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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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versucht, ein Gesamtbild zu bekommen. Zunächst bin ich davon ausgegangen, dass ein und dieselbe Person die Morde an den drei Frauen in Auftrag gegeben hat. Deshalb habe ich überlegt, was sie gemeinsam haben könnten. Aber meine Theorie ist vielleicht nicht viel wert.«
    »Was heißt das?«
    »Wir müssen auch die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass es drei Auftraggeber gibt und dass sich Monk, aus welchen Gründen auch immer, dazu entschlossen hat, die Opfer gleichzeitig zu eliminieren.«
    John Paul gab ihr im Stillen Recht. »Eines steht fest. Monk hat eine Menge Geld dafür eingestrichen, dass er diese Frauen tötet. Er ist nicht billig. Wenn Monk die drei wirklich zusammengebracht hat, dann erhebt sich die Frage, wer den Tod Ihrer Tante will.«
    Er erwartete, dass Avery ihm einen Vortrag halten würde, wie reizend und liebenswert ihre Tante sei und dass sie keinen einzigen Feind hätte.
    »Es gibt viele Menschen, die meine Tante nicht mögen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie von einigen sogar gehasst wird«, sagte sie stattdessen.
    Damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Ja?«
    »Carrie kann manchmal ganz schön … schroff sein.«
    »Ist das so?«
    Avery nickte. »Sie arbeitet in einer sehr umkämpften Branche.«
    »Ach? Und was für eine Branche ist das?«
    »Fernsehwerbung.«
    »Wie bitte?«
    »Sie produziert Werbespots fürs Fernsehen.«
    John Paul lachte.
    »Allerdings«, fuhr Avery fort, ohne auf seine Reaktion einzugehen, »würde keiner ihrer Geschäftskollegen so weit gehen, sie eliminieren zu lassen.«
    »Wie können Sie da so sicher sein?«
    »Ich bin es einfach«, gab sie zurück.
    »Womit wir wieder bei Ihrem Onkel Tony wären. Wie gut ist ihre Ehe? Wissen Sie von irgendwelchen Problemen?«
    Ihr wurde plötzlich übel. »Carrie glaubt, dass Tony sie betrügt.«
    »Aha.«
    »Sie waren bei einem Eheberater.«
    »Hat Carrie mit ihren Vermutungen Recht?«
    »Tony liebt sie«, sagte Avery.
    »Wie gut kennen Sie Ihren Onkel?«
    »Nicht so gut, wie ich sollte«, räumte Avery ein. »Ich habe ein Internat besucht und war nur im Sommer zu Hause, und später habe ich in Carries Büro gearbeitet. Trotzdem glaube ich, dass ich seinen Charakter ganz gut beurteilen kann. Tony wäre ihr niemals untreu.«
    »Ehefrauen spüren so was gewöhnlich.«
    »Carrie ist keine typische Ehefrau. Sie ist von Natur aus sehr argwöhnisch. Ich denke, sie hegt tief in ihrem Inneren Zweifel, dass ein Mann sie wirklich lieben kann. Sie ist … unsicher und deshalb oft sehr barsch. Sie möchte nicht, dass jemand ihre Verletzlichkeit erkennt.«
    »Das führt uns wieder …«
    »Falls die drei Mordaufträge nicht von ein und derselben Person stammen und jemand Monk angeheuert hat, um Carrie und mich zu töten, dann …«
    »Was dann?«
    »Dann weiß ich, wer es ist.«

11
    Die erste Stunde war ein Alptraum. Danach wurde es noch schlimmer.
    Die Verrückte hätte sie um ein Haar ins Jenseits befördert. Annes Hand lag auf dem Türknauf, als sich Carrie auf sie stürzte. Anne war so dürr, dass sie umfiel und hart auf dem Boden aufschlug. Carrie plumpste auf sie. Beide schrien. Carrie hatte ihre liebe Not, die Frau zur Vernunft zu bringen. Sie rangen und kämpften, und Anne versuchte, Carrie mit ihren langen, künstlichen Fingernägeln die Augen auszukratzen. Sie kam auf die Knie und wäre Carrie beinahe entwischt. Doch Sara packte sie am Fuß und zerrte sie von der Tür weg.
    Die Wut verlieh der dünnen, zerbrechlichen Anne beinahe übermenschliche Kräfte, aber sie waren zum Glück schnell erschöpft. Keuchend vor Anstrengung drückte Carrie die Irre auf den Marmorboden und setzte sich auf ihren Rücken. Sie presste ihr beide Hände auf den Hinterkopf.
    »Suchen Sie etwas, womit wir sie fesseln können«, schrie Carrie Sara zu, um sich über Annes Kreischen hinweg verständlich zu machen.
    Zehn Minuten später saß Anne auf einem Stuhl am runden Tisch in der Frühstücksnische. Ihre Handgelenke waren mit Telefonkabeln an den Armlehnen festgebunden.
    »Wie können Sie es wagen, mich so zu behandeln? Das wird nicht ungestraft bleiben. Warten Sie’s nur ab. Ich werde Sie anzeigen.«
    Carrie sank erschöpft neben Anne auf einen Stuhl. Sie legte die Hand an die Stirn und stützte den Ellbogen auf den Tisch. »Und wie möchten Sie das bewerkstelligen, Anne?«
    »Miststück«, schimpfte Anne. »Ich werde die Polizei anrufen.«
    »Nur zu. Benutzen Sie das Telefon. Oh – Moment, das geht

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