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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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ich bin so ganz und gar nicht der Typ Frau, der Mark anspricht!“ Bevor sie weiter sprechen konnte, drangen von unten Geräusche herauf.
    „ Hallo, jemand zu Hause“, rief eine Männerstimme. Kurz darauf fiel die Tür ins Haus.
    „ Das ist Harold“, rief Ellen und hastete aus dem Gästezimmer. Maggie eilte im Laufschritt hinterher und schließlich folgte auch Vicky.
     
    In der Eingangshalle stand Vickys Onkel Harold. Er war Anfang fünfzig, war etwa einen Meter und achtzig groß und hatte dunkles Haar, das sich an den Seiten schon grau zu färben begann. Harold Williams arbeitete ebenfalls als Anwalt. Er hatte eine eigene Kanzlei in San Francisco und war beruflich oftmals so eingespannt, dass er noch seltener nach Hause kam, als Vicky, die am anderen Ende der Staaten lebte.
     
    „Oh Harry, was für eine Freude“, Ellen war ganz außer sich, als sie ihren Sohn in die Arme schloss. „Es ist viel zu lange her. Das letzte Mal haben wir uns an deinem Geburtstag im Januar gesehen!“
    „ Ich weiß Mum, ich weiß“, antwortete Harold und stellte seine Reisetasche neben sich auf den Boden, um seine Mutter in die Arme zu schließen. „Aber du weißt ja von Dad, wie das ist. Mein Tag müsste etwa vierzig Stunden haben, und selbst dann hätte ich noch ein Zeitproblem!“ Er drückte seine Mutter noch einmal und wandte sich dann seiner Schwester Maggie zu.
    „ Hey, Schwesterchen. Morgen geht’s also ab unter die Haube, was“, er umarmte auch Maggie.
    Als nächstes war Vicky an der Reihe.
    „Frau Kollegin, ich habe gehört, du gehörst bei Kleinman und Stevens zur Anwaltselite!“ Harold schloss auch seine Nichte in die Arme.
    „ Ach, Onkel Harry, du solltest nicht alles glauben, was du so hörst!“
    „ Ich war letzten Monat mit Don Stevens zum Lunch verabredet, weil ich einen Fall zu euch transferieren werde. Er lobt dich in den höchsten Tönen. Und er hat mir etwas von dieser Kagan-Geschichte erzählt, die du übernommen hast. Darüber müssen wir nachher unbedingt noch einmal sprechen, ich denke, die Geschichte ist ziemlich interessant!“
    „ Ja, das ist sie zweifellos“, antwortete Vicky. „Ich bin mir jedoch sicher, dass wir alle Forderungen, die Mr. Kagan stellt, durchbekommen werden. Ich meine, wenn du dir die Beweislage einmal durchsiehst, dann…!“
    „ Ach, Harold, Vicky, hört auf, jetzt schon wieder übers Geschäft zu reden“, schalt Ellen die beiden. „Ihr seid doch gerade erst angekommen und könnt eure Anwaltsangelegenheiten auch später noch besprechen!“
    „ Ich würde auf sie hören, Harry!“ Alvin war gemeinsam mit Mark aus dem Wohnzimmer gekommen. Er ging auf Harry zu, gab ihm die Hand und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Freut mich, dass du hier bist!“
    „ Hey, denkst du, ich lasse mir die Hochzeit meiner Schwester entgehen“, lachte Harry, „und das Gratisbuffet?“ Dann wandte er seinen Blick auf Mark.
    „ Ich denke, wir kennen uns noch nicht“, sagte er zu ihm.
    „ Nein, tun wir nicht. Mein Name ist Mark Turner, ich bin mit Vicky hier!“
    „ Oh, mit Vicky, seid ihr…“
    „ Mark arbeitet ebenfalls für Kleinman und Stevens, Onkel Harry“, fiel Vicky ihrem Onkel ins Wort, als sie bemerkte, dass dieser dachte, Mark wäre mit ihr zusammen. „Er ist für das medizinische Gutachten im Fall Kagan zuständig. Mark ist plastischer Chirurg!“
    „ Oh, verstehe“, sagte Harold und schüttelte Mark die Hand. „Dann freut es mich, sie kennen zu lernen und ich hoffe, sie fühlen sich wohl bei uns!“
    „ Das werde ich bestimmt, vielen Dank!“
     
    Es war ein netter Abend. Die Gesellschaft die zum abendlichen Empfang vor der Hochzeit geladen war – es waren lediglich zwanzig engere Verwandte angereist, der Rest sollte erst am nächsten Tag nachkommen – hatte auf der Terrasse gegessen und jetzt waren einige ins Haus, ein kleiner Teil war in die Stadt zurück in die Hotels gefahren. Vicky hatte es genossen, all die Verwandten wieder zu sehen, die sie sonst entweder gar nicht, nur auf Facebook oder via E-Mail zu Gesicht bekam. Ihr wurde wieder einmal bewusst, was für ein Familienmensch sie eigentlich war und wie sehr sie die Zeiten vermisste, als sie ein kleines Mädchen war und jedes Wochenende ein Familientreffen stattfand. Sie liebte diese großen Familienfeste, zu denen alle möglichen Verwandten aus allen Ecken der Staaten angereist kamen. Es gab ihr irgendwie ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, auch wenn sie manche von ihnen monate- ja sogar

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