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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Händen. Sie machte keine unnötigen Worte. »Da rüber, alle beide. Setzt euch neben euren Freund und haltet den Mund, bis ich hier fertig bin.«
    Der Ziegenbart schüttelte den Kopf. »Du sagst mir nicht, was ich tun soll, Süße.«
    »Wir haben kein Telefon«, knurrte Kenny.
    »Klar haben Sie eines«, erklärte John Paul und näherte sich Kenny.
    »Was ist passiert, Mark?«, wollte der eine Bruder vom anderen wissen.
    Der Ziegenbart stolzierte herbei und bildete sich ein, sich zwischen Avery und John Paul drängen zu können.
    »Jetzt bin ich dran«, murmelte John Paul in dem Bruchteil einer Sekunde, bevor er den Ziegenbart mit dem Kopf voran gegen die Wand schleuderte. Der Junge ließ Bier und Eis auf Mark fallen, er selbst landete neben seinem Freund.
    Weder Avery noch John Paul brauchten den dritten Betrunkenen aufzufordern, sich zu seinen Kumpels zu gesellen. Er taumelte zu ihnen, stellte das Bier auf den Boden und setzte sich hin. Er lehnte sich zurück, öffnete eine Dose und nahm einen großen Schluck.
    Kenny registrierte, dass John Paul den Telefonapparat auf dem Ladentisch ansah. »Ich wollte sagen, dass wir natürlich ein Telefon haben, aber es funktioniert nicht. Die Leitung ist kaputt, und es dauert Wochen, bis jemand herkommt, um sie zu reparieren. Für den Fall, dass Ihnen das noch nicht aufgefallen ist, wir sitzen hier mitten in der Wildnis.« Er redete so schnell, dass er sich etliche Male verhaspelte.
    Kenny merkte, dass John Paul ihm kein Wort glaubte, deshalb wandte er sich an Avery. Wieder hatte er das falsche Lächeln aufgesetzt. »Hat Ihr Begleiter ein Problem?« Während er Avery angrinste, verschwand seine Hand langsam unter der Theke.
    Er senkte den Blick und begriff zu spät, dass es verhängnisvoll war, John Paul auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Er hörte ein Klicken, zuckte herum und spürte plötzlich den Lauf eines Revolvers an seiner Stirn.
    »Mann, warten Sie. Dazu besteht gar kein Grund«, stammelte Kenny.
    »John Paul, wir brauchen seine Unterstützung«, sagte Avery.
    »Und auf diese Weise bekommen wir sie«, gab John Paul zurück. »Drehen Sie sich um, Kenny, und legen Sie die Hände an die Wand. Avery, nehmen Sie seinen Revolver an sich; er ist unter der Theke.«
    Sie ging hinter den Ladentisch und fand sofort die Magnum im unteren Fach. Sie zog sie hervor und checkte sie. Die Waffe war geladen und schussbereit. Avery sicherte sie, dann entdeckte sie eine Schachtel mit Munition, nahm auch die an sich und steckte beides in eine Plastiktüte, auf die ein Eichhörnchen gedruckt war.
    »Was machen Sie mit einer Magnum? Haben Sie eine Genehmigung dafür?«, fragte sie Kenny.
    »Das geht Sie einen feuchten Kehricht an.«
    Seine kumpelhafte Fassade war zerbröckelt und allmählich kam sein wahrer Charakter zum Vorschein. Kennys Gesicht war wutverzerrt. »Ich kann jedem Kunden die Tür weisen, wenn er mir nicht passt«, stieß er hervor. »Und wenn ich eine geladene Waffe in meinem Geschäft haben will, dann ist das allein meine Sache. Kann ich mich jetzt wieder umdrehen? Ich bekomme eine Genickstarre. Sie können meinetwegen telefonieren. Ich hatte nur Angst … dass sie ein Ferngespräch führen und mein Cousin George – er ist der Besitzer des Ladens – das Geld von mir verlangt, wenn er die Rechnung sieht.«
    »Wo ist George?«, erkundigte sich Avery.
    »Er wurde von einer alten Bärin angegriffen. Er hat erst, als er ihre Jungen sah, gemerkt, dass sie da war«, sagte Kenny. »Darf ich mich jetzt umdrehen und die Hände herunternehmen? Sie sehen, dass ich kooperativ bin, und meine Magnum dürfen Sie behalten.«
    »Das tun wir ganz bestimmt«, erklärte John Paul.
    Avery ging zum Telefon. Dabei fiel ihr eine Brieftasche auf, die zwischen Kassenzetteln in einem Abfalleimer neben der Registrierkasse lag. Sie bückte sich, um sie herauszuholen. Ihr stockte der Atem: Es war eine neue schwarze Prada-Brieftasche. Carrie besaß alles, was Prada herstellte.
    Kenny beäugte John Paul. »Wenn Sie mich ausrauben wollen, dann sage ich Ihnen lieber gleich, dass ich nicht viel Geld hier habe. Vielleicht zwei Hundert-Dollar-Scheine und vierzig Dollar Kleingeld.«
    »Woher haben Sie die Hundert-Dollar-Scheine?«, fragte John Paul.
    »Von einem Kunden.«
    »Wir sind nicht hier, um Sie auszurauben«, sagte Avery und öffnete die Brieftasche – sie war leer. Dann hielt sie sie hoch, um sie John Paul zu zeigen. »Ich glaube, das hier gehört meiner Tante.«
    Kenny packte sie von hinten

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