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Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Titel: Ein Prinz wie aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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Wirklichkeit zurückkehrte, war Faye schockiert.
Schockiert über die Fähigkeit ihres Körpers, solche
Wonnen zu empfinden. Schockiert über ihre eigene
Hemmungslosigkeit. Schockiert über den unbeschreiblichen
Frieden, den sie in Tariqs Armen verspürte. Sie wünschte,
die Stille möge ewig dauern, damit sie sich einreden konnte,
alles sei voller Seligkeit, normal … voller Liebe.
    Liebe? Faye zuckte zusammen und beendete so die harmonische Zweisamkeit.
    Tariq
hob den Kopf, seine Augen glänzten. "Ich bin sehr froh,
dass ich dein erster Liebhaber bin."
    Sie
zuckte erneut zusammen und schwieg.
    "Aber
das ist nur gerecht." Behutsam berührte er die seidigen
Strähnen ihres Haars, das sich auf dem Kissen ausbreitete. "Dein
Haar hat die gleiche Farbe wie das Mondlicht."
    "Wie
romantisch!" Plötzlich kam sie sich sehr dumm vor und
wandte den Kopf ab.
    "Damals
hast du sehr romantische Gefühle in mir geweckt."
    Damals. Bitterkeit drohte Faye zu überwältigen. Am liebsten hätte
sie laut geschrien. Was war gerecht daran, dass er ihr erster
Liebhaber war? Er besaß die seltene Gabe, selbst den
barbarischsten Handel zu rechtfertigen. Sein Recht, ihren Körper
zu benutzen als Gegenleistung für die Freiheit ihres Bruders.
Oder, wie er es drastisch formuliert hatte: Sex gegen Geld –
das Motto des ältesten Gewerbes der Welt. Sie war jetzt ein
Flittchen, sie hatte es sogar genossen. Eigentlich hätte sie
gelangweilt daliegen sollen, unbeteiligt, schweigend und vielleicht
ein gelegentliches Gähnen unterdrückend. Und was hatte sie
getan? Beschämt erinnerte sie sich an ihr Flehen, Stöhnen
und Klammern. Keine Haremsdame hätte dem Ego eines Mannes
gründlicher schmeicheln können, als sie es gerade getan
hatte.
    Tariq
zwang sie sanft, ihn anzusehen. Lächelnd glitt er von ihr. "Ich
bin viel zu schwer für dich."
    "Das
ist nicht der einzige Nachteil, wenn man eine Konkubine ist",
meinte sie kühl. "Aber ich darf mich nicht beklagen."

7.
Kapitel
     
    Tariq
setzte sich auf. "Findest du das witzig? Was soll das Gerede
über Konkubinen?"
    "Vergiss
es." Faye zerrte an der Tagesdecke und wickelte sie um sich,
bevor sie wenig graziös aus dem Bett kletterte.
    "Komm
zurück", verlangte er verärgert.
    Faye
sah ihn an. Sonnengebräunt, selbstsicher und verführerisch
sexy lag er auf dem weißen Leinen, und ihr Zorn auf sich
selbst, auf die ganze verfahrene Situation wuchs ins Unermessliche.
Verdammt, sie war keine seiner ergebenen Untertaninnen! Höchste
Zeit, dass sie ihn daran erinnerte. "Scher dich zum Teufel!"
    Einen
schier endlosen Moment lang blickte Tariq sie ungläubig an, dann
sprang er aus dem Bett. "Normalerweise würde mich eine
solche Bemerkung wütend machen, aber da du wie ein aufsässiger
Teenager klingst …"
    Sie
hob herausfordernd den Kopf.
    "Was
ist los mit dir?"
    "Was
mit mir los ist?" Ihre Stimme wurde um einiges lauter.
    Ungeachtet
seiner Nacktheit blieb er vor ihr stehen. "Sag es mir."
    "Was
sollte denn los sein? Erwartest du, dass ich vor dir krieche wie eine
Haremssklavin, die um deine Gunst bettelt?"
    "Wohl
kaum", erwiderte er spöttisch. "Harems sind in Jumar
gesetzlich verboten, seit meine Mutter meinen Vater geheiratet hat."
    "Aber
du sagtest doch …" Verwirrt verstummte sie.
    "Ich
habe dich aufgezogen." Tariq nutzte Fayes Verblüffung und
hob sie auf die Arme. Allerdings trug er sie nicht zum Bett zurück,
sondern geradewegs aus dem Raum.
    "Wohin
bringst du mich?" fragte sie atemlos.
    Lächelnd
betrat er ein Badezimmer, das ganz in grünem Marmor gehalten
war, und stieß die Tür hinter sich zu. Nachdem er Faye
abgesetzt hatte, befreite er sie von der Decke. Ehe sie reagieren
konnte, nahm er sie wieder hoch und ließ sie in das sprudelnde
Wasser eines Jacuzzi gleiten.
    Das
kühle Wasser umspielte ihre erhitzte Haut. Tariq gesellte sich
mit der Lässigkeit eines Mannes zu ihr, dem jegliche Scheu fremd
war. Er beugte sich über sie und drapierte ihr Haar über
den gepolsterten Beckenrand, damit es trocken blieb. Faye hatte
instinktiv die Hände gehoben und streifte zufällig seine
Schenkel, als er sich wieder aufrichtete. Errötend ließ
sie die Arme sinken, als hätte sie sich verbrannt.
    "Obwohl
ich – wie du sehr richtig sagtest – über dem Gesetz
stehe, würde es großes Unbehagen in Jumar auslösen,
wenn ich versuchen würde, meine Frau zu verschleiern oder sie
vor Männeraugen zu verstecken. Harems gibt es nur noch in
unseren Geschichtsbüchern, und zwar in dem Kapitel, das der
Emanzipation

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