Ein plötzlicher Todesfall
Gefängnis saÃ, tätowiert wie Pikey, mager und muskulös. Im Geiste verglich er Pingel mit diesem starken, harten authentischen Mann. Fats wusste, dass er als sehr kleines Kind von seiner leiblichen Mutter getrennt worden war, weil es Fotos gab, auf denen Tessa ihn auf den Armen hielt, zerbrechlich wie ein Vögelchen und mit einer weiÃen Wollmütze. Er war eine Frühgeburt gewesen. Tessa hatte ihm ein paar Dinge erzählt, obwohl er nie gefragt hatte. Seine leibliche Mutter war sehr jung gewesen, als sie ihn zur Welt brachte, so viel wusste er. Vielleicht war sie wie Krystal gewesen, die Schulschlampe â¦
Inzwischen war er richtig zugekifft. Er schob die Hand in Krystals Nacken und zog sie zu sich, küsste sie, steckte die Zunge in ihren Mund. Mit der anderen Hand grabschte er nach ihren Brüsten. Sein Hirn war benebelt, seine GliedmaÃen schwer, sogar sein Tastsinn schien beeinträchtigt. Er musste ein wenig herumfummeln, um die Hand unter ihr T-Shirt zu schieben und in den BH zu zwängen. Ihr Mund war warm und schmeckte nach Tabak und Dope, ihre Lippen waren trocken und aufgesprungen. Seine Erregung war leicht abgestumpft, er hatte das Gefühl, seine Sinne nahmen alles durch eine unsichtbare Wolldecke wahr. Er brauchte länger als beim letzten Mal, ihr die Kleidung vom Leib zu ziehen, und das Kondom war schwierig, denn seine Finger waren steif und langsam geworden. Dann stützte er sich aus Versehen mit dem Ellbogen und seinem vollen Körpergewicht auf ihren weichen Unterarm, und sie schrie vor Schmerz auf.
Sie war trockener als beim letzten Mal, und er zwängte sich in sie, fest entschlossen, das zu vollbringen, wozu er hergekommen war. Die Zeit war zäh wie Klebstoff, doch er hörte seinen schnellen Atem, was ihn nervös machte, weil er glaubte, jemand anders hockte im dunklen Raum bei ihnen, der sie beobachtete und ihm ins Ohr keuchte. Krystal stöhnte ein wenig. Wenn sie den Kopf in den Nacken legte, wirkte ihre Nase breit und bekam etwas Animalisches. Er schob ihr T-Shirt hoch, um einen Blick auf die weichen Brüste zu werfen, die unter dem losen BH ein wenig wippten. Er kam, ohne es zu erwarten, und sein befriedigtes Grunzen schien dem heimlichen Zuschauer zu gehören.
Er schob sich von ihr, streifte das Kondom ab und warf es beiseite, machte seinen ReiÃverschluss zu und schaute sich nervös um, ob sie auch wirklich allein waren. Krystal zog mit einer Hand ihre Hose hoch, mit der anderen das T-Shirt herunter und griff hinter sich, um den BH zu schlieÃen.
Während sie hinter den Büschen gewesen waren, hatte sich der Himmel zugezogen, und es war dunkler geworden. In Fatsâ Ohren summte es leise, er hatte groÃen Hunger und sein Hirn arbeitete langsam, während seine Ohren überempfindlich waren. Die Angst, dass man sie beobachtet hatte, vielleicht sogar über die Mauer hinter ihnen, wurde er nicht los. Er wollte weg.
»Komm«, murmelte er und kroch, ohne auf sie zu warten, aus den Büschen, stand auf und klopfte sich ab. Hundert Meter entfernt sah er ein älteres Paar, das vor einem Grab stand. Er wollte sofort weg von den Phantomaugen, die gesehen haben könnten, wie er Krystal Weedon vögelte, zugleich war die Vorstellung unerträglich schwer, die richtige Bushaltestelle finden zu müssen und in den Bus nach Pagford zu steigen. Er wünschte, er könnte augenblicklich in sein Dachzimmer gebeamt werden.
Krystal war hinter ihm hervorgewankt. Sie zog ihr T-Shirt über die Hose und schaute auf das Gras zu ihren FüÃen.
»ScheiÃe«, murmelte sie.
»Was?«, fragte Fats. »Komm, wir gehen.«
»Mr Fairbrother«, sagte sie, ohne sich zu bewegen.
»Wie jetzt?«
Sie zeigte auf den Hügel vor ihnen. Ein Stein war noch nicht da, aber frische Blumen lagen auf dem Grab.
»Siehst du?«, sagte sie und zeigte auf die Karten. »Steht Fairbrother drauf.« Sie erkannte den Namen auf den ersten Blick wegen all der Briefe, die er an ihre Mutter geschickt hatte, um sie um Erlaubnis zu bitten, Krystal im Minibus zum Rudern mitnehmen zu dürfen. »âºFür Barryâ¹Â«, las sie stockend. »Und hier âºFür Dadâ¹.« Sie sprach die Wörter langsam aus. »âºVon â¦â¹Â«
Doch vor den Namen Niamh und Siobhan musste sie kapitulieren.
»Ja und?«, sagte Fats, doch in Wahrheit überlief es ihn eiskalt. Dieser Weidensarg lag nur wenige
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