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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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gähnte. Geschlafen hatte sie nach dem Besuch gestern nicht mehr. Heute Morgen hatte sie erst einmal das Vorzelt kontrolliert. Der Radiorekorder war noch da und sonst hatte es dort nichts gegeben, was sich gelohnt hätte zu stehlen. Wahrscheinlich hatte sie ihn gestört. Toni warf ihr Handtuch beiseite und beobachtete ihre Kinder, die nun im Sand buddelten. Sie lächelte über deren Sorglosigkeit. Zum Glück wussten sie nichts über die Ängste und Sorgen ihrer Mutter. Toni bemühte sich, sich den Kindern gegenüber nichts anmerken zu lassen. Sie schluckte und kämpfte gegen ihre depressive Stimmung an. Was sollte sie nur machen? Toni traten Tränen in die Augen und ärgerlich blinzelte sie sie weg. Sie war nicht verrückt. Und sie bildete sich nichts ein! Da war jemand gewesen, heute Nacht! Auch wenn er nichts gestohlen hatte. Und es keinen Hinweis darauf gab, dass jemand da gewesen war. Gedankenverloren starrte Toni auf die anderen Leute, die gutgelaunt am See lagen. Sie zwang sich, an irgendetwas anderes zu denken. Neben ihr hatte sich eine Frau niedergelassen, die sich gerade entblößte, und neidisch warf Toni einen Blick auf deren Figur. Sie selber hatte, seit sie nicht mehr joggte und noch mehr aß, weil sie das immer tat, wenn sie nervös war, noch ein paar Pfunde zugelegt, so dass sie jetzt bei Kleidergröße 42 angelangt war. Besser noch 42/44, wenn sie ehrlich mit sich war. Toni seufzte. Wären das mal ihre einzigen Probleme. Sie sah noch einmal auf die Frau, die sich gerade ihr Bikinioberteil auszog. Toni hatte noch nie so viele Nackte gesehen, wie hier im Osten. Hier gab es sogar FKK-Campingplätze. Toni ließ den Blick über die Menge schweifen und entdeckte noch vier andere, die Oben ohne hier lagen. Sie wünschte, sie würde sich das trauen. Über sich selber schmunzelnd, warf sie einen Blick auf ihre Kinder, ehe sie weiter die Leute beobachtete. Dort hinten, am Schilf, waren sogar zwei ganz Nackte. Dagegen sah der angezogene Mann daneben direkt merkwürdig aus. Toni verging das Lächeln, als sie noch einen Blick auf den Mann warf, der in kurzer Hose und Kapuzenshirt am Rand des Schilfs stand. Er drehte sich in ihre Richtung und schien sie zu beobachten. Toni griff nach ihrer Tasche. „Kinder, kommt, wir gehen“, rief sie aufgebracht. Welcher Mann lief bei dieser Hitze mit übergezogener Kapuze rum? Und dann halb versteckt zwischen den Nackten? Toni erhob sich. „Kinder! Kommt!“ Sie wollte grade ihre Decke ausschütteln, als sie innehielt. Warum rannte sie weg? Hier am helllichten Tag zwischen all den anderen Menschen konnte er ihr ja schlecht etwas antun. Dies war die Gelegenheit, den Stalker endlich zu entlarven! „Ihr wartet hier!“, sagte zu ihren verdutzten Kindern, als diese zur Decke gelaufen kamen und stapfte auf den vermummten Mann zu. Dieser wandte sich ab und wich weiter zurück in den Schatten. Oh, nein, diesmal nicht! Toni rannte durch die sonnende Menge, bemerkte kaum, dass sie diverse Leute mit Sand besprenkelte und packte schließlich den Mann am Arm. „So, du Mistkerl“ Sie riss ihm mit der anderen Hand die Kapuze runter. „Hab ich dich endlich.“ Toni betrachtete das Gesicht des Mannes. Er war ihr unbekannt. Eigentlich hatte sie mit einem Bekannten gerechnet.
    „Was fällt Ihnen ein?“, rief eine Frauenstimme.
    Toni riss ihren Blick vom verdutzten Gesicht des Mannes und sah hinab auf die empörte Nackte, die zu ihren Füßen saß. Daneben saßen zwei genauso nackte Kinder. Langsam dämmerte Toni, dass sie wohl einen Fehler begangen hatte. Sie merkte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. Langsam sah sie wieder auf das Gesicht des Mannes mit der sonnenverbrannten Glatze.
    „Was ist das für eine Frau?“, fragte die Frau und erhob sich.
    „Keine Ahnung!“, antwortete der Mann und wand seinen Ärmel aus Tonis Griff.
    „Keine Ahnung?“, keifte die Frau zurück.
    Toni riss sich zusammen. „Oh, liebe Güte. Es tut mir so leid!“, beteuerte sie. „Das ist alles ein Irrtum.“ Sie sah entschuldigend abwechselnd zu beiden Personen.
    „ Irrtum? Was wollen Sie von meinem Mann, he?“, wütete die Frau.
    „Gar nichts! Ich dachte, er würde mich verfolgen…“
    „Was tust du?“, wandte sich die Frau wütend an ihren Ehemann.
    „Oh, nein, nein, es war ja ein Irrtum. Ich dachte, wegen der Kapuze, zwischen all den Nackten“, erklärte Toni hektisch. „Aber jetzt sehe ich, wie die Glatze glänzt. Deswegen die Kopfbedeckung, Ich-.“
    „Sind Sie verrückt?“, rief der

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