwer, neben solchen Menschen wahrgenommen zu werden, aber ich möchte wirklich nicht, dass du wieder zu ihm zurückkehrst. Du bist gerade dabei, etwas Wichtiges auf die Beine zu stellen.«
    Wir wurden beide rot und standen kurz davor, uns zum ersten Mal zu streiten.
    »Das ist nicht fair«, verteidigte ich mich. »Mir waren auch noch andere Dinge wichtig, als ich mit ihm zusammen war. Ich war einfach nur verliebt in ihn, das ist alles. Ich dachte, er wäre mein Seelenverwandter.«
    »Das weiß ich«, erwiderte sie. »Noch mal, ich streite ja gar nicht ab, dass du sehr verliebt in ihn warst, aber vergiss nicht, dass er einfach so verschwunden ist, ohne sich zu verabschieden, und du danach, Gott weiß wie lange, Trübsal geblasen hast. Ich kann nicht glauben, dass du überhaupt mit dem Gedanken spielst, dass zwischen dir und Ethan wieder was passieren könnte. Er tut dir nicht gut. Du kannst ihm nicht vertrauen.«
    »Ich habe ihm einmal vertraut«, sagte ich. »Die Zeit mit ihm war intensiv, ja, das war sie, intensiv. Mit Joe ist das nicht so. Aber egal, ich spiele nicht mit dem Gedanken, dass wieder etwas zwischen uns passieren könnte! Mein Gott, ich bin einfach nur verwirrt!«
    Isabel schüttelte den Kopf, und ihre Hände zitterten. Reagierte sie nicht übertrieben verärgert? Mir kam ein Gedanke. Bevor Isabel Robert geheiratet hat, hatte sie mir gegenüber zugegeben, dass sie und ihr Mann keine Seelenverwandten wären, sie aber wüsste, dass er ihr ein guter Ehemann sein würde. Womit sie recht behalten hatte. Er war ihr ein guter Ehemann. Vielleicht flammten wegen Ethan ihre eigenen Sehnsüchte wieder auf.
    »Joe gibt dir doch ansonsten so viel«, fuhr sie fort. »Liebe, Treue und Liebenswürdigkeit. Außerdem ist er lustig und warmherzig.«
    »Das weiß ich«, erwiderte ich. »Das musst du

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