Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Moment fürs Leben. Roman

Ein Moment fürs Leben. Roman

Titel: Ein Moment fürs Leben. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
Vom Netzwerk:
die Hand schüttelte.
    »Ich bin nur heute Abend hier. Adam, das ist Jenna«, erwiderte Blake, trat beiseite und schob Jenna ins Scheinwerferlicht. Sie wirkte ein bisschen überfordert und zu Recht verlegen, weil sie so in meine Geburtstagsfeier hereinplatzten. Halb entschuldigend, halb triumphierend sah sie mich an, gratulierte mir und entschuldigte sich, dass sie kein Geschenk mitgebracht hatte.
    »Tut mir leid«, sagte sie leise. »Ich dachte, er wollte nur kurz jemandem hallo sagen.«
    »Aha.« Ich setzte ein Lächeln auf, obwohl sie mir wirklich leidtat. »So ist er eben.« Als sie die anderen begrüßte, spürte ich plötzlich eine Hand auf meinem Arm.
    »Tu’s nicht«, sagte Blake leise.
    »Blake, du weißt ja nicht mal, was ich vorhabe.«
    »O doch, ich weiß, worauf du es abgesehen hast. Du willst ein paar Fans und brauchst dafür einen Buhmann. Hör zu, tu es nicht. Wir finden eine andere Möglichkeit, ihnen die Sache zu erklären.«
    »Blake, es geht nicht um sie«, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Es geht um mich.«
    »Aber was du tun willst, hat auch mit mir zu tun, deshalb finde ich, dass ich auch etwas zu sagen habe.«
    Ich seufzte.
    »Sieht aus, als brauchen wir noch zwei Stühle«, sagte Riley, ganz der Showmaster, der die Atmosphäre aufrechterhalten wollte.
    Ich sah auf den leeren Stuhl neben mir und sah auf meine Uhr. Inzwischen war eine halbe Stunde seit der vereinbarten Zeit vergangen, Don würde nicht mehr kommen. »Nein«, sagte ich traurig, »wir brauchen nur einen Stuhl, er kann den hier haben.« Dann rückten alle einen Platz auf, und nun saß Mum neben mir.
    Blake setzte sich mir gegenüber ans untere Tischende, Jenna kauerte an der Tischecke neben ihm, auf der anderen Seite Andrew neben sich, zwei fünfte Räder an unserem Wagen, die miteinander sympathisierten.
    »Na, schaut euch das an«, dröhnte Chantelle. »Wie in alten Zeiten. Außer ihm«, fügte sie mit einem Blick auf Andrew hinzu. »Damals war ich noch mit Derek zusammen.« Sie tat, als müsste sie kotzen. Andrew wurde wieder puterrot.
    »Also, was hab ich verpasst?«, fragte Blake in die Runde, sah dabei aber nur mich an.
    »Noch gar nichts«, antwortete David.
    »Lucy war gerade dabei, uns etwas Wichtiges mitzuteilen«, sagte mein Leben und sah Blake eindringlich an. »Etwas, das ihr sehr viel bedeutet.«
    »Nein, das ist schon okay«, sagte ich leise und erschöpft. »Vergesst es einfach.«
    »Okay«, hakte Blake sofort ein. »Ich hab selbst auch ein paar wichtige Neuigkeiten.« Sofort wandten sich alle Köpfe zu ihm, wie bei einem Tennismatch. »Ich habe gerade erfahren, dass mein Vertrag für mein neues Kochbuch und die Sendung unter Dach und Fach ist.«
    Alle gaben beifällige Laute von sich, vor allem unsere Freunde. Meine Familie und mein Leben schienen nicht so begeistert, verhielten sich aber höflich – das heißt, mein Leben buhte, aber so leise, dass nur ich es hören konnte. Bei genauem Hinhören fand ich auch den Jubel der anderen nicht mehr ganz so enthusiastisch, aber ich war nicht sicher, ob Blake es bemerkte, und falls es ihm auffiel, war er offensichtlich trotzdem nicht gewillt, den Mund zu halten, sondern begann von einem Fischgericht zu erzählen, das er sich ausgedacht hatte, nachdem er in Spanien auf heißen Steinen unter glühender Sonne gebratene Sardinen gegessen hatte. Adam schien etwas irritiert, dass Blake so hereingeplatzt war, was von allen offenbar als störend empfunden wurde. Nur Jenna wirkte völlig hingerissen. Lisa sah aus, als würde sie gleich platzen – ob das an ihrer Schwangerschaft lag oder an Blake, wusste ich allerdings nicht. Jamie klinkte sich nach kürzester Zeit völlig aus und glotzte stattdessen fasziniert auf Lisas Wassermelonenbrüste.
    »Also wirklich«, wandte Mum sich leise an mich, »er hat sich überhaupt nicht verändert, oder?« An der Art, wie sie das sagte, erkannte ich, dass sie es nicht positiv meinte, was mich überraschte, denn ich hatte immer gedacht, sie wäre fasziniert von ihm und seinen Geschichten. Vielleicht war sie tatsächlich nur höflich und aufmerksam gewesen? Am Tisch hatten sich kleine Gesprächsgrüppchen gebildet, denn einer nach dem anderen blendete Blakes Geschichten aus, die nahtlos ineinander überzugehen schienen, bis schließlich nur noch Lisa übrig blieb, und mit ihr war nicht zu spaßen.
    Auf einmal hob sie die Hand, gähnte ausgiebig und sagte: »Entschuldige, Blake, aber kannst du bitte aufhören?«

Weitere Kostenlose Bücher