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Ein Mörder unter uns

Ein Mörder unter uns

Titel: Ein Mörder unter uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Bourbon aus seiner Schreibtischschublade, packte sie am
Hals und zerschmetterte sie am Rand der Schreibtischplatte. Dann kam er mit dem
ausgezackten Scherben auf mich zu —«
    »Vielleicht war das der
kritische Punkt, Charlie ?« brummte ich. »Die ganzen
Jahre über zu verlieren war hart genug, aber erträglich. Vielleicht war der
Verlust der Frau, die er liebte, wirklich schlimm für Hoyt ;
aber was ihn unerträglich machte, war die Tatsache, daß Sie ihn nicht nur
wieder hereingelegt hatten, sondern daß Sie damit die einzige Beziehung
zerstört hatten, von der sein Dasein abhing. Meiner Ansicht nach hat er damals
einen Knacks gekriegt, und von da an ging es abwärts mit ihm. Er wollte Babs
Duane zurück haben, aber seine Rache war ihm sogar noch wichtiger .«
    »Da kennen Sie den armen alten Irv schlecht«, polterte Charlie. »Dazu hat er gar nicht
genügend Mut .«
    »Ich werde Ihnen die Sache noch
mal klarlegen, Charlie«, sagte ich verdrossen, »und zwar schnell. Irving hört,
daß Maxine aus dem neuen Stück zwangsweise ausgeschieden ist und daß Babs ihre
Rolle übernimmt. Er freut sich, weil er darin eine Chance sieht, Sie zu ärgern,
aber das ist alles. Dann hört er von Maxines Wutanfall, als sie erfährt, daß
Babs an ihre Stelle tritt, und daß sie schwört, Babs würde niemals die Rolle
bekommen. Das schien für Hoyt eine Herausforderung zu
sein, und so begann er zu überlegen.
    Mit Sonia Scott in der Nähe,
die ihn vor dem Einsamsein bewahrte, hielt er Babs
Duane für entbehrlich. Was das betraf, so war jedermann entbehrlich, wenn er
nur eine Chance hatte, ein für allemal seine Rechnung
mit Ihnen zu begleichen. >Ich werde Babs vorher zum Teufel schicken !< hatte Maxine gesagt und hatte darauf hier in Manhattan
Zuflucht gesucht, wo Sie auftauchten, um ihr Ihr Mitgefühl zu bezeigen. Hoyt heuerte zwei Gangster an, von denen der eine mit
Sicherheit ein professioneller Killer ist, und wies sie an, einen Mordversuch
auf Babs zu unternehmen, der haarscharf danebengehen sollte .«
    »Was meinen Sie
>danebengehen sollte< ?« Charlie starrte mich an.
    »Das war die Sache mit dem Auto
— es bedurfte schon eines Profis, um die Sache echt wirken zu lassen. Es war
wichtig für Irv , daß es dabei Zeugen gab, also mußte
das Ganze echt wirken. Das gab ihm einen Grund, in Babs’ Hotel zu ziehen und zu
schwören, er werde sie vor der bösartigen Maxine Barr beschützen, die schon
immer die arme kleine Babs gehaßt hatte und die
offensichtlich Schützenhilfe von einem notorisch gefährlichen Burschen bekam,
der schon immer zu Gewalttätigkeiten geneigt hatte: Sie, Charlie!
    Zwei Tage später ließ er Kirch
den zweiten knappen Mißerfolg mit dem Scheinwerfer
inszenieren. Den blöden Streich mit den vergifteten Pralinen muß Hoyt selber ausgeführt haben, er war so dumm. Wer konnte
schon mit einer Schachtel unter dem Arm ins Hotel hereinspaziert kommen, einen
Schlüssel, der in Babs’ Türschloß paßte ,
aus der Tasche nehmen und unbemerkt wieder verschwinden, wenn nicht Hoyt ? Aber drei nachgewiesene Mordversuche an Babs reichten
für seine Absichten. Er zwang Friberg , Lester Knight
anzurufen und ihm zu drohen, die Geschichte, auf welche Weise Sie beide Babs
umzubringen versuchten, überall publik zu machen, wenn noch ein weiterer Anschlag
auf ihr Leben stattfände. Er wußte natürlich, daß das Knight in panischen
Schrecken versetzen würde, und daß er sofort mit Ihnen beiden reden würde .«
    »Das klingt alles auf
entsetzliche Weise einleuchtend, Rick«, sagte Maxine schwach. »Aber ich
begreife noch immer nicht, was ihm das bis jetzt genützt hat ?«
    »Das Ganze hat Lester Knight
ausreichend geängstigt, um mich zu beauftragen, die Sache auf irgendeine Weise
im Keim zu ersticken«, sagte ich. »Sie beide waren ziemlich beunruhigt, als wir
uns gestern unterhielten. Maxine jedenfalls so sehr, um sich mir gegenüber, nun
ja, recht ermutigend zu verhalten. Charlie soweit, um mir ein Hotelzimmer zu
bestellen, mir ein Zugbillett und ein paar Gläser
Whisky zu spendieren und mir zu drohen, er würde mich an der Westküste
ruinieren, wenn ich keinen Erfolg hätte .«
    »Aber Irving Hoyt ist dadurch um nichts weitergekommen, Rick«, sagte sie
scharf. »Wenn er sich rächen will, muß er doch wesentlich mehr vorhaben als
das, was er bisher erreicht hat ?«
    »Stimmt«, sagte ich müde. »Und
da komme ich ins Spiel. Ich habe ja gesagt, daß die ganze Situation lausig ist
und ich nicht weiß, ob ich oder irgendein

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