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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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jetzt kein Haus mehr, sondern eine tickende Bombe.
    Sie lief die Treppe hinunter und zur Suite der Richterin. Sie machte sich gar nicht erst die Mühe, anzuklopfen, sondern riss die Tür auf und stürmte ins Zimmer.
    Es war stockdunkel. Carrie konnte nicht einmal die Hand vor dem Gesicht sehen. Sie durchquerte unsicher das Wohnzimmer und hätte beinahe eine Lampe umgeworfen, als sie mit dem Ellbogen gegen den Schirm stieß. Sie fing sie auf und fand nach einigem Suchen den Lichtschalter.
    Sara lag im Bett. Carrie erkannte ihre Gestalt unter der Decke, konnte ihr Gesicht aber nicht sehen. Die Vorhänge waren ganz zugezogen. Carrie schob sie auf und sah nach unten. »Verdammt«, murmelte sie. Da war noch ein rotes blinkendes Licht.
    Carrie drehte sich um und ging auf das Bett zu, während sie lauschte, ob Sara atmete. Es war nur die Klimaanlage zu hören, die sich in Betrieb setzte.
    Carrie legte die Hand auf Saras Schulter und schüttelte sie sanft. »Wachen Sie auf, Sara«, forderte sie.
    Die Richterin rührte sich nicht. Carrie schüttelte sie noch einmal, diesmal ein wenig fester. »Kommen Sie, Sara. Sie müssen wach werden.« Sara ächzte.
    Carrie legte die Finger an das Handgelenk der Richterin und fühlte ihr den Puls. Als sie ihn fand, hätte sie fast erleichtert aufgeschrien.
    Sie wusste, was vor sich gegangen war. In den Sandwiches, die Monk ihnen gestern serviert hatte, musste eine Droge gewesen sein. Sie selbst hatte sich übergeben und war so das meiste von dem Gift losgeworden. Wie viel davon hatten Sara und Anna erwischt?
    Sie packte Sara an den Schultern und schüttelte sie heftig. »Machen Sie die Augen auf, verdammt. Wachen Sie auf, Sara.«
    Ein weiteres Ächzen war die einzige Antwort. Carrie schaute auf die Uhr, die auf dem Sekretär stand. Ein Uhr mittags! Dann richtete sie den Blick aufs Nachtkästchen -dort lehnte, genau wie sie es erwartet hatte, ein Kuvert an der Lampe, auf dem Saras Name stand. Die Handschrift war dieselbe.
    Sollte sie den Brief öffnen?
    »Gehen Sie weg.«
    Saras mürrische Stimme erschreckte Carrie bis ins Mark. Sie wich zurück, als sich Sara auf den Rücken drehte und sie noch einmal aufforderte zu verschwinden.
    »Nein«, erwiderte Carrie. »Öffnen Sie die Augen. Sie müssen wach werden.«
    Sara verstand sie und versuchte mühsam, sich aufzusetzen, schaffte es aber nicht ganz und fiel zurück. Sie starrte Carrie an und langsam kam sie zu Bewusstsein.
    »Was … was machen Sie hier?«
    »Hören Sie mir zu«, befahl Carrie. »Sie sind betäubt worden. Verstehen Sie, was ich sage? Bitte, konzentrieren Sie sich. Wir sind in großen Schwierigkeiten.«
    »Betäubt?« Sara schüttelte den Kopf. »Nein, ich nehme keine Beruhigungsmittel.« In ihrer Verzweiflung schrie Carrie die Richterin an: »Man hat uns etwas ins Essen gemischt, Sara! Können Sie mich verstehen?«
    »Ja. Wollen Sie damit sagen, dass das Essen vergiftet war?«
    »Ja, ganz recht«, antwortete Carrie. »Halten Sie die Augen offen. Ich hole ein nasses, kaltes Tuch. Kommen Sie, Sara«, redete sie ihr zu. »Setzen Sie sich auf.«
    Als Carrie mit einem tropfnassen Waschlappen aus dem Bad zurückkam, war es Sara gelungen, sich aufzurichten. Sie lehnte am Kopfteil des Bettes.
    Sie starrte Carrie an, als würde sie sie zum ersten Mal sehen. »Was machen Sie in meinem Zimmer?«
    Carrie versuchte, das nasse Tuch auf Saras Stirn zu legen, aber die Frau stieß ihre Hände weg.
    »Wir sind in ernsthaften Schwierigkeiten«, wiederholte Carrie. »Ich muss Anne wecken. Sie müssen mir gut zuhören, Sara. Okay?«
    »Hören Sie auf, mich anzuschreien, ja? Ich bin jetzt wach. Von welchen Schwierigkeiten sprechen Sie?«
    »Überall am Haus ist Sprengstoff angebracht, alles ist verdrahtet.«
    Sara blinzelte. »Das begreife ich nicht.«
    »Wir sind hier drin gefangen«, sagte Carrie. »Wenn einer von uns eine Tür oder ein Fenster öffnet, fliegt das ganze Haus in die Luft. Sehen Sie zur Balkontür«, drängte sie. »Erkennen Sie das rote Blinklicht?«
    Sara glaubte ihr kein Wort. »Das ist nichts weiter als ein übler Streich.«
    »Nein, das ist es nicht«, beharrte Carrie. Sie nahm den Brief vom Nachtkästchen. »Öffnen Sie ihn«, forderte sie. »Ich habe auch einen bekommen. Nehmen Sie den Brief mit hinunter ins Wohnzimmer, ich bringe meinen auch mit. Bitte, öffnen Sie weder ein Fenster noch eine Tür nach draußen, auch wenn Sie mir nicht glauben. Okay? Ich muss zu Anne, bevor sie aufsteht und ein Fenster aufmacht.«
    Sara

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