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Ein nackter Arsch

Ein nackter Arsch

Titel: Ein nackter Arsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Bauer
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nicht unbemerkt geblieben, dass er im Büro von Schmidtbauer neulich etwas ausgeflippt ist. Und Schmidtbauer habe auch laut genug geschrien. Wolfgang glaubt, dass er zumindest zu denen gerechnet wird, die ein Motiv haben.“
    „Das ist eine ziemlich gute Analyse.“
    „Mein Mann ist Fertigungsleiter bei ASP . Dazu muss man mehr als technisches Verständnis mitbringen. Da sind so viele Prozesse zu planen und zu organisieren, da sollte man schon was in der Birne haben.“ Das galt offenbar auch für Katharina Bergmann. Warum redete sie so offen? Wollte sie ihm dadurch signalisieren, dass es völlig abwegig sei, ihren Mann in irgendeiner Form zu verdächtigen? Hatte Wolfgang Bergmann gar mit ihr abgesprochen, wie zu reagieren ist, wenn die Polizei vor der Türe steht? Auszuschließen war das nicht, denn ein abgesprochenes Szenario hatte der Kommissar ja bereits bei seinem Besuch in Forbach erlebt. Andererseits war es gerade Bergmann gewesen, der dort als Schauspieler nicht gerade erfolgreich aufgetreten war. Der Landrover vor der Türe war sicher geeignet, eine Leiche zu entsorgen, dachte der Kommissar. Um diesen zu untersuchen, fehlten aber bislang noch die konkreten Verdachtsmomente.
    „Ihr Mann hat noch Urlaub. Ist er zu Hause? Ich meine, es stehen zwei Autos vor der Türe.“
    „Ja, er ist nur kurz um die Ecke zum Tante-Emma-Laden. Milch ist alle. Und dann kauft er sich bestimmt noch was zum zweiten Frühstück.“
    In diesem Moment hörte der Kommissar den Schlüssel im Schloss der Haustüre. Wenig später trat Wolfgang Bergmann ins Wohnzimmer.
    „Aha, der Herr Kommissar. Ich habe mit Ihnen gerechnet.“
    „Und ich kann euch ja jetzt allein lassen“, sagte Katharina Bergmann. „Inge wartet darauf, dass ich sie abhole. Vergiss nicht, dass du versprochen hast, zu kochen. Um eins kommen die Kinder aus der Schule.“
    „Je nachdem, wie lange der Herr Kommissar mich aufhält, wird das ausfallen. Notfalls gibt es Nudeln mit Ketchup. Und sollte ich festgenommen werden, lege ich Geld für Hamburger und Fritten auf den Tisch.“ Bergmann hauchte seiner Frau einen Kuss auf die Wange. An ihrer Miene konnte der Kommissar nicht genau ablesen, ob sie über die letzte Bemerkung ihres Mannes eher amüsiert oder irritiert war.
    „Und, habe ich Veranlassung, Sie festzunehmen?“, fragte Simarek, als der kleine Benz vor der Haustüre gestartet wurde.
    „Nein, aber ich kann mir denken, dass Sie mich nicht automatisch als unverdächtig einstufen. Vor allem nach dem, was Frau Schrader Ihnen erzählt hat.“
    „Ich habe mir schon gedacht, dass Emilie Schrader Sie noch anruft. Das finde ich auch absolut in Ordnung. Also, hatten Sie einen Grund, Schmidtbauer umzubringen?“
    „Ich glaube, es gibt keinen Grund, der es rechtfertigt, einen Menschen zu töten. Aber natürlich, ein Motiv hätte ich gehabt. Emilie hat Ihnen ja von meinem Streit mit Schmidtbauer erzählt. Ich glaube, sein Gebrüll war nicht nur in seinem Vorzimmer zu hören. Und es war ja auch nicht das erste Mal, dass er versucht hat, mich zur Sau zu machen.“
    „Worum ging es denn?“
    „Vordergründig darum, dass meine Leistung angeblich nachgelassen habe. Ich hatte eine Zeitlang Probleme in meiner Ehe und gleichzeitig mit dem Erwartungsdruck in der Firma. Da herrscht ein harter Verdrängungswettbewerb auf dem Markt und ich als Fertigungsleiter muss dafür sorgen, dass wir das, was wir den Kunden anbieten, auch tatsächlich pünktlich leisten können. Außerdem haben wir uns mit dem Haus hier ziemlich verschuldet. Der Lebensstandard fordert seinen Tribut, auch wenn ich bei ASP wirklich nicht schlecht verdiene. Ich habe unter dem Druck angefangen zu trinken, und das ist auch in der Firma nicht unbemerkt geblieben. Ist aber alles schon länger her. Jetzt ist meine Ehe wieder in Ordnung, und auch den Alkoholkonsum habe ich unter Kontrolle. Mal abgesehen von letztem Freitag. Ich nehme an, das ist wichtig.“
    „Warum?“, fragte Simarek, denn natürlich war das wichtig, und dem Kommissar war dies auch klar.
    „Na, wegen des Alibis. Ich fürchte, ich habe keins.“
    „Aber ich habe Ihnen doch noch gar nicht gesagt, wann Schmidtbauer gestorben ist.“
    „Aber ich kann eins und eins zusammenzählen. Mein Streit mit Schmidtbauer war Freitagmittag. Ich habe um siebzehn Uhr Feierabend gemacht und bin nach Hause gefahren. Schmidtbauer ist laut Emilie um kurz nach sechzehn Uhr gefahren, vermutlich in den Bliesgau, um nach seinen Kötern zu schauen.
    Am Samstagmorgen

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