Ein Pirat zum Verlieben
du würdest nicht dasselbe für einen Freund tun?«, fragte sie und zeigte mit dem Kopf scharf auf O’Keefe.
Alle Augen richteten sich auf Dane.
»Da hat sie Recht, alter Freund«, sagte Ramsey ruhig.
Dane ließ die Schultern hängen und rieb sich den Nacken, während sein Blick zwischen Tess und den Diamanten hin und her wanderte.
»Du willst die Steine anbieten?«
»Sicher. Warum nicht? Ich könnte den Lockvogel spielen, um …«
»Niemals.« Dane schüttelte langsam den Kopf.
»Aber ich könnte ins Haus kommen und dir helfen.«
»Es ist lächerlich, diese Idee auch nur ins Auge zu fassen.«
»Aber du hast gesagt, dass er eine Schwäche für Juwelen hat …«
»Tess!« Seine Stimme hob sich.
»… und ich kann so hilflos sein, wie er will.«
»Verdammt noch mal, Mädchen!« Er ging auf sie zu. Es juckte ihn in den Fingern, sie zu packen und zu schütteln. »Ich werde dich diesem Hurensohn nicht ausliefern, Schluss!« Sie starrten einander in die Augen. Grünes Eis kämpfte gegen silbernes Feuer, und Tess wusste, dass er nicht nachgeben würde.
»Na schön, meinetwegen. Du verzichtest auf die Chance, den Kerl dort zu treffen, wo es ihm am meisten wehtut.« Tess beugte sich über den Tisch, sammelte die Edelsteine ein und schüttete sie in den Umschlag. »Ohne Hilfe meinerseits keine Diamanten.« Sie marschierte durchs Zimmer, öffnete die Tür zum Flur und ging hinaus. Dane, Ramsey und die Offiziere starrten die offene Tür an, dann rannte Dane los.
»Komm sofort zurück, Tess!«
»Geh zur Hölle, Blackwell.«
Er jagte die Treppe hinunter, Ramsey, Gaelan und Aaron dicht auf seinen Fersen. Mehrere Augenpaare folgten Tess, als sie durch den Schankraum und zur Tür hinaus lief, bevor er sie aufhalten konnte. Er stieß Stühle und Menschen aus dem Weg und beschleunigte seine Schritte.
»Gott im Himmel, du kannst doch nicht von mir erwarten, dass ich auch noch dein Leben in Gefahr bringe!«
Er war ein paar Schritte hinter ihr, aber sie lief unbeirrt weiter. »Aber du spielst trotz des Risikos mit deinem Leben.«
»Das ist etwas anderes! Ich bin ein Mann!« Er holte sie ein. Tess raffte ihre Röcke und rannte los.
»Bedaure, Blackwell. Die Nummer zieht nicht.«
Leute blieben stehen und starrten das attraktive Pärchen an, das mitten auf der Straße stritt.
»Komm mit mir in den Gasthof zurück, bevor ich gezwungen bin, dich zu tragen. Sofort, Tess!«, befahl er. »Du bist hier nicht sicher!«
»Sicher!« Sie blieb so abrupt stehen, dass er beinahe in sie hineingekracht wäre. »Du bist so versessen auf deine Rache, dass du keine Sekunde lang daran denkst, was aus uns anderen wird, wenn du getötet wirst. Los, nur zu! Mach schon!«, schrie sie ihn an. »Lass dich von diesem Bastard fertig machen. Wenn dir dein Leben schon nichts wert ist, warum sollte mir etwas daran liegen?« Sie drehte sich um und bog in eine Seitenstraße. »Ich bin es gewöhnt, allein zu sein«, sagte sie halblaut.
Dane, der sie gehört hatte, folgte ihr. »Deshalb hast du dich heute vor mir versteckt. Weil ich den kleinen Kokon bedroht habe, den du um dich gesponnen hast.« Seine unwiderlegbare Schlussfolgerung ließ Tess’ Schritte langsamer werden.
»Ich mag dich, Dane. Vielleicht zu sehr.« Ihre Kehle wurde eng.
Er holte sie ein. »Mögen? Ein schwaches Wort, mein Schatz. Ich mag es, wenn meine Hosen sauber sind.«
Sie blieb stehen und sah ihm ins Gesicht. »Was willst du von mir?«
Er breitete die Arme aus. »Habe ich irgendetwas verlangt?« Sein Blick begegnete ihrem, und Tess wusste, dass er nicht einfach mit der Sprache herausrücken und es laut aussprechen würde.
»Was ist, wenn ich wieder in meine Zeit zurückgeschickt werde?« Sie erstickte fast an ihrem Kummer.
»Das wird nicht geschehen.« Seine Stimme wurde scharf vor Schmerz, als sie ihre Ängste aussprach.
»Vielleicht aber doch. Und wir können nichts dagegen tun!« Ihre Augen wurden feucht, und ihr Herz klopfte laut vor Panik.
»Ich werde es verhindern«, sagte er herausfordernd und trat zu ihr. »Bis zu meinem letzten Blutstropfen.« Er legte seine Arme um sie und zog sie an sich. »Dein Jahrhundert hat dich aufgegeben, Tess, und dich in meine Arme geworfen, und ich lasse dich nicht mehr los.« Sein Mund presste sich auf ihren, hart und fordernd, während er sie stürmisch an sich drückte. Ich verliere sie, dachte er und hielt sie noch fester. Flammen loderten an den Stellen auf, wo ihre Körper einander berührten, und setzten ihr Inneres in
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