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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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unerschütterlichen Ruhe) hinten um die Schüler herum. Andrew konnte den Kopf nicht so weit drehen, um sie im Auge zu behalten, und die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag, dass er beim Aufrücken mit Fats einen Platz neben sich frei gelassen hatte.
    Er hörte leichte, schnelle Schritte näher kommen, und dann war sie da, hatte sich direkt neben ihn gesetzt. Sie stieß an seinen Stuhl, bewegte ihn mit ihrem Körper. Ein zarter Hauch von Parfüm stieg ihm in die Nase. Seine ganze linke Körperseite brannte in dem Bewusstsein ihrer unmittelbaren Nähe, und er war heilfroh, dass auf der Wange, die er ihr zuwandte, nicht so viele Pickel waren wie auf der anderen. Er war ihr noch nie so nahe gewesen und überlegte, ob er es wagen sollte, sie anzuschauen, sich bemerkbar zu machen, kam aber sofort zu dem Entschluss, dass er zu lange gezögert hatte und es zu spät war, um locker zu wirken.
    Er kratzte sich an der linken Schläfe, deckte auf diese Weise sein Gesicht ab und verdrehte die Augen, um auf ihre locker im Schoß verschränkten Hände zu schauen. Die Nägel waren kurz, sauber und unlackiert. Am kleinen Finger steckte ein schlichter Silberring.
    Fats drückte Andrew diskret den Ellbogen in die Seite.
    Â»Zum Schluss«, sagte Pingel, und Andrew ging auf, dass er Pingel die Wörter schon zwei Mal hatte sagen hören. In der Turnhalle herrschte inzwischen völlige Stille, alles Gezappel hatte aufgehört und die Luft war aufgeladen mit Neugier, Spannung und Unbehagen.
    Â»Zum Schluss«, wiederholte Pingel, und seine Stimme geriet zitternd außer Kontrolle, »habe ich eine sehr …, eine sehr traurige Mitteilung zu machen. Mr Barry Fairbrother, der während der letzten zwei Jahre unsere äußerst erfalg  …, erfolg  …, erfolgreichen Ruderinnen trainiert hat, ist …«
    Er schluckte und fuhr sich mit der Hand über die Augen.
    Â»â€¦Â gestern Abend …«
    Pingel Wall weinte vor allen, und sein kahler Kopf sackte auf die Brust.
    Durch die Zuschauer lief gleichzeitig ein Aufstöhnen und Kichern, und viele Gesichter wandten sich Fats zu, der sich völlig gleichgültig gab, etwas irritiert vielleicht, ansonsten aber ungerührt.
    Â»â€¦Â gestorben …«, schluchzte Pingel, und die Schulleiterin stand sichtlich verärgert auf.
    Â»â€¦Â gestern Abend … gestorben.«
    Irgendwo in der Mitte der hinteren Stuhlreihen kreischte jemand auf.
    Â»Wer hat da gelacht?«, brüllte Pingel, und die Luft knisterte vor entzückter Anspannung. »WIE KANNST DU ES WAGEN! Welches Mädchen hat da gelacht, wer war das?«
    Mr Meacher war bereits aufgesprungen und deutete wütend auf jemanden in der Reihe hinter Andrew und Fats. Andrews Stuhl wurde wieder angestoßen, weil Gaia sich umgedreht hatte, genau wie alle anderen auch. Andrews gesamter Körper schien extrem empfindsam geworden zu sein, denn er spürte, wie Gaia sich zu ihm hinüberlehnte. Wenn er sich plötzlich in die andere Richtung drehte, würde er ihr in die Augen schauen.
    Â»Wer hat da gelacht?«, wiederholte Pingel und stellte sich auf die Zehenspitzen, als könnte er die Schuldige absurderweise vom Rednerpult aus erkennen. Mr Meacher machte Mundbewegungen und deutete hektisch auf die Person, die er als Schuldige erkannt hatte.
    Â»Wer ist es, Mr Meacher?«, rief Pingel.
    Mr Meacher hatte Schwierigkeiten, die Schuldige zu bewegen, ihren Platz zu verlassen, aber als Pingel sich anschickte, zu ihnen zu kommen und die Sache selbst in die Hand zu nehmen, schoss Krystal Weedon hoch, knallrot im Gesicht, und drängte sich schubsend durch die Reihe.
    Â»Sie kommen nach der Schulversammlung sofort in mein Büro!«, schrie Pingel. »Absolut skandalös! Vollkommen respektlos! Gehen Sie mir aus den Augen!«
    Aber Krystal blieb am Ende der Reihe stehen, zeigte Pingel den Stinkefinger und schrie: »HAB DOCH NIX GEMACHT, DU PIMMEL!«
    Gewaltiges Stimmengewirr und Gelächter brausten auf. Die Lehrer bemühten sich vergebens, den Lärm in den Griff zu bekommen, und ein oder zwei verließen ihre Plätze, um ihre eigenen Schüler mit Drohungen einzuschüchtern.
    Die Doppeltüren schwangen hinter Krystal und Mr Meacher zu.
    Â»Ruhe jetzt!«, brüllte die Schulleiterin, und eine nervöse Unruhe voller Zappelei und Geflüster breitete sich in der Halle aus. Fats blickte starr geradeaus,

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