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Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition)

Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition)

Titel: Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Knieps
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sehr unangenehm, insbesondere für mich, denn um meinen Hals nicht vom Messer aufgeschlitzt zu sehen, musste ich mir vorstellen, wie sich Patrick bewegen würde, damit er mich nicht aus Versehen aufschlitzte. Nur mit Mühe und Not schafften wir es unbeschadet die Treppe hinab und zum Glück auch unbeschadet aus dem Hotel.
    Als wir draußen angelangt waren, sah uns Olivers Partner, aber er verstand Olivers Zeichen sofort und entfernte sich vom Wagen, in dessen Zelle weiterhin O’Dofrey alias Mr. Mimp saß.
    Um sich auf den Wagen aufzuschwingen, lockerte Patrick ein wenig die Umklammerung um meinen Körper. Dennoch ergab sich für mich keine Möglichkeit, mich loszureißen. Ich musste seinem Befehl folgen und kletterte auf den Wagen, wo wir nun auf Elle warteten.
    Noch hatte ich die Hoffnung, dass sie Patrick zur Vernunft bringen würde. Aber als Elle erschien und ohne verwundert zu sein auf den Wagen stieg, sah ich an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie weder überrascht noch verwirrt, sondern zutiefst entschlossen war – sie wusste von der Erpressung und dem Mord!
    In der Zwischenzeit war Olivers Partner an Seite getreten und zusammen mit meinem Vater und seinem Kollegen beobachteten die drei, wie Patrick den Wagen fertig zur Abfahrt machte. Ich hingegen saß stocksteif auf meinem Sitz und dachte in meiner Angst an gar nichts, sondern nahm nur auf, was sich abspielte.
    Auf einmal fiel ein Schuss – und instinktiv duckte ich meinem Kopf auf meinen Schoß, schlug die Arme übereinander und wartete, was als nächstes passieren würde.
    Alles ging so rasend schnell, dass ich zunächst nichts verstand. Ich erkannte nur, dass ich mich wenige Augenblicke später in den Armen meines Vaters befand und aus den Augenwinkeln sah, wie sich Patrick auf dem Boden wand. Aus seinem Bein quoll Blut hervor, während Elle noch auf dem Wagen saß und wahllos hysterische und unverständliche Wortfetzen schrie.
    Erst jetzt begriff ich, dass mein Vater die Waffe benutzt hatte, die ihm Mr. Pennymaker gegeben hatte und von der er glaubte, dass er sie nicht benutzen müsse – doch jetzt hatte sie mein Leben gerettet.
    Nur wenigen Momente danach kam auch meine Mutter zu uns herausgelaufen, überblickte die hektische Situation, die sich ihr bot, sah, wie Oliver die unter Schock stehende und immer noch schreiende Elle verhaftete, und sie sah, wie Olivers Partner den angeschossenen Patrick entwaffnet hatte und nun bewachte. Doch als sie die Schnittwunde und das herunter gelaufene Blut an meinem Hals erkannte, wurde meine Mutter fast ohnmächtig und sank zu mir und meinen Vater hinab auf ihre Knie. Wir weinten zusammen und immer wieder musste ich meiner Mutter bestätigen, dass es mir gut ginge und dass die Wunde an meinem Hals nur eine leichte Schnittwunde sei.
    Das Wichtigste für mich aber war, dass wir den Fall gelöst hatten und über diesen Umstand vergaß ich die Schmerzen und den Schock des Schusses. Ich freute mich mit meinem Vater und wunderte mich darüber, dass uns Patrick und Elle so lange verheimlichen konnten, wer sie wirklich waren. Wie nah Patrick uns doch gekommen war, wurde mir erst jetzt bewusst. Wie sehr wir ihm vertraut hatten!
     
    Es muss wohl eine gefühlte Ewigkeit vergangen sein, ehe ich merkte, wie sich alle Anwesenden aus dem Hotel am und vor dem Eingang versammelt hatten. Ich sah, wie Teresa in den Armen von Francis lag, den sie in der Zwischenzeit befreit haben musste, ich erkannte, dass Mr. Howell Tränen in den Augen standen und musste innerlich über Pete wundern, hinter dem sich viel mehr verbarg als der alte Mann den Anschein machte. Auch wenn sich alle um meine Mutter und mich bewegten, auch wenn alle durcheinander redeten und helfen wollten, verspürte ich niemals zuvor und niemals danach in meinem Leben einen solchen glücklichen Frieden wie in diesem Moment, in dem der ganze Druck der letzten Stunden von mir abfiel, und ich mich ohne große Scham in die schützenden Armen meiner Eltern vergraben konnte.
    Kurz nachdem Oliver die Mörder Patrick und Elle gefesselt und in Gewahrsam gebracht hatte, traf die von Mr. Howell gerufene Polizeitruppe auf Penzance ein. Mit zwei Wagen und fünf Polizisten waren sie herbeigeeilt und fanden eine bereits vollständig aufgelöste Situation vor. Während ich mich mit meiner Mutter auf die Veranda setzte und zuhörte, wie mein Vater und Oliver den örtlichen Kollegen wieder und wieder die Tathergänge erzählten, löste sich die Versammlung aller Anwesenden immer mehr auf.

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