Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
nachdenklich, dann schluckte er. »Du meinst von SEIL Ents und meiner Kreditkarte? Ich bin immer noch dabei, das Für und Wider abzuwägen.«
    »Wenn sie es auf die harte Tour erfährt, wird sie auch nicht gerade glücklich sein«, gab Fox zu bedenken. »Und wir brauchen sie dringend in unserem Team ...«
    »Du hast also gar nicht nur mein Wohl im Auge?«
    »Ach, woher denn.«
    Breck las Krümel von den Knien seiner Hose auf. »Sie fragt allerdings immer wieder, warum ich nicht zur Gewerkschaft gegangen bin und um Rechtsbeistand gebeten habe.«
    »Berechtigte Frage. Warum?«
    Darauf wollte Breck nicht antworten. Stattdessen stellte er selbst eine Frage: »Was hast du eigentlich in der Cowgate zu finden gehofft?«
    »Torphichen hatte schon die Runde gemacht und Flugblätter verteilt.«
    »So weißt du wenigstens, dass sie ihren Job erledigen. Wo warst du denn, als du niedergeschlagen wurdest?«
    »Da gibt es eine Gasse mit einer Sauna ziemlich am Ende ...« Fox bemerkte die Veränderung in Jamie Brecks Miene. »Du kennst sie?«, mutmaßte er.
    »Hängt da ein Schild, auf dem nur >Sauna< draufsteht? Ein schmales Gässchen?«
    »Spuck's aus!«
    Aber Breck brauchte erst einen Schluck Tee. Er stellte den Teller mit der Hälfte seines Croissants auf einen der Bücherstapel auf dem Couchtisch. »Ich bin da mal mit Glen Heaton hingegangen«, räumte er ein.
    »Was?«
    »Nicht rein«, schob Breck rasch nach. »Wir waren draußen bei Jock's Lodge ... zu einer Zeugenvernehmung. Bevor wir uns auf den Rückweg machten, sagte Heaton, er werde den Weg durch die Cowgate nehmen. Dann schrieb er eine SMS und bat mich, sie abzuschicken, sobald wir diese Gasse erreichten. Dort stieg er aus dem Auto, und eine Frau kam aus dem Gebäude. Sie trug einen Regenmantel, aber ich hatte den Eindruck, dass nicht viel darunter war. Die beiden unterhielten sich ein Weilchen. Am Ende gab sie ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Kann sein, dass er ihr sogar Geld gegeben hat.« Vor lauter Konzentration runzelte Breck die Stirn. »Sie war sehr klein, musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um an sein Gesicht zu kommen. Jünger als er, vielleicht Ende zwanzig. Jedenfalls ging sie wieder rein, und er stieg ins Auto.« Breck zuckte die Achseln.
    »Hat er dir ihren Namen gesagt?«
    »Nein. Als ich ihn fragte, um was es da gegangen sei, hat er mir nur zugezwinkert und vage angedeutet, sie sei eine Kontaktperson.«
    »Eine Informantin?«
    Wieder zuckte Breck die Achseln. »Es gab Fragen, von denen wusste ich, dass man sie besser nicht stellte. Glen hatte eine Art, einen wissen zu lassen ...«
    »Wann war das?«
    »Letzten Herbst.«
    Fox dachte kurz nach. »Sie war klein, sagst du?« »Unter eins fünfzig.«
    »Lockige blonde Haare?« Breck starrte ihn an, bis Fox beschloss, ihn aufzuklären. »Wir haben Heaton monatelang beobachtet - haben seine E-Mails überprüft, seine Telefonate abgehört, ihn beschattet. Es gab da diese Stripperin aus der Lothian Road, mit der er sich hinter dem Rücken seiner Frau traf. Ein schmächtiges Ding namens ...« Der Name fiel Fox einfach nicht ein.
    »Sieht aus, als hätte sie zwei Jobs«, bemerkte Breck. Dann fixierte er Fox: »Du glaubst doch nicht...?«
    Jetzt war es an Fox, die Achseln zu zucken. »Wer immer es war, sie hatten nur eine kleine Strafaktion im Sinn - nicht viel, gerade das richtige Maß.«
    »Glen Heaton hätte ein Motiv«, stimmte Breck ihm zu. Fox hatte bereits begonnen, Tony Kayes Nummer in sein Telefon zu tippen.
    »Hab mich schon gefragt, als ich je wieder von dir hören würde«, meldete sich Kaye. »Wartest du mal eine Sekunde?«
    Fox lauschte, wie Kaye von seinem Schreibtisch aufstand und in den Korridor ging. »Kann ich davon ausgehen, dass Gilchrist fleißig arbeitet?«
    »McEwan gibt ihm dies und das«, bestätigte Kaye. »Ich nehme an, es handelt sich um einen rein privaten Anruf?«
    »Du musst etwas für mich nachschauen, Tony. Könnte einen Besuch bei der Staatsanwaltschaft bedeuten, falls die Unterlagen sich dort befinden.«
    »Ich könnte ja einfach anrufen ...«
    »Je weniger Leute Bescheid wissen, desto lieber ist es mir«, entgegnete Fox. »Stimmt auch wieder. Also was brauchst du?« »Eine Info über Glen Heatons Tusse.« »Die Stripperin?«
    »Erinnerst du dich an ihren Namen?«
    »Wir haben uns nie die Mühe gemacht, sie zu verhören. Sie hätte uns als Druckmittel dienen sollen, weißt du noch? Falls wir eine >Beichte< von Heaton gebraucht hätten.«
    »Besorg mir einfach, was du

Weitere Kostenlose Bücher