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Ein Paradies der Sinne

Ein Paradies der Sinne

Titel: Ein Paradies der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Miene und nickte schließlich. „Ich denke, du siehst ganz gut aus“, sagte sie.
    Als Amy Harry in der Tür stehen sah und feststellen musste, dass er sogar in Jeans und einem naturweißen Seidenstrickpullover verführerisch gut aussah, raste ihr Puls wie der eines Marathonläufers.
    Anerkennend ließ Harry den Blick über sie schweifen. „Morgen“, sagte er dann und legte die Hand auf Olivers Schulter, der vor Ungeduld zappelnd neben ihm stand. Als Harry sah, wie stolz die achtjährige Ashley ihn anlächelte, verbeugte er sich vor ihr und begrüßte sie mit einem Handkuss.
    Minuten später, nachdem Oliver und Ashley auf den Rücksitzen angeschnallt waren, nahm Harry neben Amy auf dem Fahrersitz Platz.
    „Du bist ein recht geübter Rechtsfahrer“, sagte Amy, sobald sie losgefahren waren – nur um irgendetwas zu sagen. Sofort errötete sie.
    Liebevoll, aber dennoch etwas verschmitzt, lächelte Harry sie an. „Ich habe viel Zeit in den Staaten verbracht“, erklärte er dann.
    Amy strich sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. Mit Tyler hatte es immer so viel zu erzählen gegeben, dass sie nie zu überlegen brauchte. Doch jetzt fiel ihr partout kein passendes Gesprächsthema ein. Das Gesicht zum Seitenfenster gewandt, nagte sie grübelnd an ihrer Unterlippe.
    „Mom ist es überhaupt nicht gewöhnt, mit Männern auszugehen“, erklärte Oliver vom Rücksitz her. „Du musst sehr viel Geduld mit ihr haben.“
    Harry lachte, als Amy gequält aufstöhnte, und legte ihr kurz die Hand aufs Knie. Die Geste sollte Amy beruhigen, doch bewirkte sie genau das Gegenteil.
    „Das ist doch völlig in Ordnung“, sagte er mit seiner ruhigen Art. „Warum bist du nervös?“
    Tja, warum? wunderte sich auch Amy. „Oliver hat ja recht“, sagte sie, nachdem sie sich etwas gefangen hatte. „Ich habe es tatsächlich verlernt, mit Freunden umzugehen.“
    Wieder lächelte Harry und legte einen höheren Gang ein. „Mit Männern“, verbesserte er sie. Das Rot auf Amys Wangen vertiefte sich noch, worüber Harry sich noch mehr amüsierte. „Kein Wunder, dass Tyler so verrückt nach dir war.“
    Solch ein Kompliment tat Amy gut, und sie begann sich zu entspannen.
    Ihre Gesprächspause schien die Kinder zu beunruhigen. Diesmal war es Ashley, die ihren Kommentar zum Besten gab. „Einmal ist Mom ausgegangen mit diesem Typ, der auch Grundstücke verkauft“, erzählte sie. „Mimi hat ihm in den Fuß gebissen, und der Kerl wollte uns anzeigen.“
    Amy schüttelte den Kopf und schloss die Augen vor Scham. Dann riskierte sie einen Seitenblick zu Harry hinüber. „Mimi besaß schon immer eine ausgezeichnete Menschenkenntnis.“
    Harry lachte. „Nun, dann werde ich mich wohl benehmen müssen, wenn die Katze in der Nähe ist.“
    Die Vorstellung, dass Harry Griffith sich nicht benehmen könnte, jagte Amy ein aufregendes Prickeln über den Rücken.
    Als sie West-Seattle erreichten, bog Harry ab in Richtung der Fähre. Er zahlte die Überfahrt und fuhr den Wagen langsam, aber geübt auf das große weiße Schiff.
    Ashley und Oliver waren auf ihren Sitzen kaum mehr ruhig zu halten. Sobald die Fähre fertig beladen war und ablegte, erlaubte Amy ihnen, das Auto zu verlassen. Die unbändige Freude ihrer Kinder versetzte Amy einen süßen Stich. Auf einer Fähre zu fahren war etwas, das Tyler oft mit ihnen getan hatten. Er hatte ihnen alles gezeigt, was es vom Bug bis zum Heck zu sehen gab, und einmal war er mit ihnen sogar auf die Brücke hinaufgegangen, um den Kapitän zu begrüßen.
    Harry und Oliver stiegen die Treppe zum Oberdeck hinauf, Amy folgte mit Ashley. Dort blies ein scharfer Wind, und der salzige Meeresgeruch war mit dem von Motorenöl vermischt.
    Während Oliver und Ashley ausgelassen über das Deck rannten, lehnte Amy sich gegen die Reling und sah zu, wie sich das Schiff vom Ufer entfernte. Sie war sich Harrys Anwesenheit nur allzu bewusst, denn er stand nur wenige Zentimeter neben ihr. Er besaß eine ungeheure Ausstrahlungskraft, und Amy war sicher, dass ihr seine Gegenwart nicht einmal in einem stockdunklen Keller verborgen bleiben würde.
    „Hast du Bilder von dem Haus gesehen, das wir besichtigen wollen?“, fragte sie und hielt den Ton so unverbindlich wie möglich.
    Harry schüttelte den Kopf. „Nein, aber die Maklerin hat es mir genau beschrieben. Klang wirklich gut.“
    Amy schluckte. So weit, so gut. „Du willst es mieten, nehme ich an.“
    „Kaufen“, antwortete Harry. „Meine Firma eröffnet eine Filiale

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