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Ein Ort für die Ewigkeit

Ein Ort für die Ewigkeit

Titel: Ein Ort für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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sind nicht viel weiter gekommen seit dem Abend, an dem sie verschwand.«
    »Habe ich nicht irgendwo in den Zeitungen gelesen, daß ihr ihre Kleider gefunden habt?« fragte Arthur und schickte einen perfekten Rauchring zur Lampe hinauf.
    »Stimmt. In einer stillgelegten Bleimine. Aber dadurch sind wir eigentlich nur sicher, daß sie nicht weggelaufen ist. Wir haben immer noch nicht mehr darüber erfahren, was wirklich geschehen ist oder wo sie jetzt ist. Außer, daß wir auch zwei Kugeln gefunden haben, die im Kalkstein steckengeblieben sind«, fügte er hinzu. »Eine war so verformt, daß man nichts mehr erkennen konnte, aber wir hatten Glück mit der anderen. Sie ist in eine Spalte der Kalksteinmauer geflogen, so daß die Spurensicherung sie mehr oder weniger als ganzes Stück herausnehmen konnte. Wenn wir jemals die Waffe dazu finden, erlaubt uns das eine eindeutige Identifikation.«
    Sein Vater trank von seinem Brandy und schüttelte traurig den Kopf. »Armes Mädchen. Sie wird nicht mehr am Leben sein, wenn ihr sie findet, oder?«
    George seufzte. »Man braucht kein Buchmacher zu sein, um sich die Chancen auszurechnen. Ich kann nachts schon nicht mehr schlafen. Besonders bei dem Zustand, in dem Anne jetzt ist. Es verändert alles, nicht wahr? Ich hatte vorher nie viel darüber nachgedacht. Du weißt ja, wie es ist – man stellt sich vor, man findet das richtige Mädchen, heiratet, hat eine Familie. So geht es, wenn man Glück hat. Aber ich habe mich nicht hingesetzt und darüber nachgedacht, was Vater zu sein bedeuten würde. Jetzt, wo ich weiß, daß es bald soweit ist, und dann mitten in so einer Ermittlung … Na ja, man fragt sich einfach, wie man sich fühlen würde, wenn es das eigene Kind wäre.«
    »Ja.« Sein Vater atmete lautstark durch die Nase aus. »Du hast recht, George. Ein Kind zu haben macht einem klar, wie viele Gefahren es auf der Welt gibt. Man würde verrückt, wenn man darüber nachgrübelte. Man muß sich einfach sagen, daß dem eigenen nichts passieren wird.« Er lächelte etwas spöttisch. »Du hast es schließlich mehr oder weniger unbeschadet überstanden.«
    Das war ein Stichwort, Kindergeschichten über Georges Begegnungen mit der Gefahr zum besten zu geben. Aber ein Teil von ihm machte diesen Themenwechsel nicht mit. Tief in seinem Inneren saß der Gedanke an Alison Carter wie ein Krümel in der Speiseröhre. Schließlich drückte George seine Zigarre aus und stand auf. »Ich hoffe, es macht dir nichts aus, Dad, ich geh mal schnell eine Stunde weg. Mein Sergeant hat sich freiwillig zum Dienst über die Feiertage gemeldet, und ich dachte, ich schau mal kurz auf der Wache vorbei und wünsche ihm frohe Weihnachten.«
    »Geh nur, Junge. Ich setze mich zu Annes Vater und tu so, als würde ich fernsehen.« Er zwinkerte ihm zu. »Wir werden uns anstrengen, nicht zu laut zu schnarchen.«
    George steckte eine Packung mit fünfzig Zigaretten, das Geschenk einer Tante, in die Tasche und fuhr ans andere Ende der Stadt zur Polizeiwache. Auf Tommy Cloughs Schreibtisch lag nur der Bericht des Schußwaffenexperten zu den Kugeln aus der Mine. Sein Jackett hing über der Stuhllehne, er konnte also nicht weit sein, dachte George. Er nahm die Akte, die er schon kannte, und blätterte darin herum. Eine Kugel war unwiederbringlich verformt, aber die andere, die in der Felsspalte gelandet war, sagte dem prüfenden Waffenexperten einiges.
    »Bei dem Stück handelt es sich um eine Bleikugel mit abgerundetem Stahlmantel«
, las er.
»Das Kaliber ist .38. Die Kugel zeigt sieben Erhebungen und Rillen, die Erhebungen sind schmal, die Rillen breiter. Die Rillen verlaufen in einer rechtsdrehenden Spirale. Diese Schußspuren entsprechen einem Geschoß, das aus einem Webley-Revolver abgefeuert wurde.«
    Die Tür ging auf, und Tommy Clough kam stirnrunzelnd mit einem Telex in der Hand herein. »Frohe Weihnachten«, sagte George und warf die Packung Zigaretten quer durch den Raum.
    »Hallo, George«, sagte Clough überrascht. »Wieso sind Sie hier? Familienkrach?« Er ging durch den Raum, setzte sich und schob das Telex in die Akte.
    »Ich habe da gesessen mit meinem Papierhütchen auf dem Kopf, mit den Knallbonbons und dem Gänsebraten und habe mir überlegt, wie Weihnachten wohl in Scardale Manor aussieht.«
    Clough riß die Cellophanhülle von den Zigaretten. Er richtete sich auf seinem Stuhl auf, schob die Akte zur Seite und hielt George die offene Packung hin. »Ich würde sagen, das kommt darauf an, wie

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