Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition)

Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition)

Titel: Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Knieps
Vom Netzwerk:
doch? Elle? Hast du was entdeckt, das uns gestohlen wurde?“
    „Nur dass unsere Sachen durchwühlt waren!“
    „Und ihr seid euch sicher, dass jemand sie durchwühlt haben muss?“ fragte mein Vater und erkannte in diesem Augenblick, dass ich den beiden gefolgt war. Der Anflug eines Lächelns, das sich sofort wieder verzog zeigte mir an, dass mir mein Vater deswegen nicht böse war.
    „Es muss jemand in unserem Zimmer gewesen sein!“, sagte Elle mit einer brüchigen Stimme. „Denn ich habe unsere Kleidung gestern ordentlich aus den Koffern in die Schränke geräumt – und jetzt schaut euch das hier an!“
    In dem Schrank war tatsächlich alles durchwühlt, ganz so, als hätte jemand alle Kleidungsstücke herausgeräumt und einfach wieder zurück geschmissen. Kein Kleidungsstück lag ordentlich zusammengelegt an seinem Platz, wie es Elle beschrieben hatte.
    „Und ihr seid euch beide sicher“, fuhr mein Vater die Befragung fort, „dass ihr nichts gehört habt?“
    „Es ist eigentlich unfassbar“, antwortete Elle, „denn normalerweise habe ich einen sehr leichten Schlaf. Patrick ja nicht so sehr! Der schläft auch noch, wenn das Haus brennt und über uns einzustürzen beginnt. Ich aber höre jede Maus, die sich irgendwo in den Gemäuern verbirgt! Doch auch ich habe nichts und niemanden in dieser Nacht gehört!“
    „Und die Türe war verriegelt?“ fragte mein Vater weiter und untersuchte derweil das Fenster, doch an der Scheibe und an der Verriegelung war keine Beschädigung zu entdecken. Auch das Schloss, das auch in der Nacht geschlossen gewesen war, sah unberührt aus.
    „Ich sagte doch eben auf der Treppe“, meinte Patrick ein wenig vorwurfsvoll, „dass ich alles vor dem Schlafengehen überprüft habe! Denn ich schlafe, wie Elle sagt, sehr fest und würde noch nicht einmal einen Einbrecher hören, wenn er direkt neben mir versucht, den Nachttisch aufzubrechen!“
    „Ich glaube dir ja, Patrick“, gab mein Vater zurück, „aber Fragen und Zweifel sind eine Berufskrankheit jedes Polizisten. Glaub mir bitte, dass ich schon die tollsten Geschichten gehört habe, die genau dann ins Wanken kamen, weil einer der Betroffenen oder Zeugen ein winziges Detail nicht oder falsch erzählt hat.“
    „Meine Details sind aber alle richtig!“ sagte Patrick gekränkt.
    „Gut – dann muss ich im ersten Moment einmal davon ausgehen, dass es einer von euch beiden war!“ sagte mein Vater, und ich sah an seinem stechenden Blick, mit dem er Richtung Patrick schaute, dass er provozieren wollte.
    „Wir sollen unsere eigenen Sachen durchwühlt haben?“ fragte Elle ungläubig.
    „Warum sollten wir denn so etwas machen?“ fragte auch Patrick scharf. „Wir sind hier, um uns zu entspannen, um Urlaub zu machen und nicht, um unsere eigenen Kleidungsstücke zu durchwühlen, damit es so aussieht, als wären wir Opfer von Dieben geworden!“
    „Du sagst eines der Zauberwörter: Es sieht so aus!“, hielt mein Vater dagegen. „Bisher seid ihr euch ja nicht sicher, ob überhaupt etwas gestohlen wurde.“
    „Nein, es ist nichts gestohlen worden“, sagte Elle.
    „Wenn nichts gestohlen wurde und ihr euer Fenster bestens abgesperrt hattet, stellt sich die Frage, ob es wirklich Diebe waren!“
    „Du behauptest also immer noch, dass es einer von uns beiden gewesen ist?“ meinte Patrick und verschränkte seine Arme vor der Brust.
    „Wenn es wirklich ein Dieb oder Diebe waren“, fuhr mein Vater fort, „muss derjenige oder diejenigen doch etwas gesucht haben.“
    „Und was soll das sein?“ fragte Elle.
    „Das weiß ich nicht!“ antwortete mein Vater. „Habt ihr etwas Wertvolles dabei?“
    „Nein, nichts von großem Wert. Nur ein paar Schmuckstücke, die aber allesamt kaum von Wert sind!“
    „Das wäre ein Grund, warum nichts gestohlen wurde!“
    „Wie meinst du das, John?“ wollte Patrick wissen.
    „Nun ja – ich habe zwei Theorien: die eine ist, dass es entweder Diebe waren und sie haben beim Durchsuchen nichts gefunden – wobei zu klären wäre, warum ihr beide nichts von dem Lärm, den es sicher gegeben haben muss, mitbekommen habt –, und die andere ist, dass es einer von euch war, der deswegen nichts gestohlen hat, weil er sich im Prinzip selbst nicht bestehlen kann.“
    „Wir waren es nicht!“ blieb Patrick bei seiner Meinung.
    „Schlafwandelt einer von euch beiden?“
    „John, bitte“, sagte Patrick und drehte sich demonstrativ ab.
    „Schlafwandeln nicht direkt“, sagte Elle und blickte zu ihrem

Weitere Kostenlose Bücher