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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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Anrufe gewartet. Allerdings konnte er sie seit Samstag nicht mehr erreichen. Gestern und heute Mittag hatte es aber geklingelt. Also hatte sie Empfang gehabt. Entweder hatte sie genug von ihm oder etwas war nicht in Ordnung. Obwohl Mark eher auf ersteres tippte, konnte er nicht anders, als sich Sorgen zu machen. Gleichzeitig kam er sich dämlich vor. Wenn er ehrlich war, bezweifelt er, dass es wirklich irgendeine Bedrohung gab. Er legte das Telefon beiseite. Er sah auf die Uhr. Es war halb acht. Er musst noch was einkaufen, wenn er heute noch was essen wollte. Er schnappte sich seine Autoschlüssel und marschierte zu seinem Auto. Er nickte Tonis Vater grüßend zu, der gerade ihre Blumen tränkte. Dieser grüßte zurück und Mark zögerte, als er seine Autotür öffnete. Er lehnte sich auf die offene Türe und sah über das Auto hinweg den Mann an, der ihm nun den Rücken zudrehte. Was sollte er sagen? >Entschuldigung, haben Sie was von Ihrer Tochter gehört?<  Was sollte ihr Vater dann denken? Aber Mark machte sich nun mal Sorgen. Er räusperte sich. „Ganz schön warm, was?“ Was kam er sich bescheuert vor. Tonis Vater warf ihm einen Blick zu. „Ja, langsam darf es sich mal wieder abkühlen.“
    „Ganz schön viele Blumen, die Sie da zu tränken haben, huh?“
    „Und das sind nicht mal alle. Den ganzen Garten hat meine Tochter auch noch voll“, lachte Paul Nessel.
    „Äh, ja…“
    „Aber am Wochenende kommen sie ja alle wieder, dann bin ich erlöst vom Gießen.“
    „Aha. Hat hoffentlich auch so schönes Wetter.“
    „Ja, die haben es genauso heiß wie wir hier. Die letzten Tage sogar noch heißer, wie ich gehört hab.“
    Mark war genauso schlau wie vorher. „Also haben sie einen schönen Urlaub, was?“ Mark merkte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss, als sein Gegenüber ihm einen verwunderten Blick zuwarf. Kein Wunder. Er tratschte sinnloses Zeug.
    „Will ich hoffen. Die können sich nicht so oft melden, schlechte Telefonverbindung oder so etwas. Aber gestern haben die Enkel mit meiner Frau telefoniert und sagten, sie würden am liebsten noch länger bleiben.“ Er lachte. Dann sah er Mark genauer an. „Ihr Auto hab ich schon mal woanders gesehen.“ Er stellte die Gießkanne ab. „An der Autowerkstatt, wo meine Tochter ihr Auto hat reparieren lassen.“
    „Ja, ich arbeite da.“
    „Ah, dann sind Sie der gute Bekannte, der es repariert hat.“
    Mark nic kte, und als der andere nichts mehr hinzufügte, wandte Mark sich zum Gehen. „Na, dann, schönen Tag noch“, verabschiedete er sich, ehe er in sein Auto stieg. Also war alles in Ordnung. Hätte er sich auch denken können. Sie hätte einfach keine Lust mehr, sich mit ihm zu unterhalten. Mark startete den Wagen und raste davon.
     
    Toni saß auf einer Bank auf dem Spielplatz und beobachtet Simon beim Trampolinspringen. Sie leckte an ihrem Eis und dachte daran, dass morgen wieder Freitag war. Wochenende. Die ganze Woche über hatte Toni nichts Ungewöhnliches mehr bemerkt. Das sagte ihr, dass ihr Verfolger nur am Wochenende hier gewesen war. Also hatte er keinen Urlaub und war Sonntagnacht wieder nach Hause gefahren. Toni biss nachdenklich noch ein Stück von ihrem Eis ab. Das hieß auch, dass sie ab morgen Nacht wieder mit ihm rechnen musste. Letztes Wochenende war sie so deprimiert gewesen, dass sie für kurze Zeit einfach hingenommen hatte, einen Schatten zu haben, der sie beobachtete. Doch im Laufe der Woche hatte sich ihre Stimmung ein wenig gebessert. Doch nun graute ihr wieder beim Gedanken daran, ihn bald wieder irgendwo zu entdecken. Aber Samstagmorgen würden sie sowieso wieder nach Hause fahren. Toni warf den Stiel in den Mülleimer neben der Bank und lehnte sich zurück. Sie nahm ihr Handy aus der Tasche und sah auf die gemeldeten Anrufe, die sie ignoriert hatte. Sie wäre so gern rangegangen und hätte mit Mark telefoniert. Aber sie hatte gewusst, dass sie dann wieder von dem Stalker anfangen würde und sie wollte nicht, dass er sie ebenfalls für verrückt abstempelte. Und ein weiterer Grund war, dass sie sich viel zu sehr auf seine Anrufe freute. Das musste sie unterbinden. Sie war alleine und er war der einzige, der ihr zuhörte. Das war der einzige Grund, warum sie so gern mit ihm telefonierte, sagte sie sich. Aber sie wollte nicht eine von den Frauen sein, die sich an jeden klammerten, der sich gerade anbot, weil sie im Leben nicht klar kamen. Toni brauchte niemanden! Hilflos zu erscheinen, ließ ihr Stolz einfach nicht zu.

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