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Ein Moment fürs Leben. Roman

Ein Moment fürs Leben. Roman

Titel: Ein Moment fürs Leben. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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ihrer anderen Seite heraus.
    »Soso«, lachte Riley, der dachte, das wäre ein Witz.
    »Dein Vater ist ein Mistkerl«, sagte Mum und saugte an dem Strohhalm in ihrem Wodka-Lime.
    Riley sah sie entgeistert an, dann warf er mir einen vorwurfsvollen Blick zu. »Hast du sie einer Gehirnwäsche unterzogen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dann kommt er also nicht?«
    Mum schnaubte.
    »Und Philip?«
    »Er macht eine Notoperation bei einem kleinen Jungen, der einen Unfall hatte«, antwortete ich monoton.
    »Ach bitte«, sagte Mum und wedelte mit der Hand durch die Luft. »Tun wir doch nicht so, als wüssten wir nicht, dass Philip Busenvergrößerungen macht.«
    Mein Leben lachte und amüsierte sich offenbar köstlich, während wir sie überrascht anstarrten.
    »Wer sind Sie, und was haben Sie mit meiner Mutter gemacht?«, fragte Riley.
    »Deine Mutter macht eine wohlverdiente Pause. Dafür ist Sheila zurückgekehrt«, verkündete sie mit Nachdruck und lehnte sich zu mir. »Hat dir das gefallen?«
    »Großartig, Mum.«
    Als Nächste kamen Jamie und Melanie, und ich stand auf, um sie zu begrüßen. Da Melanie ein bisschen zurückblieb, umarmte ich Jamie zuerst.
    »Herzlichen Glückwunsch.« Er drückte mich und zerquetschte mir fast die Rippen. »Melanie hat unser Geschenk für dich – es lief nicht so gut, deshalb haben wir fusioniert.«
    »Du hast es vergessen, oder?«
    »Völlig.«
    »Entschuldige, dass ich dich letzte Woche nicht zurückgerufen habe.«
    »Hey, kein Problem, ich wollte nur hören, ob bei dir alles in Ordnung ist. Und ist der Typ wirklich dein Leben, wie Melanie behauptet?«, erkundigte er sich mit großen Augen. »Echt abgefahren. Ich hab mal in einer Zeitschrift was darüber gelesen. Warte nur, bis Adam das erfährt. Deshalb sind wir hier, richtig?« Aber er wartete meine Antwort nicht ab, sondern ging gleich zum Tisch. »Wo sitze ich denn? Neben Ihnen, MrsSilchester?«
    Ich hörte Mum hinter mir kichern.
    Melanie sperrte die Augen auf. »Deine Mum ist hier?«
    »Ja. Seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, ist eine Menge passiert.«
    »Entschuldige, dass ich mich nicht gemeldet habe.«
    »Nein, ich hab’s verdient. Das ist in Ordnung. Melanie, es tut mir wirklich leid.«
    Sie nickte nur, aber es war klar, dass sie mir verziehen hatte. »Es tut mir auch leid, dass ich Jamie erzählt habe, dass er dein Leben ist. Du weißt ja, wie das mit mir und Geheimnissen ist. O mein Gott, apropos – Jamie hat mir grade erzählt, dass er immer noch in Lisa verliebt ist. Mist, da hab ich es schon wieder gemacht.« Sie schlug sich die Hand vor den Mund.
    Mir blieb keine Zeit, die Information zu verdauen, denn jetzt trafen Lisa und David ein, Lisa im hochschwangeren Watschelgang. Die anderen Gäste mussten mit ihren Stühlen näher an den Tisch rücken, damit sie sich einen Weg durch das enge Restaurant bahnen konnte, und ihr dicker Bauch stieß trotzdem ein paarmal gegen einen Hinterkopf, denn sie versuchte sich seitlich durchzumanövrieren, obwohl sie nach vorn schmaler gewesen wäre. Wegen unseres letzten Treffens waren beide ein wenig gehemmt, aber ich umarmte Lisa herzlich und freute mich, als sie mir einen versiegelten Umschlag überreichte, der sehr vielversprechend aussah.
    David setzte sich neben Jamie. Jamie stand auf. »Wow, Lisa, du siehst toll aus.« David funkelte ihn an, Melanie tat, als hätte sie sich verschluckt, und alle wandten sich ihr zu und klopften ihr auf den Rücken. Aber sie hörte erst auf zu husten, als ich vorschlug, den Heimlich-Handgriff anzuwenden. Dann erschien Chantelle mit einem Unbekannten im Schlepptau.
    »Hallo, Geburtstagskind.« Sie küsste mich und gab mir auch einen Umschlag. An unsere letzte Begegnung erinnerte sie sich wahrscheinlich schon gar nicht mehr. »Hört mal alle her«, rief sie, so laut, dass das ganze Restaurant aufhorchte. »Das ist Andrew. Andrew, das sind meine Freunde.«
    Andrews Gesicht wurde genauso rot wie seine Haare, und er winkte verlegen in die Runde. Mit ihrer typischen lauten, ichbezogenen Stimme brüllte Chantelle ihm, als wäre er schwerhörig, einen Namen nach dem anderen ins Ohr – die er sich nie im Leben alle hätten merken können, selbst wenn er nicht sowieso schon von den ganzen neuen Gesichtern überfordert gewesen wäre. Zum Schluss kamen Adam und Mary; Mary düster und schwarzgekleidet wie immer, Adam mit einem Gesicht, als wäre er sicher, dass jeder Vorwurf, den er mir jemals an den Kopf geworfen hatte, heute offiziell bestätigt

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