Ein reines Gewissen
kriegen kannst,Tony.«
»Würdest du mir verraten, wozu?«
»Später.« Fox legte auf und wollte sich ganz in Gedanken mit dem Telefon ans Kinn klopfen, doch ihm fiel noch rechtzeitig ein, dass das brennen würde.
»Was hat Jack Broughton nur da gemacht?«, fragte sich Breck.
»Vielleicht ein Kunde; seine Frau ist tot, und der alte Bursche steht sicher noch ganz gut im Saft.« Fox hielt inne. »Oder könnte er der Eigentümer sein?«
»Ein Zuhälter, meinst du?«
Fox schüttelte den Kopf. »Das Gebäude könnte aber ihm gehören ... Vielleicht ist er der Vermieter oder Pächter.« Er schaute Breck an. »Könnte Annabel ein bisschen recherchieren?«
»Unter welchem Vorwand?«
»Das Ermittlungsteam ist mit der Cowgate noch nicht durch; sie könnte weitere Hintergrundinformationen sammeln ...«
Breck blies die Backen auf und ließ dann hörbar Luft ausströmen. »Ich nehme schon an«, sagte er. »Soll ich sie anrufen?« Er hatte sein Handy schon herausgeholt.
»Warum nicht?«, antwortete Malcolm.
Breck fing an zu wählen. »Ich frage mich nur ...«
»Was?«
»Jetzt, wo ich darüber nachdenke: Warum hat Heaton das getan? Warum hat er mich mitgenommen, als er sich mit seiner Geliebten traf?«
»Reine Angeberei«, meinte Fox. »Schlicht und einfach.«
Breck überlegte einen Moment, dann nickte er. Am anderen Ende war abgehoben worden. »Hey, Annabel«, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. »Du wirst nie draufkommen, was ich suche ...«
Am späten Nachmittag wusste Fox ein paar Dinge mehr.
Dank Tony Kaye wusste er, dass die Stripperin Sonya Michie hieß und in einem Mietshaus in Sighthill wohnte. Sie war alleinerziehend, ihre zwei Kinder gingen auf die örtliche Grundschule. Von einer Anstellung in einer Sauna war in ihrer Akte nicht die Rede, es gab auch keine Haftbefehle auf ihren Namen.
Die Informationen von Annabel Cartwright waren noch verblüffender. Das Gebäude, in dem die Sauna sich befand, gehörte einer Gesellschaft aus Dundee mit Namen Wauchope
Leisure Holdings Limited. Wauchope Leisure besaß alle möglichen interessanten Immobilien in der Stadt, größtenteils Saunas und Striptease-Clubs. Eine davon war zufällig das Striplokal, in dem Sonya Michie arbeitete. Annabel hatte ihnen die Liste der Geschäftsführer beschafft, darunter auch ein gewisser J. Broughton. Um wirklich auf der sicheren Seite zu sein, hatte Jamie Breck sie gebeten, den Vornamen zu überprüfen. Eine Stunde später hatten sie die Bestätigung: John Edward Alan Broughton.
»Besser bekannt als Jack«, hatte Fox bemerkt.
»Damit hatte er zumindest einen Grund, dort zu sein«, hatte Breck hinzugefügt. »Eher geschäftlich als zum Vergnügen, meine ich.«
»Nachts um diese Zeit?«
Doch Annabel Cartwright war noch nicht fertig. Wauchope hatte seinen Namen von Bruce Wauchope, der gerade eine fünfzehnjährige Haftstrafe für seine Rolle bei einem Drogendeal im Nordosten absaß.
»Fischerboote, die aus der Gegend um Aberdeen heraus agierten«, erklärte Annabel. Sie war mit einem Bündel von Fotokopien zu Fox gekommen: hauptsächlich Zeitungsartikel über Wauchope, aber auch das Protokoll von der Vernehmung des Taxifahrers, der Vince zur Cowgate gebracht hatte. Viel Neues hatte sich daraus nicht ergeben.
Hat eine ganze Weile gebraucht, bis er sich entschieden hat auszusteigen, gab der Taxifahrer an. Dachte schon, er würde seine Meinung noch mal ändern ...
Auf die Frage, was sie trinken wolle, hatte Annabel um ein Glas Wasser gebeten. Breck hatte ihr rasch einen Kuss gegeben. Ihre Wangen waren gerötet, die Erledigung ihrer Aufgaben schien ihr neue Energie zu verleihen. Fox'Verletzungen waren ihr zwar aufgefallen, aber sie hatte nicht nach dem Grund gefragt, wohl wissend, dass sie ihn, falls nötig, erfahren würde. Ebenso wenig hatte sie die Bücherstapel angesprochen, die vom
Couchtisch auf den Boden geräumt worden waren und jeden Moment umzufallen drohten.
»Hat niemand bemerkt, was Sie vorhatten?«, fragte Fox vorsichtshalber nach, worauf er ein Kopfschütteln als Antwort erhielt.
»Die Trawler trafen sich draußen in der Nordsee mit anderen Booten«, erklärte sie zwischen zwei Schlucken Wasser. »Von dort wurden die Drogen an Land gebracht, wo sie unter Fischern und Ölarbeitern regen Absatz fanden ...«
Fox betrachtete eingehend die körnige Fotografie eines missmutig dreinblickenden Bruce Wauchope. Der Mann durfte Anfang fünfzig sein.
»Der sieht ja aus wie ein richtiger Gangster«, fand Jamie
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