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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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auspacken, aber es gab jemanden, der es verhinderte.
    Vier B: Er wollte eine Bank überfallen, hatte einen Plan, den ihm aber Komplizen geklaut haben.
    Matti zögerte, das schien ihm zu verwickelt. Vier B könnte auch sein: Georg hat sich mit Kumpanen zerstritten.
    Vier C: Georg wurde versehentlich ermordet. Matti strich diesen Gedanken gleich wieder. Denn wenn es so gewesen sein sollte, wäre der Täter völlig durchgeknallt, sein Opfer auch noch im Park vorzuzeigen und es dann verschwinden zu lassen.
    Er biss ins Brötchen und trank einen Schluck vom kleinen Braunen.
    Fünftens: Warum wurde die Leiche vorgeführt?
    Fünf A: Um irgendjemandem zu beweisen, dass Georg tot war.
    Fünf B: … Matti stockte. Da fiel ihm nichts ein. Doch: Anja hatte die Leiche gefunden, bevor der Mörder sie beseitigen konnte. Und der hat dann die Lage genutzt, um sie doch noch verschwinden zu lassen.
    Wieder ein Bissen und ein Schluck.
    Sechstens: Warum hat der Mörder … war es der Mörder? … Alles andere war Quatsch … vielleicht war es ein Komplize des Mörders … aber das war jetzt egal. Also: Warum hat der Mörder die Leiche verschwinden lassen?
    Sechs A: Um Spuren zu verwischen. Spuren, die ihn als Mörder enttarnt hätten.
    Matti bedachte das und war überzeugt, dass es keinen anderen Grund geben konnte. Solange man Perversion und ähnlichen Quatsch ausschloss.
    Durch die Scheiben der Halle konnte er den Trubel beobachten. Vor der Glaswand waren Tische und Stühle aufgebaut. Überall standen Fahrräder, auch Motorräder und Roller. Der Radweg bestand aus zwei Fahrbahnen. Ein langer Typ auf einem Rennrad raste wie ein Hirnloser bis zur Ampel. Ein kleiner Peugeot-Lieferwagen rangierte in einen engen Parkplatz. Irgendwoher tönten Musik, Gitarre und Akkordeon.
    Matti mühte sich, alles in Erinnerung zu rufen, nichts zu vergessen. Als sie anrief, als er sie zum ersten Mal sah, als sie mit der Geschichte herausrückte, dass Georg ihr Vater sei.
    Sein Handy klingelte, Dornröschen stand auf der Anzeige. »Es ging flott mit dem DNS -Test. Georg ist Anjas Vater, zu neunundneunzigkommairgendwas Prozent.«
    Â»Dann hat sie da immerhin nicht gelogen.«
    Â»Wo bist du?«
    Â» Felix Austria .«
    Â»Bleib da, wir kommen vorbei.« Sie trennte das Gespräch.
    Er marterte sein Hirn weiter. Aber er fand keinen Sinn in Anjas Verhalten. Jetzt noch weniger. Sie war Georgs Tochter. Matti glaubte, dass sie es auch sein wollte, warum auch immer. Aber sie tauchte ab vor dem Vaterschaftstest, obwohl der bewies, was sie behauptet hatte. Wie soll man so was verstehen?
    Er trank einen zweiten Kaffee, als Dornröschen angeradelt kam. Sie hatte ein Heidentempo drauf, die roten Haare wehten im Fahrtwind. Sie bremste knapp vor Mattis Stuhl, klappte den Fahrradständer aus und schloss das Rad ab. Sie setzte sich neben Matti und schnaufte ein Weilchen. Als sie einen Kaffee und ein Glas Leitungswasser bestellt hatte, drehte sie sich zu ihm.
    Â»Fällt dir was dazu ein?«, fragte sie. »Ich hatte gedacht, sie linkt uns. Hat sie aber nicht.«
    Â»Was ich nicht kapiere: Was wollte sie von mir, von uns?«
    Â»Keine Ahnung. Ich kapier genauso wenig, was das mit der Leichenverschwinderei soll.«
    Â»Da wüsste ich einen Grund: Anja hat den Mörder gestört, und als sie weg war, hat er getan, woran sie ihn gehindert hatte.«
    Dornröschen nickte und bestellte einen Tee. »Das kann heißen, dass Anja was passiert ist. Entführung …«
    Â»Oder noch ein Mord. Wer einmal mordet …«
    Dornröschen wählte eine Nummer auf ihrem Handy. »Tag, Herr Schmelzer … ja, ich schon wieder … wir fürchten, dass unserer Freundin Anja Barth was Schlimmes passiert ist. Sie ist ja Zeugin eines Mordes, und der Mörder … ja, mein Genosse ist genauso gefährdet … vielleicht … für Polizeischutz reicht es nicht … den wollen wir auch nicht, diese Art von Schutz haben wir zu oft genossen.« Sie legte das Handy auf den Tisch und sagte: »Schmelzer kapiert es nicht.«
    Â»Auch nichts Neues.«
    Â»In einem Punkt hat er aber recht. Wenn Anja in Gefahr ist, bist du es auch.«
    Matti schüttelte den Kopf. »Ich bin erst später gekommen. Glaub nicht, dass der Mörder weiß, wer ich bin …«
    Â»Wenn er Anja entführt hat, weiß er es, jede Wette.«
    Matti schloss die Augen. Nein, diesen

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