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Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Titel: Ein Prinz wie aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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selbstsüchtig war",
entschuldigte Faye sich. "Ich habe zugelassen, dass die Kinder
eine zu enge Bindung an mich entwickeln, und das war ihnen gegenüber
nicht fair."
    "Es
ist schon erstaunlich, wie ihr euch hinter meinem Rücken
verbündet habt", meinte er und lächelte viel sagend.
    "Falls
ich dein Verhältnis zu Rafi getrübt habe, tut es mir Leid."
    "Nein.
Rafi ist in meiner Gegenwart wesentlich entspannter, seit er sich
eine heimliche Mutter geangelt hat."
    "Er
ist ein sehr liebevolles Kind."
    "Und
du bist eine sehr liebevolle Frau. Es ist eine Ironie des Schicksals,
dass ich als Letzter herausgefunden habe, wie gern du Kinder hast."
    War
es Zufall oder Absicht? hatte er sie draußen im Garten
gefragt. Welche Absicht hätte sie verfolgen sollen, indem sie
sich mit den Kindern anfreundete? Plötzlich wurde ihr siedend
heiß. Vermutete er etwa eine Intrige, damit er sie wieder als
Ehefrau in Betracht zog? Glaubte er, sie habe sich in die Herzen der
Kinder gestohlen, um ihm die Beendigung der Beziehung zu erschweren?
Die bloße Vorstellung war demütigend.
    "Es
wäre mir nie in den Sinn gekommen, Rafi zu präsentieren, so
wie er noch vor wenigen Wochen war, und zu erwarten, dass eine Frau
sich für ihn erwärmen könne." Er umfasste
behutsam ihre Finger. "Die meisten Frauen wären geflohen
angesichts der Plage, die Rafi damals war, aber du hast ein großes
Herz."
    "Doch
nicht immer genug Vernunft. Ich habe nicht langfristig gedacht."
    "Ich
bezweifle, dass du je langfristig gedacht hast." Tariq blickte
auf ihrer beider Hände, als wären sie besonders
faszinierend. "Ich hingegen neige dazu, in den meisten Belangen
sehr entschlossen zu sein, aber glücklicherweise nicht, als es
um die Scheidung von dir ging."
    "Die
Scheidung von mir? Wann hast du sie durchgesetzt?" flüsterte
Faye beklommen.
    Er
atmete tief durch. "Nun ja … noch gar nicht",
erklärte er zögernd. "Vor drei Wochen erschien es mir
sinnlos, dir davon zu erzählen, zumal ich ernstlich glaubte, ich
würde die Scheidung bald einreichen. Anfangs dachte ich, es
würde nur falsche Hoffnungen in dir wecken, dann fürchtete
ich, es könnte dich aufregen."
    "Du
hast dich wirklich nicht von mir getrennt?" Ihr brach der kalte
Schweiß aus.
    "Du
bist noch meine Frau. Du warst nie etwas anderes."
    "Ich
glaube, ich war zu lange in der Sonne." Ihre Knie begannen zu
zittern, und ihr Magen krampfte sich zusammen. "Am besten nehme
ich gleich ein Aspirin, das hilft sicher."
    Tariq
führte sie zu einem Sofa. "Du bist ganz blass geworden."
    Allmählich
begriff sie die Tragweite seiner Worte.
    "Am
Tag des Sandsturms habe ich einer Pressemitteilung zugestimmt, in der
du als meine Frau vorgestellt wurdest. Ich hatte keine andere Wahl.
Nachdem deine Anwesenheit in meinem Leben publik geworden war, musste
ich eine Entscheidung treffen. Entweder hätte ich einen Skandal
heraufbeschworen, der deinen Ruf für immer ruiniert hätte,
oder ich musste die Wahrheit sagen." Er setzte sich neben sie.
    "Die
Wahrheit … Und ich dachte, du würdest immer die Wahrheit
sagen", wisperte Faye schockiert.
    "Ich
habe in letzter Zeit erkannt, dass die Wahrheit nur sehr schwer
auszusprechen ist, wenn man sie einmal nicht gesagt hat."
    O
wie praktisch, hätte sie ihm am liebsten entgegengeschleudert.
Während ihre kindischen Schwindeleien über ihr Alter als
Todsünde eingestuft wurden, versuchte Tariq sich nun für
die gleiche Unaufrichtigkeit zu entschuldigen. "Du hast mich
belogen!"
    "Nein.
Ich habe nie gesagt, dass ich mich von dir getrennt hätte."
    "Aber
du wusstest, dass ich glaubte, wir seien geschieden."
    "Hättest
du mich direkt gefragt, hätte ich nicht gelogen."
    "Du
sagtest 'damals nicht', als ich dich in der Höhle fragte",
beharrte sie wütend. "Wie ist es dir eigentlich gelungen,
eine geheimnisvolle Ehefrau aus dem Nichts zu erklären?"
    "Meine
Familie hat ihr Privatleben stets vor der Öffentlichkeit
abgeschirmt, was nicht heißt, dass es keine Gerüchte oder
Klatsch geben würde. Ich habe mitgeteilt, dass ich dich vor
einem Jahr geheiratet habe, und man wird annehmen – ob es mir
nur gefällt oder nicht –, ich hätte darauf
verzichtet, die Ehe zu vollziehen, während ich in Trauer war."
    "Das
dürfte bei den wahren Gläubigen dein Ansehen ungemein
steigern."
    "Das
tut weh." Tariq schüttelte den Kopf. "Aber es ist die
verdiente Strafe dafür, dass ich Ereignisse ausgelöst habe,
die nur in einer Katastrophe enden konnten."
    Katastrophe? Nach seinen Maßstäben war es

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