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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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zweiundfünfzig Jahre sein mussten. Aber außer den Katzen war sie einsam. Was, wenn sie niemals jemanden finden würde? Was, wenn sie vergeblich auf diesen Mr. Right wartete, den sie sich immer vorgestellt hatte und dem niemand, den sie bisher kennen gelernt hatte, gleich kam. Was, wenn sie ihren Traummann schon kennen gelernt und ihn wieder weggeschickt hatte, weil seine Haare nicht perfekt genug geschnitten waren oder ihr seine Gesichtsform nicht entsprach? Was wenn Nick die letzte Möglichkeit für sie war, geliebt zu werden? Was, wenn Nick Mr. Right war? Selbst dann hatte er es nicht verdient, ein Notnagel zu sein. Würde sie mit Nick eine Beziehung eingehen, dann wäre er zweite Wahl. Sie wusste, dass selbst nach allem, was geschehen war, ihr Herz immer noch für Mark schlug. Für Mark, der es gewagt hatte, extra nach New York zu fliegen um ihr seine neue Freundin vorzustellen. Der es nicht einmal für nötig gehalten hatte, ihr zu erzählen, dass es diese neue Freundin gab. Der sich erst ihre Entschuldigung anhörte, die sie hoffen ließ, dass es eine gemeinsame Zukunft für sie beide gab, und ihr dann erst seine neue Freundin vorstellte.
     
    „Die letzte Nacht mit dir war großartig. Ich sagte dir doch schon, du bist mein bester Freund, und….“
    „ Ich bin also immer noch dein bester Freund“, fiel Nick ihr ins Wort. Er wirkte gekränkt und traurig.
    „ Nick. Ja du bist mein bester Freund. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte und daher denke ich, dass es vielleicht…keine so gute Idee ist, wenn wir eine Beziehung eingehen. Irgendwann wären wir dann vielleicht keine Freunde mehr, weißt du?!?!“
     
    Sie lehnte an der Küchenbar und fühlte sich elend. Sie musste sich an einem der Hocker festhalten, um nicht ins Wanken zu geraten.
     
    „Was ist nur los mit dir, Vicky“, rief Nick. „Ich verstehe dich nicht. Ich habe akzeptiert, dass du nichts von mir willst. Ich habe gelernt, damit zu leben, dass wir beide scheinbar nicht mehr als Freunde sein können, und es war okay. Aber warum hast du mir dann letzte Nacht gesagt, dass du dich in mich verliebt hast? Ich habe dir doch gesagt, dass du so etwas nicht so leichtfertig sagen darfst. Und dann hast du es doch irgendwie geschafft, mir weiß zu machen, dass du dich in mich verliebt hast. Und jetzt stehe ich hier wie der letzte Idiot. Es geht um Turner, richtig? Ich weiß, was zwischen dir und ihm gelaufen ist und dass er der Kerl war, der dich im Sommer so verletzt hat. Wolltest du dich mit mir von ihm ablenken?“
    „ Es tut mir so leid“, sagte Vicky verschämt. Sie konnte gut nachvollziehen, wie es Nick jetzt gehen musste. „Aber unsere Freundschaft…“
    Nick hatte seine Anzughose angezogen und war gerade dabei, sein Hemd zuzuknöpfen. Er schnappte sich das Jackett, das auf der Lehne der Couch lag und ging in Richtung Ausgang. Vor Vicky blieb er noch einmal stehen.
    „Unsere Freundschaft solltest du am besten vergessen“, sagte er. Kurze Zeit später konnte sie hören, wie die Tür ins Schloss fiel.

46
     
    Seit der Rückreise von New York hatte Mark von Janice nichts mehr gehört und war froh darüber. Das Treffen mit Vicky beim Bankett hatte ihm erst einen Höhenflug beschert und ihn dann in ein tiefes Tal geworfen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihn das Wiedersehen mit ihr emotional so aufwühlte.
     
    In den vergangenen Wochen hatte er keine Frauen mehr kennengelernt und diese Gier nach dem nicht-alleine-sein war versiegt und der Gier, Vicky nahe sein zu wollen, gewichen. Doch für ihn war klar, dass er nicht zurück nach New York konnte. Er hatte sie nicht nur einmal verletzt, sondern zweimal. Er war zu der Entscheidung gekommen, dass er sich mit all den Frauen immer nur umgeben hatte, weil er einfach nicht mit sich und seinen Gedanken alleine sein wollte. Im Prinzip war er ein Versager. Er war neununddreißig Jahre alt und führte das Leben eines Zwanzigjährigen. Hatte viele Frauenbekanntschaften, verbrachte die Nächte in Clubs, in denen andere Männer seines Alters höchstens ihre Söhne und Töchter abholten, betrank sich regelmäßig und weigerte sich vehement, eine fixe Beziehung einzugehen. Tief drinnen hatte er immer gewusst, dass dieses Versagerverhalten, wie er es selbst nannte, falsch war. Dass es irgendwie nur ein festklammern an seine Jugend war, weil er sich davor fürchtete, alt zu werden. Allein alt zu werden.
     
    Er hatte sein Leben genossen, dieses Leben als Gigolo, bis er in das Appartement neben

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