Ein Prinz wie aus dem Maerchen
über ihre Brüste gleiten.
Instinktiv
drängte sie sich ihm entgegen. "Alles ist gut."
Verwundert über ihre spontane Reaktion und das Verlangen, das er
jederzeit in ihr wecken konnte, fragte sie sich, ob sie unersättlich
sei. War es normal, einen Mann so sehr zu begehren, wie sie Tariq
begehrte?
"Dann
bin ich auch glücklich." Er liebkoste die steil
aufgerichteten, festen Knospen.
Faye
war verloren. Seufzend schloss sie die Augen und gab sich ganz ihren
köstlichen Empfindungen hin. Seine Berührungen waren wie
eine Droge, nach der sie süchtig war.
"Obwohl
'glücklich' eine Untertreibung ist", fügte er hinzu.
"Du bist sehr leidenschaftlich."
Sie
brachte kein Wort über die Lippen. Es gibt kein Gestern, kein
Heute, kein Morgen, sagte sie sich. Keinen Grund zu denken, wenn sie
es nicht wollte, denn Denken konnte die Euphorie vertreiben, die sie
beflügelte.
"Man
könnte meinen, du seist allein für mich geschaffen worden."
Ein Anflug von Bitterkeit schwang in seiner Stimme mit, aber dann
bedeckte er ihren Hals mit einer Flut federleichter Küsse.
Er
rieb sich an ihr, ließ sie seine Erregung spüren, und sie
schmiegte sich an ihn – bebend, wartend, ungeduldig, atemlos.
Aufreizend langsam begann er, das Zentrum ihrer Weiblichkeit zu
erforschen, zunächst scheinbar zögernd, dann immer
zielstrebiger und fordernder, bis sie meinte, die süße
Folter nicht länger ertragen zu können.
"Tariq
…"
"Warte."
"Ich
will nicht warten. Ich kann nicht!" Sie wusste jedoch, warum er
auf dieser kleinen Pause bestand: Er wollte sie vor einer
Schwangerschaft schützen.
"Doch,
du kannst …" Tariq riss sie an sich und drang kraftvoll
in sie ein.
Hilflos
vor Begierde, warf Faye den Kopf auf dem Kissen hin und her. Eines
hatte er sie bereits gelehrt: Der Lust waren keine Grenzen gesetzt.
Er umfasste ihr Kinn und ergriff mit einem feurigen Kuss von ihrem
Mund Besitz. Während er sie mit langsamen, tiefen Stößen
liebte, gab sie sich völlig der wachsenden Spannung hin. Sie
stöhnte seinen Namen und ließ sich von jeder seiner
Bewegungen höher tragen. Plötzlich schwoll das Rauschen
ihres Blutes zu einer gewaltigen Woge an, und sie spürte, wie
Tariq erschauerte. Sie hatten gemeinsam den Gipfel erklommen und
Erfüllung gefunden.
Als
sie wieder zu Atem gekommen waren, strich er ihr eine Locke aus der
Stirn und sah sie forschend an. "Du bist jetzt sicher erschöpft.
Ich hatte nicht vor, dich wieder zu lieben. Dein Vergnügen
sollte nicht geringer sein als meines."
Faye
errötete. "Das war es nicht", erwiderte sie.
"Ich
glaube dir nicht. Keine Frau hat mich je so sehr begehrt wie du. Wenn
ich dich hier behalte, wirst du vor morgen nicht mehr aus diesem Bett
kommen." Er gab sie frei und stand auf.
"Du
willst mich also nicht hier haben?" fragte sie verwundert.
"Ich
werde die nächsten Tage mit Gesprächen beschäftigt
sein und keine Zeit finden, dir viel Aufmerksamkeit zu schenken",
erklärte Tariq.
Aufmerksamkeit?
Wie einem Kind oder einem Haustier? Die Formulierung kränkte
sie. Bedeutete sie ihm so wenig? Nach nur einer Nacht wurde sie
wieder in den Palast verbannt.
"Hoffentlich
stört es dich nicht, im Auto zu fahren, statt zu fliegen. Es ist
ein weiter Weg."
"Warum
solltest du auch für ein so unwichtiges Geschöpf wie mich
einen Hubschrauber bereitstellen?" Sie rollte sich auf den Bauch
und verbarg ihr hochrotes Gesicht in den Kissen, weil sie sich
insgeheim ihrer kindischen Antwort schämte.
"So
ist es nicht", entgegnete Tariq ruhig. "Ich halte nur
nichts von unnötigen Flügen, nur um Zeit zu sparen."
Keine
Frau hat mich je so sehr begehrt wie du. Am liebsten wäre
Faye vor Scham im Boden versunken. Wie attraktiv fanden Männer
eine Frau, für die sie unwiderstehlich waren? Eine zu
bereitwillige Frau stellte keine Herausforderung dar und reizte nicht
den Jäger im Mann.
"Du
nimmst das alles zu persönlich, Faye."
"Vielleicht
erklärst du mir ja, wie man es nicht persönlich nehmen
kann", konterte sie kühl.
"Sex
ist eine verführerische Kraft. Ich war heute Nacht mit dir im
Paradies, aber ich habe auch andere Verpflichtungen. Wenn du hier
bleibst, wärst du eine zu große Ablenkung. Ich könnte
eine Kaffeepause als Ausrede für eine private Orgie nutzen."
Eine
Ablenkung? Ihr Selbstwertgefühl rauschte in den Keller. Traurig
betrachtete sie sein markantes Profil. Er zog gerade eine Reithose
an. Auf seinem vormals makellos glatten Rücken zeichneten sich
Spuren ihrer Fingernägel ab. Auf einer seiner
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